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Die Schule der Nacht

Die Schule der Nacht

Titel: Die Schule der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Mia
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nickte er langsam.
    »Du hast recht«, antwortete er, nahm ihre Hände in seine und sah sie an. »Du hast zwar keinen Grund, mir zu glauben, und ich kann dir noch nicht alles sagen, aber ich schwöre dir, dass ich Isabelle nicht umgebracht habe. Ich weiß nicht, wer es war, aber als du auf den Friedhof gekommen bist, war der Mörder noch dort.« Gabriel sah sie eindringlich an. »Ich habe versucht, dich zu beschützen, April«, sagte er ernst. »Du warst in schrecklicher Gefahr.«
    »Aber du doch auch, oder?«
    Er schüttelte kaum merklich den Kopf. »Vielleicht beruhigt es dich zu wissen, dass du nichts für Isabelle hättest tun können. Sie war schon tot, als du gekommen bist, aber wenn du nur einen Moment früher aufgetaucht wärst, wärst du wahrscheinlich auch tot.«
    April merkte erst jetzt, dass sie die ganze Zeit die Luft angehalten hatte. Sie wollte ihm gerade noch eine Frage stellen, als er ihre Hände losließ und an den Straßenrand trat. Das orange leuchtende Schild eines Black Cabs bog um die Ecke, und Gabriel hob den Arm.
    Als sie im Wagen saßen, drehte April sofort die Heizung auf und rutschte ganz dicht an die Lüftungsschlitze heran.
    »Scheint, als würde das Londoner Wetter dem in Edinburgh heute in nichts nachstehen, was?«
    »Oh Gott, ja«, sagte April bibbernd. »Dort ist es zwar das ganze Jahr über so kalt, aber ich hab mich nie wirklich daran gewöhnt. Bist du denn schon mal in Edinburgh gewesen?«
    Gabriel nickte. »Schon ein paarmal, aber mein letzter Besuch ist schon eine Weile her.«
    »Bist du auf dem Festival gewesen?«
    Gabriel sah sie lächelnd von der Seite an. »Ich glaube nicht, dass das Festival stattgefunden hat, als ich dort war.«
    Sie hätte ihm gern noch mehr Fragen gestellt, aber es erschien ihr unpassend, nach allem, was Gabriel ihr erzählt hatte, über etwas so Oberflächliches mit ihm zu reden, und so schwiegen sie für den Rest der Fahrt. Er hatte recht – sie hatte keinen Grund, ihm zu glauben, aber der aufrichtige Ernst, mit dem er ihre Fragen beantwortet hatte – zumindest einige davon –, überzeugte sie, dass er die Wahrheit sagte. Sie wusste selbst nicht, warum sie das Gefühl hatte, ihm vertrauen zu können, und konnte nur hoffen, dass es nichts mit seinen dunklen Augen, seinen seidig glänzenden schwarzen Haaren und seinen hübschen hohen Wangenknochen zu tun hatte. Er hatte irgendetwas an sich, das sie magisch anzog, aber warum hatte sie sich dann so bereitwillig von Milo küssen lassen? Plötzlich fiel ihr wieder ein, dass er sich sogar während des Kusses mit Milo in ihre Gedanken geschlichen hatte. Gott, was war bloß mit ihr los?
    Verwirrt schüttelte sie den Kopf und lächelte.
    »Was ist?«, fragte Gabriel.
    »Nichts«, sagte sie hastig. »Wo wohnst du eigentlich?«
    »In der Nähe.«
    Leichte Konversation war wohl tatsächlich nicht seine Stärke, dachte sie, als Gabriel sich vorbeugte und an die Trennscheibe klopfte. »Biegen Sie da vorne bitte nach links ab und lassen Sie uns an der Ecke raus«, bat er den Taxifahrer.
    »Warum willst du denn schon hier aussteigen? Bis zu mir nach Hause ist es noch ein kleines Stück«, wunderte April sich.
    »Ich will dir etwas zeigen«, sagte Gabriel. Er bezahlte den Fahrer und hielt ihr die Tür auf.
    Mittlerweile hatte es aufgehört zu regnen, und auch der Wind hatte merklich nachgelassen. Während sie durch die dunkle Straße gingen, riss die Wolkendecke allmählich auf, und der noch nicht ganz volle Mond brachte den nassen Asphalt zum Glitzern.
    »Hier entlang«, sagte Gabriel, und seine Finger streiften wie zufällig ihre Hand, als er sie durch eine schmale Gasse zwischen zwei Häusern führte.
    April folgte ihm zögernd. »Ist das ein Privatgarten?«, flüsterte sie, während sie über einen von Unkraut überwucherten Rasen gingen.
    »Hier wohnt niemand«, beruhigte Gabriel sie. Er öffnete ein kleines schmiedeeisernes Tor, das am Ende des Gartens in den Zaun eingelassen war. Dahinter lag ein dunkler, von Bäumen gesäumter Pfad.
    »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist, Gabriel«, sagte April nervös.
    »Keine Sorge, vertrau mir.« Er griff wieder nach ihrer Hand.
    »Wohin bringst du mich?«
    »Wir sind gleich da.«
    April hatte das Gefühl, in einen dunklen Wald zu treten. Nur wenig Mondlicht sickerte durch das Blätterdach, und um sie herum lauerten überall unheimliche Schatten. Gabriels Schritte waren so sicher, als würde er einen Stadtbummel machen, wohingegen sie tastend die Hand

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