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Die Schule der Nacht

Die Schule der Nacht

Titel: Die Schule der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Mia
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geschminkten Augen und den kunstvoll zerzausten Haaren, die ihr in sanften Wellen auf die Schultern fielen, sah sie umwerfend aus. Gemeinsam mit dem neuen Kleid, das ihrer zierlichen Figur schmeichelte, hätte sie es auf jeden Laufsteg einer Gothic-Fashion-Show geschafft.
    »Oh Mann«, flüsterte sie.
    »Was ist? Gefällt es dir nicht?«, fragte Caro und knabberte nervös an ihrem Daumennagel.
    »Im Gegenteil! Ich bin begeistert!« April sprang auf, fiel ihrer Freundin um den Hals und wirbelte sie im Kreis herum. »Du bist die Beste!«
    »Hey, Vorsicht! Du verschmierst das Rouge«, schimpfte Caro und befreite sich aus der Umarmung, aber April entging nicht, wie sehr sie sich in Wirklichkeit über das Kompliment freute.
    »Du bist ein Genie!« April setzte sich wieder vor den Spiegel, um sich Caros Werk genauer anzusehen. »Und ich sehe tatsächlich trotz allem noch wie ein menschliches Wesen aus.«
    »Was hast du denn gedacht? Dass ich dich in einen Zombie verwandle?«
    »Quatsch, aber ich sehe irgendwie so… hübsch aus. Und so… erwachsen. Ich erkenne mich selbst kaum wieder.«
    »Na, jetzt tu mal nicht so bescheiden«, sagte Caro. »Ich hab nur noch ein bisschen betont, was sowieso schon da war.«
    April strahlte erst Caro und dann wieder ihr Spiegelbild an. »Im Ernst, Caro, ich sehe aus wie ein Filmstar. So würde ich mich sogar auf den roten Teppich einer Oscarverleihung trauen.«
    »Ich hab eigentlich nicht das Gefühl, dass du viel Schminke und ein tolles Kleid brauchst, damit die Leute dich anstarren.«
    »Hey, was kann ich denn dafür, dass ich zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort war?«
    »Das meinte ich doch gar nicht.«
    »Was denn dann?«, fragte April stirnrunzelnd.
    Caro wich ihrem Blick aus und zupfte die losen Haare aus der Bürste. »Wahrscheinlich glaubst du, dass ich mir das nur einbilde, aber ist dir noch nicht aufgefallen, wie die ganzen Jungs an der Schule dich immer anschauen?«
    »Na ja, ich bin eben neu.«
    »Nein, es ist die Art, wie sie dich anschauen.«
    »Ich versteh nicht, was du meinst.«
    Caro seufzte. »Tja, ich versteh’s leider selbst nicht wirklich. Aber da ist etwas in ihren Blicken, das… das irgendwie unheimlich ist.«
    April sah ihre Freundin verwirrt an. »Sag mal, worum geht es hier eigentlich? Bist du vielleicht neidisch, weil ich auf die Party eingeladen worden bin und du nicht?«
    Caro schnaubte. »Als ob ich darauf neidisch wäre.«
    April war den Tränen nahe. Sie war wegen dieser verdammten Party sowieso schon aufgeregt genug, und Caros seltsame Andeutungen machten es nicht gerade besser. Sie war nicht wie Caro, die ihr Anderssein kultivierte und sich bewusst von den anderen abgrenzte. Sie wünschte sich nichts mehr, als an der neuen Schule ihren Platz zu finden und dazuzugehören.
    »Ich kann nichts dafür, dass sie mich anstarren«, rief sie aufgebracht. »Aber ich hab keine Lust, mir von dir ein schlechtes Gewissen machen zu lassen, bloß weil ich auf eine Party eingeladen wurde und du nicht.«
    »Hey, jetzt reg dich doch nicht gleich so auf«, beschwichtigte Caro sie. »So hab ich das doch gar nicht gemeint. Außerdem bin ich wirklich alles andere als scharf drauf, mich in irgendeinen sündhaft teuren Designerfummel zu werfen, bloß um mit irgendwelchen hohlen Zicken über Lipgloss-Farben zu diskutieren. Wahrscheinlich bin ich bloß paranoid, hör einfach nicht auf mich.«
    April holte tief Luft und atmete dann ruhig aus. Sie wusste, dass ihr Temperament manchmal mit ihr durchging – eine ihrer weniger netten Eigenschaften, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte.
    »Okay«, sagte sie. »Tut mir leid.«
    Caro lächelte. »Entschuldigung angenommen. Also – was war noch mal der Grund, warum du hingehen solltest? Und sag jetzt bitte nicht, um heiße Typen aufzureißen.«
    »Um zu spionieren?«
    »Um zu spionieren. Genau.« Caro nickte zufrieden. »Das ist die Chance, endlich mehr darüber herauszufinden, wer wirklich hinter Ravenwood steckt und was diese Leute vorhaben. Vielleicht ist ja tatsächlich Milos Vater der Kopf und Geldgeber der Schule.«
    April zog eine Grimasse. »Aber wie stellst du dir das vor? Ich geh doch bloß auf eine Party. Wer weiß, ob ich überhaupt die Möglichkeit habe, mich ein bisschen genauer im Haus umzuschauen, geschweige denn, in irgendwelchen Unterlagen herumzuschnüffeln und…«
    »Immer mit der Ruhe, Miss Bond. Ich erwarte ja nicht von dir, dass du einen Safe knackst und Beweise eines Komplotts zur Übernahme der

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