Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
Vom Netzwerk:
um nicht von einem ihrer Pfeile getroffen zu werden.
    »Was willst du?«, schrie Oswald ihm entgegen. »Was suchst du hier?«
    »Ich möchte mit Prinzessin Alexia sprechen!«
    »Komm her, und ich lasse dich mit ihr reden!«
    »Es ist besser, wenn sie zu mir kommt!«
    »Ich werde sie nicht in deine Nähe lassen!«
    »Ich bin sicher, dass sie mit mir reden will! Sie weiß, dass es das Beste für sie ist!«
    Oswald war unschlüssig.
    »Er hat recht«, sagte Alexia. »Ich will mit ihm reden.«
    »Aber er ist gefährlich«, warnte Oswald. »Er wird dich töten!«
    »Nein, das wird er nicht.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich weiß es eben.«
    Die Prinzessin gab ihrem Pferd die Sporen, durchbrach den schützenden Kreis und ritt auf Arturo zu.
    Als sie bei ihm ankam, hielt sie ihr Pferd an und fragte: »Und was geschieht nun?«
    »Es ist besser, wenn du nicht hinsiehst«, sagte Arturo nur.
    Sie verstand und sah ihm fest in die Augen, entschlossen, sich nicht umzudrehen, was auch immer geschehen würde. Und sie las in ihnen, was sich hinter ihrem Rücken zutrug.
    Wie aus dem Nichts kam Arquimaes angeritten und stellte sich neben Arturo. Er hob die Arme gen Himmel und rief ein paar Worte, die niemand sonst verstand. Plötzlich bäumten sich die Pferde auf, und die Krieger mussten alle Mühe aufwenden, um sie zu bändigen.
    Der Alchemist rezitierte feierlich einen Text, woraufhin Leben in Arturos Buchstaben kam. Sie lösten sich von seiner Haut und flatterten davon wie Vögel. Oswalds Krieger, für die Magie etwas Alltägliches war, waren zunächst nicht sehr beeindruckt. Es kam ihnen überhaupt nicht in den Sinn, dass diese merkwürdigen fliegenden Zeichen irgendeine Gefahr für sie darstellen könnten.
    Wie ein Bienenschwarm flogen die Buchstaben nun über die Soldaten hinweg. Einige Männer versuchten, sie zu fangen oder mit ihren Lanzen und Schwertern nach ihnen zu schlagen. Doch vergebens – der Buchstabenschwarm senkte sich auf die Krieger herab. Er schwirrte um sie herum und machte Reiter und Pferde nervös. Dann plötzlich bohrten sich die Buchstaben in die Körper der hilflosen Soldaten wie tödliche Pfeile. Die Ersten stürzten schreiend zu Boden, während andere sich vergeblich mit ihren Schilden zu schützen suchten oder wild mit ihren Schwertern um sich schlugen. Doch die erbarmungslosen Buchstaben ließen nicht von ihnen ab, sie umflatterten die Soldaten und wenige Minuten später war alles Leben unter ihnen ausgelöscht. Auch Oswald wälzte sich, Kehle und Brust durchbohrt, in einer Blutlache am Boden und kämpfte mit dem Tod.
    Nachdem die Buchstaben ihren Auftrag erfüllt hatten, kehrten sie folgsam zu Arturo zurück und ließen sich wieder auf seiner Haut nieder. Arquimaes hörte auf zu rezitieren. Der Junge ging zu Oswald, der noch atmete, und sah ihm direkt in die Augen.
    »Hast du … Morfidio … getötet?«, fragte der Heerführer.
    »Genauso wie ich dich und deine Männer töten werde«, antwortete Arturo. »Was ihr in Ambrosia getan habt, war abscheulich. Ihr musstet dafür bestraft werden.«
    Oswald stützte sich auf sein Schwert, und mit größter Anstrengung gelang es ihm, sich aufzurichten.
    Blutüberströmt, mit zitternden Lippen, stieß er mühsam hervor: »Ich hatte einen Befehl auszuführen, ich sollte die Prinzessin zurückbringen«, flüsterte er. »Jetzt werde ich dich töten für das, was du mit meinen Männern gemacht hast, Hexenmeister!«
    »Schluss mit dem Unsinn!«, sagte Arturo und zog sein Schwert aus der Scheide. »Deine Stunde ist gekommen, du Barbar!«
    Oswald nahm die Worte des Jungen nicht zur Kenntnis. Er hob sein Schwert und wollte Arturo einen tödlichen Hieb versetzen. Doch der Junge war schneller und bohrte ihm die scharfe Klinge seiner Waffe mitten in die Brust. Dann kehrte er zu seinen Freunden zurück, die die Szene entsetzt verfolgt hatten. Er ging zu Alexia und band ihr die Füße unter dem Bauch ihres Pferdes mit einem Strick zusammen.
    »Versuche lieber nicht zu fliehen, Prinzessin!«, warnte er sie. »Sonst wirst du deinen Vater nie wiedersehen!«
    Ein paar Geier begannen am Himmel zu kreisen, bereit, sich auf die unzähligen Leichen am Boden zu stürzen. Die Pferde der Gefallenen stoben in alle Richtungen davon.
    »Wir sollten versuchen, die Pferde einzufangen«, schlug Crispín vor. »Wir könnten sie verkaufen, sie sind sehr wertvoll.«
    »Wir sind keine Plünderer und schon gar keine Pferdehändler«, antwortete Arturo. »Lass sie laufen, wohin sie wollen. Wir

Weitere Kostenlose Bücher