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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Mönchen gegenüber, die ihn aufgrund seines eisgrauen, bleichen Aussehens und seines spektakulären Erscheinens für einen Geist hielten.
    »Wer bist du?«, fragten sie gleichzeitig. »Wie bist du hier reingekommen?«
    »Ich heiße Arquimaes und brauche Hilfe.«
    »Das kann nicht sein! Arquimaes ist vor langer Zeit gestorben.«
    »Nein, ihr müsst mir glauben. Ich bin Arquimaes, der Alchemist«, versicherte der Weise, bevor er entkräftet auf die Knie sank. »Wir brauchen Hilfe.«
    Endlich erkannte ihn einer der Mönche.
    »Arquimaes!«, rief er aus. »Wir glaubten dich tot! Uns wurde berichtet, deine eigene Magie habe dich umgebracht.«
    »Nein, ich bin noch nicht tot … Ich brauche eure Hilfe … Und meine Freunde auch. Nehmt euch ihrer an, ehe sie erfrieren«, flüsterte er und sank bewusstlos zu Boden.
    * * *
    Als Morfidio die Pferde durch den Schnee traben sah, grinste er zufrieden. Oswald gab seinem Reittier die Sporen, schloss zum Grafen auf und fragte ihn: »Bist du sicher, dass das der richtige Weg ist, Graf?«
    »Daran besteht kein Zweifel, Oswald. Ich weiß ganz genau, wo sie sich verstecken.«
    »Wenn du dich irrst und wir Alexia nicht zurückbringen, ist unser Leben in größter Gefahr. Vor allem deins.«
    »Keine Angst, ich garantiere dir, dass du sie schneller befreien wirst, als du glaubst. Später wirst du noch genug Zeit haben, mir zu danken.«
    »Hoffentlich. Wenn du dich irrst, Morfidio, werde ich dich töten, das schwöre ich dir!«
    »Vorausgesetzt, ich lasse mich von dir töten, du Narr! Du weißt noch nicht, wozu ich fähig bin! Vergiss nicht, es besteht ein großer Unterschied zwischen uns beiden: Ich bin ein Edelmann, während du dem Pöbel angehörst.«
    »Du hast deine Besitztümer und deine Armee verloren. Du bist nicht mehr der, der du einmal warst. Niemand glaubt mehr an dich, nicht einmal du selbst«, lachte Oswald. »Das Einzige, was du noch zu verlieren hast, ist dein Leben!«
    Die Soldaten wärmten sich mit Decken und Fellen, denn die Kälte fraß sich bereits in ihre Körper. Im Tiefschnee kamen die Pferde nur langsam voran, und Morfidio beschloss, sich von jetzt an hinter dem blutrünstigen Oswald zu halten. Er war sich nun endgültig im Klaren darüber, dass sein Leben tatsächlich in höchster Gefahr war.
    * * *
    Als Arquimaes die Augen aufschlug, befand er sich in einem dunklen, engen und schäbigen Raum, in dem es kaum Möbel gab. Arturo und Crispín standen neben dem Kamin und rieben sich die Hände, um sich aufzuwärmen.
    »Wie lange sind wir schon hier?«, fragte der Weise.
    »Einen Tag«, antwortete Crispín. »Ihr habt tief und fest geschlafen.«
    »Geht es Euch wieder gut?«, erkundigte sich Arturo. »Wollt Ihr etwas essen? Wir haben Brot, Käse, Wein und Obst.«
    Arquimaes erhob sich und ging zu einem Tisch voller Essen, das Mönche ihnen hingestellt hatten. Er schnitt ein Stück Brot ab und schob es sich in den Mund.
    »Was ist in der Zwischenzeit passiert?«, wollte er wissen.
    »Man hat uns ausruhen lassen und uns Essen gebracht«, erklärte Arturo. »Sie haben gesagt, sie kommen später wieder, um nach Euch zu sehen.«
    Arquimaes spürte, dass sein Rücken schmerzte. Er fuhr sich mit der Hand darüber.
    »Reibt nicht daran«, riet ihm Arturo. »Man hat Eure Wunden versorgt und Kräuter und Salben aufgetragen, damit sie vernarben. Demónicus’ Folter hat ihre Spuren hinterlassen.«
    »Wer hat mich versorgt?«
    »Bruder Hierba«, antwortete Crispín. »Ein sehr netter Mann. Er hat sich um Euch gekümmert wie um einen Sohn.«
    Arquimaes aß und begann sich allmählich besser zu fühlen. Seine Kräfte kehrten zurück und er fasste wieder Mut.
    »Und Alexia?«, erkundigte er sich. »Was ist mit ihr?«
    »Man hat sie in das Gesindehaus gebracht«, antwortete Arturo. »Dort wird man sich um sie kümmern.«
    »Ich hoffe nur, dass sie nicht zu fliehen versucht«, sagte Arquimaes. »Das würde uns in Schwierigkeiten bringen. Hoffentlich finden sie nicht heraus, wer sie in Wirklichkeit ist. Hier schätzt man ihren Vater nicht sehr.«
    »Aus dieser Abtei kann niemand entkommen«, sagte Crispín. »Wir sind von der Welt abgeschnitten. Niemand kommt herein und niemand hinaus. Und wer sich dennoch hinauswagt, wird in den Weißen Bergen kaum überleben können.«
    »Das Mädchen hat einige Möglichkeiten«, warnte der Weise. »Hexerei und Magie vermögen mehr, als wir denken.«
    »Da draußen werden ihr ihre Tricks nichts nützen«, entgegnete Crispín, überzeugt von seinen

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