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Die Schule der Nacht

Die Schule der Nacht

Titel: Die Schule der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Mia
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Sergeant Carling mit einem schmalen Lächeln.
    »Ich… nein… Ich meine, ja. Bloß eine Freundin«, stammelte April, die sich noch nicht wieder von dem Schock erholt hatte. »Warum sind Sie hier?« Sie sah Inspector Reece an. »Ist etwas passiert?«
    »Kein Grund zur Beunruhigung«, sagte Reece. »Ich wollte nur vor der Schule noch kurz mit Ihnen sprechen. Dürfen wir reinkommen?«
    April warf einen Blick über die Schulter. »Also im Moment ist es ehrlich gesagt ein bisschen unpassend… wegen der Beerdigung gestern und allem.«
    »Es wird auch bestimmt nicht lange dauern. Wir haben nur ein paar Fragen, dann sind Sie uns schon wieder los«, sagte Reece und lächelte gewinnend.
    »In Ordnung.« April warf einen nervösen Blick auf den Platz hinter ihnen. Noch keine Spur von Gabriel. Es hätte ihr gerade noch gefehlt, dass die Polizei anfing, sie über ihre Beziehung auszufragen, zumal sie sich darüber selbst noch nicht wirklich im Klaren war. Sie ließ die beiden Beamten eintreten und führte sie ins Wohnzimmer. »Aber ich habe wirklich nicht viel Zeit«, sagte sie, als sie sich setzten.
    »Es wird nicht lange dauern«, wiederholte Reece. »Möchten Sie vielleicht Ihre Mutter dazubitten?«
    April schüttelte den Kopf. Sie wollte die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen und wagte gar nicht daran zu denken, wie ihre Mutter reagieren würde, wenn man sie nach dem gestrigen Abend um diese Uhrzeit aus dem Bett holen würde – und dann auch noch, um mit dem Mann zu reden, mit dem sie sich bei ihrer letzten Begegnung so angelegt hatte.
    »Nein, nicht nötig«, antwortete sie.
    »Okay«, sagte Reece. »Kommen wir gleich zum Thema. Sie können sich vielleicht vorstellen, dass ich nach Ihrem Anruf gestern Abend ziemlich beunruhigt war, April. Was ist denn da genau passiert?«
    April spürte, wie sie rot wurde. »Oh Gott, das tut mir wahnsinnig leid. Ich war ein bisschen durcheinander und habe geglaubt, dass mich jemand verfolgen würde, aber… aber das habe ich mir wohl doch nur eingebildet.«
    »Was haben Sie denn am Abend der Beerdigung Ihres Vaters überhaupt in der Londoner Innenstadt gemacht, Liebes?«, fragte Sergeant Carling sanft.
    Nenn mich nicht »Liebes«, du dämliche Kuh, dachte April gereizt. Sie kaufte der Polizistin ihr freundliches Getue nicht ab und durchschaute sofort, was sie mit der vertraulichen Anrede bezweckte.
    »Ich, na ja, ich brauchte ein bisschen Abstand«, sagte April. »Auf der Trauerfeier waren so viele Menschen, die ich noch nie gesehen hatte und die über meinen Vater redeten, als hätten sie ihn besser gekannt als ich. Ich wollte einfach an einem Ort sein, von dem ich wusste, dass er dort immer glücklich gewesen ist.«
    »Und welcher Ort war das?«, erkundigte sich Reece.
    »Eine kleine Patisserie in Covent Garden. Mein Großvater wohnt ganz in der Nähe.«
    Sergeant Carling schlug ihr Notizbuch auf.
    »Haben Sie sich in das Café gesetzt?«, fragte Reece.
    »Nein. Als ich davorstand, habe ich gemerkt, dass ich nicht genug Geld dabeihatte«, antwortete April. »Hören Sie, das ist doch alles nicht so wichtig. Worum geht es wirklich? Haben Sie etwas Neues herausgefunden?«
    Reece und Carling tauschten einen Blick aus.
    »Wir haben Ihren Anruf zurückverfolgt«, sagte Inspector Reece, »und können dadurch ziemlich genau bestimmen, wo Sie sich aufgehalten haben.«
    Als April darauf nichts erwiderte, fuhr Reece fort. »Es kam gestern Abend in der Nähe von Covent Garden zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung, und, nun ja, es gibt einige Parallelen zu den Fällen in Highgate.«
    »Inwiefern?«, fragte April.
    Reece schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber darüber kann ich Ihnen zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Ermittlungen noch nichts sagen.«
    »Warum nicht? Hab ich nicht das Recht…«, begann April, aber Sergeant Carling unterbrach sie.
    »Können Sie uns bitte genau beschreiben, wo Sie sich befunden haben?«
    April senkte den Blick. »Nein, tut mir leid. Wie schon gesagt, hatte ich das Gefühl, verfolgt zu werden, und habe gar nicht richtig darauf geachtet, wo ich hinlief.«
    »Und wer, glaubten Sie, hat Sie verfolgt, April?«, fragte Reece.
    »Ich weiß es nicht.« Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. »Der Mörder?«
    Sergeant Carling musterte sie skeptisch. »Haben Sie irgendetwas Auffälliges bemerkt, April?«
    »Nein, nichts«, antwortete sie hastig – ein bisschen zu hastig – und spürte, wie ihr Magen sich zusammenzog. »Was ist denn passiert? Wurde wieder

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