Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
schien ihr zu gefallen. Ihm schien die Wirkung ebenfalls zu gefallen, die sie auf ihn hatte.
    Teresa wich zurück. Sie zupfte an den ziermünzenbesetzten goldenen Bändern, die in ihr Haar geknotet waren.
    »Wirkt es schon länger, Liebling?« fragte sie mit flehender Stimme. »Es ist die reine Qual, zu warten, bis es wächst.«
    Jetzt, da er über eine neue Stellung und die damit verbundenen neuen Wohnräume verfügte, war er auf dem Weg, es in der Welt zu etwas zu bringen und zu einem mächtigen Mann zu werden. Mit dieser neuen Machtbefugnis gingen die Standesprivilegien einher: seine Gemahlin durfte, als Widerspiegelung ihrer Stellung, ihr Haar länger tragen.
    Andere Gattinnen bei Hofe trugen ihr Haar fast bis auf die Schultern; seine Frau würde sich nicht mehr von ihnen unterscheiden, außer vielleicht, daß ihr Haar ein wenig länger sein würde als – von wenigen abgesehen – das aller anderen Frauen bei Hof und in ganz Anderith. Schließlich war sie mit einem bedeutenden Mann verheiratet.
    Der Gedanke durchfuhr ihn mit einem Gefühl eiskalter Erregung, so wie es von Zeit zu Zeit geschah, wenn ihm wahrhaftig bewußt wurde, wie weit er es gebracht und was er erreicht hatte.
    Dalton Campbell war fest entschlossen, dies nur als einen Anfang zu betrachten, denn er hatte die Absicht, noch höher aufzusteigen. Er hatte Pläne, zudem schenkte ihm ein Mann Gehör, der ganz versessen auf Pläne war.
    Unter anderem. Doch egal, mit solch unbedeutenden Dingen wurde Dalton fertig. Der Minister nahm lediglich die Vorrechte seines Amtes in Anspruch.
    »Tess, mein Schatz, dein Haar wächst prächtig. Sollte dich je eine Frau von oben herab ansehen, weil es noch nicht länger ist, dann merke dir einfach ihren Namen, denn am Ende wird es länger sein als das aller anderen. Wenn es dann entsprechend gewachsen sein wird, kannst du dir die Dame noch einmal vornehmen und es ihr heimzahlen.«
    Teresa hüpfte auf den Ballen ihrer Füße und schlang ihm die Arme um den Hals, sie jubelte vor übermütiger Freude.
    Die Finger hinter ihrem Rücken ineinander verschlingend, sah sie ihn kokett von unten herauf an. »Gefällt dir mein Kleid?« Um ihre Absicht zu unterstreichen, schmiegte sie sich an ihn, während sie ihm in die Augen sah und ohne Hast verfolgte, wie sein Blick an ihr nach unten wanderte.
    Statt einer Antwort beugte er sich über sie, schob ihr mit einer einzigen, raschen Bewegung die Hand unter den Seidenrock und an der Innenseite ihres Schenkels hinauf bis zur nackten Haut oberhalb ihrer Strümpfe. Sie stöhnte in gespielter Überraschung, als seine Hand ihre intimste Stelle berührte.
    Dalton küßte sie abermals, während er sie befingerte. Er dachte längst nicht mehr daran, sie mit auf das Fest zu nehmen. Er wollte mit ihr ins Bett.
    Als er sie Richtung Schlafzimmer drängte, wand sie sich aus seinem lüsternen Griff. »Dalton! Bring mich nicht in Unordnung, Liebling. Sonst sieht jeder die Falten in meinem Kleid.«
    »Ich glaube kaum, daß irgend jemand auf die Falten in deinem Kleid achten wird. Ich glaube, sie werden alle darauf stieren, was daraus hervorquillt. Teresa, ich möchte nicht, daß du so herumläufst, außer um deinen Gatten bei seiner Rückkehr an der Tür zu empfangen.«
    Sie versetzte ihm einen spielerischen Klaps auf die Schulter. »Laß den Unsinn, Dalton.«
    »Es ist mir ernst.« Er stierte abermals auf ihren Busen. »Teresa, dieses Kleid ist … es ist zu offenherzig.«
    Sie wandte sich ab. »Ach, hör auf, Dalton. Du redest dummes Zeug. Alle Frauen tragen heutzutage solche Kleider.« Sie wirbelte, den koketten Blick wieder im Gesicht, abermals um ihn herum. »Du bist doch nicht etwa eifersüchtig, oder? Weil du mit ansehen mußt, wie andere Männer deine Frau bewundern.«
    Sie war das einzige gewesen, das er sich je mehr gewünscht hatte als Macht. Anders als bei allen anderen Dingen in seinem Leben hegte er, wenn es um Teresa ging, nicht das geringste Bedürfnis nach einvernehmlichen Regelungen. Die Seelen wußten, es gab auf dem Anwesen genügend Männer, die bewundert, ja sogar beneidet wurden, weil sie für sich selbst an Einfluß gewannen, indem ihre Gattinnen sich Minister Chanboor zur Verfügung stellten. Dalton Campbell gehörte nicht zu ihnen. Er gebrauchte sein Talent und seinen Verstand, um dorthin zu gelangen, wo er stand, nicht den Körper seiner Frau. Auch das verschaffte ihm einen Vorteil gegenüber anderen.
    Seine Geduld schwand rasch dahin, was seinen Ton nicht gerade

Weitere Kostenlose Bücher