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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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er es noch mal versuchen kann, versetze ich ihm einen Stoß, der ihn zu Boden wirft. Mireia kommt auf mich zu und will mich ohrfeigen, doch Metáfora packt sie am Arm und schubst sie zur Seite. Inzwischen ist Horacio wieder auf den Beinen und stürzt sich mit seinem muskulösen Körper auf mich. Wir verkeilen uns ineinander. Es geht hin und her, und auch die anderen, die einen Kreis um uns gebildet haben, stoßen uns und teilen Schläge aus.
    Ich bin es leid, immer nur einstecken zu müssen, und fange an, wild um mich zu schlagen. Verblüfft über meine Gegenwehr, greift Horacio erneut an und schlägt diesmal noch härter zu. Ich taumele zurück und wir stolpern über die Hecke auf die Rasenfläche. Die anderen feuern uns vom Schulhof aus an. Horacio und ich geraten langsam aus ihrem Blickfeld und nähern uns einer kleinen Baumpflanzung. Plötzlich merke ich, dass wir ganz alleine sind. Komisch, die anderen sind uns gar nicht gefolgt.
    »Das wirst du bereuen, Drachenkopf!«, zischt Horacio schwitzend. »Ich werd dir zeigen, wer hier das Sagen hat!«
    Wir stürzen uns wieder aufeinander und krachen gegen das Gärtnerhäuschen. Um uns herum wirbelt Staub auf, der vom Dach zu kommen scheint … oder von der Hausmauer, die zu schwanken beginnt.
    Erschrocken weichen wir zurück. Das Häuschen ist sehr alt und außer dem Gärtner benutzt es keiner mehr. Er bewahrt hier seine Gartengeräte und die Säcke mit Düngemittel auf. Plötzlich stürzt ein Teil der Mauer ein und begräbt uns beinahe unter sich.
    Doch Horacio lässt nicht locker. Obwohl es für uns beide ziemlich gefährlich geworden ist, wirft er sich wieder auf mich. Er versetzt mir einen kräftigen Stoß gegen die Brust und schlägt mir ins Gesicht. Er ist außer sich vor Wut und wird nicht aufhören, bis …
    »Ahhhhh!«, schreit er plötzlich auf. »Mach das weg!«
    Er hält sich die Hände vors Gesicht und taumelt zurück. Dabei brüllt er, als hätte er den Teufel gesehen.
    »Hilfe! Hilfe!«, schreit er und rennt weg. »Hilfe! Ein Monster!«
    Von dem Lärm und Horacios Hilfeschreien angelockt, kommen einige Mitschüler angelaufen. Horacio schreit wie ein Besessener.
    »Was ist passiert? Was hat er mit dir gemacht?«, fragt Mireia. »Warum schreist du so?«
    »Er ist ein Monster!«, ruft Horacio. »Das Ding da in seinem Gesicht hat mich angefallen! Ich glaube, es hat mich gebissen!«
    Mireia geht zu ihm und sieht ihn prüfend an, kann aber nichts Verdächtiges entdecken.
    »Da ist nichts, Horacio! Keiner hat dich gebissen«, beruhigt sie ihn sanft. »Das hast du dir eingebildet.«
    »Wenn ich’s dir doch sage! Der Drache hat mich angegriffen!«
    Jetzt sehen alle mich an. Aber niemand kann etwas entdecken, das Horacios Worte bestätigt. Nur mein blutverschmiertes Gesicht und den Drachenkopf, der jetzt größer geworden ist und sich auf meinem ganzen Gesicht ausgebreitet hat. Wie immer, wenn ich mich aufrege.
    »Los, kommt, hauen wir ab«, schlägt Mireia vor. »Erst mal müssen wir deine Klamotten sauber kriegen, Horacio.«
    »Jetzt verstehe ich auch, warum wir nicht in den Garten dürfen«, sagt ein anderer. »Das ist ja richtig gefährlich hier!«
    »Das Haus ist uralt. Es hätte schon längst abgerissen werden müssen.«
    »Eigentlich sollten wir uns beschweren«, sagt jemand im Fortgehen.
    Metáfora kommt und hilft mir über die Hecke, zusammen mit Cristóbal, der einen meiner Schuhe und mein Käppi vom Boden aufhebt.
    »Alles in Ordnung? Hat er dir wehgetan?«
    »Ich bin okay, wirklich. Zum Glück ist nichts passiert.«
    »Sollen wir dich zur Krankenstation bringen?«, fragt Cristóbal.
    Mercurio kommt angelaufen. Er hat gehört, was geschehen ist, und ist sehr aufgeregt.
    »Alles in Ordnung, Arturo?«
    »Ja, Mercurio, alles in Ordnung … Es ist nichts passiert, wirklich nicht.«
    »Macht euch keine Sorgen, ich kümmere mich um alles … Jetzt trinkt erst mal was und beruhigt euch … Später reden wir weiter.«
    »Warum ist das Gärtnerhäuschen nicht schon längst abgerissen worden?«, fragt Metáfora. »Das ist ja lebensgefährlich …«
    »Anscheinend hat es einen gewissen historischen Wert«, erklärt Mercurio und betrachtet ärgerlich die kaputte Hauswand. »Irgendwo muss da ein Wappen sein und ein paar Inschriften. Die Schulleitung hat auf jeden Fall beschlossen, es zu erhalten. Es soll in Kürze restauriert werden.«
    * * *
    Wir trinken eine Cola in dem Café gegenüber der Schule. Es ist ein ruhiger Ort und wir kommen oft hierher, deswegen

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