Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)
wirst den Rest deiner Tage in den tiefsten Schlünden der Hölle fristen!“
Seufzend setzte Julian einen Fuß auf die Kehle seines Gegners. „Ich will mich nicht mit dir streiten, Corbin. Ich will auch dein Hotel nicht. Lass einfach Serena in Ruhe. Ich möchte, dass du mir das versprichst. Sag es. Ich möchte es aus deinem Mund hören, dass du ihr nicht einmal ein Haar krümmen wirst.“
„Nimm das Hotel. Es gehört dir. Du hast es in einem fairen Spiel gewonnen. Oder etwa nicht?“, fuhr Corbin ihn an. „Aber deine kleine Nutte sollte gut auf sich aufpassen!“
Julian verstärkte den Druck auf Corbins Hals. „Du wagst es, sie zu bedrohen? Ich glaube, ich muss dich wirklich töten!“ Corbin begann zu würgen, aber Julian gab nicht nach. Wenn er nicht bereit war zu versprechen, Serena in Ruhe zu lassen, konnte er ruhig sterben.
Corbin schlug wild um sich. Julian verringerte den Druck ein wenig. „Na gut“, keuchte der alte Dämon. „Ich werde … ihr nichts tun.“
Julian ließ von ihm ab. „Woher soll ich wissen, ob ich dir vertrauen kann?“
Hustend und spuckend griff Corbin sich an den Hals. „Vertrau mir. Wir arbeiten schon eine Weile zusammen, alter Junge. Ich schwöre es dir bei meiner Ehre als Dämon. Ich werde Serena nichts tun.“
Wieso sollte Corbin Wort halten? Nach allem, was geschehen war? Wieder blieb Julian nichts anderes übrig, als ihm zu glauben. Er musste Corbin entweder gehen lassen oder dafür sorgen, dass er nicht fliehen konnte. Oder er musste ihn töten. Doch das bedeutete für Julian selbst die Hölle.
„Du besitzt keine Ehre. Ich will, dass du es mir schriftlich zusicherst. Ein Vertrag, aus Blut geschrieben.“
Der ältere Dämon zuckte zusammen, nickte aber. Julian ließ ihn aufstehen und sah zu, wie Corbin um ein weißes Blatt Papier und einen Stift bat. Dann kritzelte er etwas auf das Blatt und hielt es Julian hin.
Ich, Corbin Ranulfson, schwöre hiermit, dass ich Serena St. Clair niemals etwas antun werde.
Julian nickte und sah zu, wie Corbin seinen Namen daruntersetzte. Dann ließ er sich von einem der Türhüter ein Taschenmesser geben. Der unterlegene Dämon ritzte sich den Zeigefinger auf und schmierte sein Blut neben seinen Namen auf das Blatt.
Das war die stärkste Vertragsbekundung, die ein Dämon geben konnte, ein mit Blut geschlossener Pakt. Wer es wagte, einen Blutspakt zu brechen, musste mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen. Das sollte ihm als Versicherung ausreichen. Außerdem würde er selbst Corbin beobachten und mehrere Wächter zu Serenas Schutz abstellen. Corbin sollte ihr nie wieder zu nahe kommen.
Corbin wischte seine Kleidung ab und zog sein Jackett glatt. Mit seinem üblichen Lächeln nickte er Julian zu. „Wir sehen uns.“
Julians Pokerhand lag immer noch so da, wie er sie auf den Tisch gelegt hatte. Corbin drehte die Karten um und lachte. Er ging zur Tür und kam dabei an Serena vorbei. „Julian hat dich für ein Paar Buben verspielt.“ Sein Lachen war teuflisch.
Dann war er weg.
Julian stand verwundert da. Jahrelang hatte er darauf hingearbeitet, Corbins Partner zu werden. Jetzt gehörte ihm das Lussuria . Seltsamerweise war ihm diese neue Macht, dieser materielle Besitz vollkommen gleichgültig. Für ihn zählte nur, dass Serena in Sicherheit war.
„Danke“, sagte er zu den Türhütern, die sich anschickten, den Raum zu verlassen.
„Ich habe das nicht nur für Sie getan, sondern auch für mich und die anderen Türhüter. Corbin hat uns immer wie Dreck behandelt“, erklärte Simon. Sein Blick wanderte zu Serena. „Und ich habe es auch für sie getan. Auch wenn sie mir den schlimmsten Kopfschmerz meines Lebens verursacht hat. Sie hat es nicht verdient, bei Corbin zu landen.“
Was würden die Männer nicht alles für sie tun? Kein Wunder, dass Simon sein Leben riskiert hatte, um sie zu beschützen. Corbin hatte ihretwegen sein Hotel verloren. Und Julian hatte ihretwegen einen kompletten Narren aus sich gemacht, hatte sich vor allen lächerlich gemacht.
Es blieben ihm nur noch wenige Stunden mit ihr, das war alles. Aber die Abmachung, die er mit Gott getroffen hatte, war nicht vergessen. Gott, der ihn immer enttäuscht hatte, nur dieses eine Mal nicht. Julian hatte geschworen, Serena gehen zu lassen, und dieses Versprechen würde er halten.
„Ein Paar Buben.“ Schockiert und wütend schaute sie auf die Karten. „Ich kenne mich mit Kartenspielen nicht aus, doch das hört sich nicht gut an. Aber was heißt, du hast mich
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