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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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plötzlich vom Boden ab und schwebte in der Luft, scheinbar leicht wie eine Feder. Die Hexe war nun vollständig von den Buchstaben bedeckt und ihre Angstschreie drangen in jeden Winkel des Lagers.
    Crispín und Alexia, die sich in der Nähe des kleinen Flusses aufhielten, wussten sofort, woher dieses fürchterliche Geschrei kam.
    »Was ist das?«, fragte Forester.
    »Es kommt aus Górgulas Hütte«, antwortete jemand.
    »Sie hat sich wohl das falsche Opfer ausgesucht«, sagte Alexia. »Ihr Irrtum wird sie teuer zu stehen kommen!«
    Alle Männer kamen aus ihren Hütten gestürzt, die Waffen in der Hand, um sich einem möglichen Feind entgegenzustellen. Doch eine böse Überraschung erwartete sie: Górgula schwebte mehrere Schritte über dem Boden. Sie wurde von seltsamen schwarzen Wesen gehalten, die ihren Körper bedeckten wie winzige Vögel!
    »Höllendonnerwetter!«, murmelte Forester vollkommen fassungslos. »So was hab ich noch nie gesehen …«
    »… und du wirst es auch kein zweites Mal zu sehen bekommen«, fügte Alexia hinzu. »Dieser Junge ist einzigartig. Er ist auserwählt von den Göttern und den Teufeln!«
    Endlich ließen die Buchstaben von dem hilflosen Körper ab und die Hexe fiel krachend zu Boden. Eine Staubwolke wurde aufgewirbelt, und bei dem Platsch, den die fette Fleischmasse beim Aufprall machte, blieb allen, die in der Nähe standen, das Herz stehen.
    Während die Banditen sich noch fragten, was geschehen war, reagierte Alexia blitzschnell. Als sich die anderen vorsichtig dem Körper der Hexe näherten, lief sie zu der Hütte und klopfte heftig gegen die Holztür, die sich nicht öffnen ließ.
    »Warte, ich helf dir«, bot Crispín an, der ihr gefolgt war. »Es ist leichter, wenn wir ein Loch in die Wand schlagen.«
    Er nahm einen Holzknüppel von einem Stapel neben der Tür und schlug mit aller Kraft auf die Wand aus Lehm und Stroh ein, die schließlich nachgab. Crispín traute seinen Augen kaum; Alexia aber war voller Bewunderung bei dem Anblick, der sich ihr nun bot: Die Buchstaben waren in die Hütte zurückgekehrt und umgaben Arturo wie ein Schutzschild! Sie summten und brummten um ihn herum wie ein Bienenschwarm um seinen Stock. Jeder, der sich ihm näherte, wurde unverzüglich attackiert!
    »Was ist das, Arturo?«, brachte Crispín mühevoll hervor. Er konnte kaum sprechen. »Was für eine Hexerei ist das?«
    »Ich bin eine Freundin! Ich bin eine Freundin!«, sagte Alexia zweimal hintereinander, bevor sie es wagte, sich Arturo zu nähern. »Ich will ihm helfen!«
    Arturo stieß einen Seufzer aus, um ihre Worte zu bestätigen. Daraufhin machten die Buchstaben der Prinzessin Platz und erlaubten ihr, sich Arturo zu nähern. Das Mädchen nahm ihm den Knebel aus dem Mund und fing an, seine Fesseln zu lösen.
    »Danke«, sagte Arturo und sprang von der Tischplatte. »Ich wäre beinahe erstickt.«
    In diesem Moment flogen die Buchstaben zu Arturo zurück. Doch diesmal hatte Alexia aufgepasst. Sie stürzte sich auf Arturo, und es gelang ihr, die Buchstaben mit ihren Händen zu berühren, bevor sie sich wieder auf der Haut des Jungen niederließen.
    »Ich habe es geschafft!«, rief sie und zeigte ihre Hände, die von den magischen Zeichen flüchtig gestreift worden waren. »Jetzt werde auch ich deine Macht besitzen!«
    Nach wenigen Sekunden jedoch verschwanden die Buchstaben wieder von ihren Händen. Die Enttäuschung stand Alexia ins Gesicht geschrieben, aber sie schwieg.
    »Was ist das für ein Zaubertrick?«, fragte Crispín.
    Doch Arturo blieb keine Zeit zu antworten, denn die Geächteten waren drauf und dran, in die Hütte einzudringen. Allerdings mussten sie feststellen, dass die Öffnung in der Lehmwand zu klein für sie war. Also rückten sie der Holztür mit Äxten zu Leibe. Gleichzeitig versuchten sie, das Loch, das Crispín geschlagen hatte, zu vergrößern, was die elende Hütte zum Einsturz zu bringen drohte.
    »Was ist hier passiert?«, brüllte Forester und schwang dabei sein langes Schwert. »Was hast du mit Górgula gemacht? Komm meinem Sohn bloß nicht zu nahe, Hexenmeister!«
    »Er war’s nicht, Vater, es waren … diese … Dinger, die er auf der Haut hat«, stammelte Crispín. »Ich hab alles gesehen.«
    »Das ist unmöglich! Wie sollen irgendwelche Buchstaben es schaffen, Górgulas Körper in die Höhe zu heben?«, erwiderte der Anführer der Geächteten. »Ich will jetzt wissen, was passiert ist!«
    »Er ist ein Hexenmeister, ein Freund des Demónicus!«, kreischte

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