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Die Schule der Nacht

Die Schule der Nacht

Titel: Die Schule der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Mia
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auf ein Glas mehr oder weniger kam es jetzt auch nicht mehr an – und prostete Milo zu. »Auf die netten Jungs«, sagte sie und wollte gerade einen Schluck trinken, als Milo ihr das Glas behutsam aus der Hand nahm.
    »Ich glaube nicht, dass dir das guttut«, sagte er sanft und sah ihr tief in die Augen.
    Aprils Herz machte einen Satz. »Was glaubst du denn, was mir guttun würde?«, flüsterte sie.
    »Das hier…«, murmelte er und hauchte einen zarten Kuss auf ihre Lippen. April wich zurück und dachte kurz an Gabriel, aber dann erwiderte sie seinen Kuss, ließ sich von seiner Zunge locken, verdrängte alle Gedanken aus ihrem Kopf und spürte nur noch seine heißen Lippen auf ihren.
    Als er seine Hand in ihren Nacken schob und sie noch enger an sich zog, entfuhr ihr ein Seufzer. Es fühlte sich so gut an, dass sie sich wünschte, der Moment würde nie enden.
    »Du bist so süß«, wisperte er an ihrem Ohr, ließ seine Hände über ihren Körper wandern und bedeckte ihren Hals mit zarten Küssen. »So schön…«
    Seine Lippen wanderten tiefer, verharrten einen Moment lang in der zarten Kuhle zwischen ihren Schlüsselbeinen und glitten dann bis zum sanft gewölbten Ansatz ihrer Brüste hinunter. Die Berührung hinterließ ein prickelndes Gefühl auf ihrer Haut, und ihre Hände suchten sich beinahe wie von selbst einen Weg unter sein Hemd und zeichneten die festen Konturen seiner Brustmuskeln nach. Er stöhnte leise, als sie mit den Fingerspitzen ganz leicht über seine Brustwarzen strich.
    »Komm, lass uns in mein Zimmer raufgehen«, flüsterte er ihr heiser ins Ohr.
    Sie nickte benommen, schlang die Arme um seinen Hals und schloss die Augen, als er sie erneut küsste. Als sie sie wieder öffnete, sog sie erschrocken die Luft ein. Gabriel Swift stand in der Tür und starrte sie finster an. Seine Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt, die Kiefer angespannt, und sein ganzer Körper schien vor Wut zu beben.
    April war wie gelähmt und unfähig, den Blick abzuwenden.
    »Was hast du…?«, fragte Milo, als er ihr Gesicht sah, und wandte den Kopf zur Tür.
    »Was willst du?«, fuhr er Gabriel an, eindeutig nicht erfreut darüber, gestört worden zu sein.
    »Lass sie in Ruhe«, sagte Gabriel.
    »Ich glaube, sie will gar nicht, dass ich sie in Ruhe lasse«, entgegnete Milo grinsend.
    »Ich hab gesagt, du sollst sie in Ruhe lassen«, knurrte Gabriel.
    »Schreib mir nicht vor, was ich zu tun habe, Swift«, fauchte Milo. »Was mischst du dich überhaupt ein. Sie gehört mir.«
    »Milo, nicht…!«, sagte April, aber er hörte ihr gar nicht zu, sondern war mit einem Satz aufgesprungen und stürzte sich auf Gabriel. Ehe April noch Luft holen konnte, gingen die beiden auch schon mit den Fäusten aufeinander los.
    »Aufhören!«, schrie April entsetzt, als Gabriel Milo einen so heftigen Stoß versetzte, dass er gegen ein paar Pflanzenkübel stolperte und sie mit sich zu Boden riss. Sofort sprang er wieder auf die Beine und rammte Gabriel die Faust ins Gesicht. »Ihr sollt aufhören! Sofort!«, schrie April noch einmal verzweifelt.
    »Hau ab! Schnell!«, zischte Gabriel ihr zu, ein wildes Funkeln in den dunklen Augen.
    Sie floh durch eine kleine Seitentür des Wintergartens nach draußen und rannte einen schmalen Kiesweg entlang. Der Regen peitschte auf ihre nackten Schultern, und der Wind zerrte an ihren Haaren, aber das war ihr egal. Sie wollte bloß noch weg – weg von den beiden sich prügelnden Jungs, weg von der Party. Am Ende des Pfads bog sie nach links und lief ein paar Stufen hinunter, die zu einem von dichten Hecken umschlossenen tempelartigen Pavillon führten. Sie flüchtete sich hinein und ließ sich keuchend auf eine kalte Steinbank fallen. Was war bloß in die beiden gefahren? Und was ging es Gabriel überhaupt an, dass sie Milo geküsst hatte? War er womöglich eifersüchtig? Sie ertappte sich bei dem Gedanken, dass sie sich wünschte, er wäre es, schob ihn aber gleich wieder beiseite. Fröstelnd holte sie ihr Handy heraus und schrieb eine SMS an Caro. Sorry, keine Geheimnisse entdeckt, hab einen Typen geküsst, fühle mich hundeelend und gehe jetzt nach Hause. Nachdem sie sie abgeschickt hatte, schlang sie die Arme um den Oberkörper und rieb sich die eiskalten Arme. Ein paar Minuten lang saß sie einfach nur da, fragte sich, wie lange sie wohl zu Fuß bis nach Hause brauchen würde, und hoffte inständig, dass es endlich aufhören würde zu regnen. Natürlich hätte sie ihren Vater anrufen können, aber sie

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