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Die Schule der Nacht

Die Schule der Nacht

Titel: Die Schule der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Mia
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hingehen!«
    »Das verstehe ich jetzt nicht. Ich hab gedacht, du hast was dagegen, dass ich mich mit den falschen Schlangen einlasse. Eigentlich hab ich fest damit gerechnet, dass du mir wieder einen deiner Vorträge darüber halten wirst, dass ich mich nicht mit der dunklen Seite der Macht verbrüdern darf.«
    »Nein! Kapierst du denn nicht? Du musst dich sogar mit ihnen verbrüdern. Das ist unsere einzige Möglichkeit, jemals herauszufinden, was dahintersteckt!«
    April lachte. »Jetzt fang du nicht auch noch damit an.«
    »Wie meinst du das?«
    »Miss Holden hält Davina und ihre Clique für so eine Art gefährliche paramilitärische Organisation, die wild entschlossen ist, die Welt zu zerstören.«
    »Na ja, sie haben schon ein ziemlich großes Bedürfnis danach, alles, was ihnen vor die Füße kommt, in den Staub zu treten«, sagte Caro. »Aber das tun sie mehr im übertragenen Sinne als durch Waffengewalt.«
    »Dann hältst du sie also gar nicht für gefährlich?«
    »Nein, sie selbst nicht – aber ihre Freunde und Verwandten sind definitiv gefährlich. Der Vater von dem Typen, bei dem die Party stattfindet – Milo Asprey –, ist ein hohes Tier in der Energiebranche. Außerdem ist er eng mit Davinas und Bens Vater, Nicholas Osbourne, befreundet, der wiederum Chef von Agropharm International ist.«
    »Agropharm?«, hauchte April ehrfürchtig. »Von denen hab ja sogar ich schon mal was gehört. Die stellen Schmerztabletten her, oder?«
    »Schmerztabletten, Farben, Kunststoffe, Sprengstoffe, chemische Waffen…«
    April klappte die Kinnlade herunter.
    »Aber nicht, dass du Mr Osbournes Absichten falsch verstehst, nein, nein. So schlecht ist er gar nicht, er engagiert sich sehr für wohltätige Zwecke und ist Vorsitzender von Airlift, einer humanitären Hilfsorganisation für Flüchtlinge aus Kriegsgebieten. Mit der einen Hand gibt er, was er mit der anderen nimmt – genau wie alle guten Politiker.«
    »Woher weißt du das alles?«
    »Ich habe da so meine Quellen.«
    »Sind diese Leute Teil deiner Verschwörungstheorie?«
    Caro zuckte mit den Achseln. »Wie schon gesagt, gibt es keinerlei Informationen darüber, wer hinter der Stiftung steht, die Ravenwood finanziert. Aber Mr Asprey sammelt aktiv Spenden für die Schule und ist bestens mit den Leuten im Schulministerium befreundet, die alle einen Heidenrespekt vor ihm zu haben scheinen.«
    »Okay, aber das macht ihn doch noch nicht unbedingt zum Oberschurken, oder?«
    »Nein, aber zum idealen Ausgangspunkt für unsere Nachforschungen.« Caro grinste. »Und deswegen müssen wir dich für deinen großen Auftritt auch ordentlich aufstylen.«

Neuntes Kapitel

    E s gab Momente, in denen April ihre Mutter am liebsten erwürgt hätte – und der Shoppingmarathon an diesem Samstag war so ein Moment. Sie hatte aufgehört zu zählen, wie oft sie heute schon die Augen geschlossen und sich vorgestellt hatte, Silvia würde in einen offenen Fahrstuhlschacht stürzen oder vor einen LKW laufen. Aber auch wenn sie nicht stolz darauf war, solche mordlüsternen Gedanken zu haben, hielt sie sich deswegen noch lange nicht für eine Psychopathin, sondern tröstete sich damit, dass es für ein Mädchen ihres Alters relativ normal war, solche Fantasien zu haben. Obwohl es mit Eltern wie meinen eigentlich unmöglich ist, sich normal zu entwickeln, dachte sie, während sie sich im Erdgeschoss von Selfridges mit finsterer Miene hinter ihrer Mutter durch das Gedrängel in den Gängen schob. Ihr Vater war nie wirklich erwachsen geworden und verbrachte seine Freizeit mit der Jagd auf Ufos und Zombies, und ihre Mutter war geistig in der Barbiepuppen-Phase stecken geblieben und träumte davon, das Leben einer Prinzessin zu führen.
    »Ist das nicht absolut hinreißend?«, rief Silvia in diesem Moment und hielt ein türkises Kleid mit Puffärmeln und einem silbernen Chiffonüberrock in die Höhe.
    »Ich bin keine fünf mehr, Mum«, stöhnte April. »Und ich will auch nicht wie die kleine Meerjungfrau aussehen. Außerdem haben sie in der Einladung ausdrücklich gesagt, dass der Dresscode schwarz ist.«
    »Aber das Kleid ist von Moschino, Schatz! Es ist wirklich günstig, und ich finde es sehr schick.«
    April schüttelte bestimmt den Kopf. »Ich hätte am liebsten ein schlichtes kleines Schwarzes, Mom. Irgendetwas ganz Dezentes, in dem ich hübsch aussehe und nicht durchgeknallt .«
    »Aber das ist das einzige Designerkleid, das ich bis jetzt hier unten gesehen habe.« Silvia blickte sich

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