Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume
ich mir fest vornahm: die Schaffung des Reiches Arquimia!«
»Ihr wollt einem Reich Euren Namen geben?«, fragte Crispín. »Ist das nicht reichlich vermessen, vor allem für einen Mönch?«
»Als ich das Kloster verließ und anfing, mich der Alchemie zu widmen, nahm ich den Namen an, den ich heute noch trage. Aber es ist nicht meiner, Arquimaes ist nicht mein richtiger Name. Es ist eine Huldigung an den großen Alchemisten, der mir all das beigebracht hat, was ich heute weiß: Arquitamius, ein Mann, der sein Leben der Wissenschaft verschrieben hat. Arquimaes ist ein erfundener Name, der auf jenen Meister aller Meister zurückgeht. Ich führe nur seine Arbeit fort.«
»Und was habt Ihr jetzt vor?«, fragte Arturo tief beeindruckt. »Welches sind Eure Pläne?«
»Die Stunde, meinen Plan zu verwirklichen, ist gekommen. Arquimia wird Wirklichkeit werden. Ich werde auf dieser Welt nichts anderes mehr tun als das, was diesem Ziel dient. Ich werde Arquimia gründen!«
»Ein Reich zu gründen ist kein Kinderspiel. Auf welche Kräfte könnt Ihr zählen, um Eure Bestimmung zu erfüllen?«, fragte Crispín.
Der Weise sah Arturo an.
»Arturo wird der erste Ritter Arquimias sein«, antwortete er und legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter. »Er wird mein Werkzeug sein, mein verlängerter Arm.«
»Ein Junge von vierzehn Jahren soll Euch helfen, ein Reich zu gründen?«, fragte Alexia skeptisch. »Soll das ein Scherz sein?«
»Auch ich will Euch helfen!«, rief Crispín aufgeregt. »Jetzt bin ich noch Arturos Knappe, aber eines Tages werde ich ein Ritter Arquimias sein!«
»Arturo ist das Zeichen, auf das ich gewartet habe«, sagte Arquimaes. »Er hat mir bewiesen, dass ich auf ihn vertrauen kann. Er ist auserwählt, mir zu helfen. Arturo Adragón, der arquimianische Ritter, der gegen die Drachen des Bösen kämpft!«
»Ihr werdet allerdings mehr als einen Ritter brauchen«, wandte die Prinzessin ein. »Demónicus ist dabei, eine mächtige Armee aufzustellen, um alle zu vernichten. Wo er war, wird kein Stein mehr auf dem anderen liegen!«
»Wir werden Widerstand leisten«, entgegnete Arturo und erhob sich. »Auch wenn wir nur wenige sind, werden wir es ihm nicht leicht machen. Es wird ihm nicht gelingen, sich zum Herrn dieses Landes aufzuschwingen.«
»Ja, er wird bekommen, was er verdient! Soll er doch mit seiner ganzen Armee und seinen Drachen anrücken!«, rief Crispín. »Wir werden uns ihm entgegenstellen!«
»Meister, wie lautet Euer wirklicher Name?«, fragte Arturo plötzlich.
»Daran erinnere ich mich nicht mehr. Und es ist mir auch gleich – jetzt bin ich Arquimaes, der Alchemist, der für eine gerechte Welt kämpft. Das ist das Einzige, was von Bedeutung ist …«
* * *
Am nächsten Morgen setzten die vier ihren Ritt fort. Da über dem Land eine dichte Schneedecke lag, kamen sie nur langsam voran.
Arquimaes nutzte die Gelegenheit, als Crispín und Alexia nicht in unmittelbarer Nähe waren, und vertraute Arturo ein Geheimnis an: »Im Keller des Turms von Drácamont steht eine Truhe mit Zeichnungen, die dir helfen werden, meine Idee zu Ende zu führen. Sollte mir etwas zustoßen, wirst du die Zeichnungen an dich nehmen, sie entschlüsseln und dir den Inhalt gut einprägen.«
»Aber Euch wird bestimmt nichts zustoßen, Meister. Ich werde nicht zulassen, dass irgendjemand Euch etwas antut!«, erwiderte sein Schüler.
»Man kann nie wissen, was das Schicksal für einen bereithält. Wenn ich sterbe, wirst du meine Nachfolge antreten, Arturo, vergiss das niemals! Du musst die Zeichnungen aus dem Turm holen und den Auftrag zu Ende bringen. Die Welt muss aus der Finsternis geführt werden! Wir müssen ein Reich der Gerechtigkeit schaffen! Versprich es mir!«
»Ich verspreche es Euch, Meister. Ich verspreche es Euch.«
»Und denk daran: Das Schloss für den Zugang zu den Zeichnungen ist nicht dort, wo es zu sein scheint. Sei vorsichtig, wenn du die Truhe öffnest!«
XXII
Der Tätowierer
D a Metáfora sich entschuldigt hat, gehe ich mit ihr wie versprochen zu Jazmín, dem Tätowierer.
»Siehst du, ich halte mein Versprechen«, sage ich zu ihr, als wir aus dem Bus steigen. »Obwohl ich nicht glaube, dass es was bringt.«
»Doch, du wirst schon sehen. Du hast ein ernstes Problem und wir müssen die Meinung eines Profis hören.«
»Ich glaube nicht, dass ein Tätowierer uns viel dazu sagen kann.«
»Da wäre ich mir nicht so sicher. Übrigens solltest du auch mit einem Traumspezialisten
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