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Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Dämons (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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Decke weg. „Geh!“
    Verstört kletterte Serena aus dem Bett, Tränen liefen ihr über die Wangen.
    „Was hast du denn geglaubt, was passieren würde? ‚Sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende?‘ Das Leben ist kein Märchen, Serena. Und ich bin nicht der Märchenprinz.“
    Weiter so! Denn wenn er nicht weitermachte, würde sie es sich zur Lebensaufgabe machen, ihn zu missionieren. Und das war vollkommen unmöglich. Dabei würde sie nur sich selbst zugrunde richten. „Es war alles ein Spiel. Du warst nur ein Zeitvertreib. Ich habe dich gesehen. Ich wollte dich haben. Ich hatte noch nie einen Engel. Also habe ich dich genommen.“
    „Das glaube ich dir nicht!“, schrie sie ihn an.
    „Wieso meinst du, dich zu erobern wäre in irgendeiner Weise anders gewesen, als jede andere Frau zu erobern?“ Sie sah ihn wütend an. Lass sie mich hassen. Das macht es leichter für sie. Und dann brachte er ein Argument ins Spiel, gegen das sie machtlos war. Nur machtlos sein konnte, wenn sie ihr Pflichtgefühl nicht völlig über Bord geworfen hatte. „Nimm Nick mit und verschwinde!“
    Scheinbar kalt und ungerührt starrte er aus dem Fenster auf die blinkenden Neonlichter des Strips. Er wagte es nicht, sie anzusehen. Versuchte, sich auf die Welt da draußen zu konzentrieren, weil er den Schmerz und die Verletzung in ihrem Gesicht nicht ertragen konnte. Er musste sie nicht auch noch sehen, denn er spürte sie bereits an der Stelle, wo sein Herz wäre, wenn er eins hätte. Doch in seiner Brust fühlte es sich nur nach Scherbenhaufen an.
    „Ich schicke dir die Kleider nach“, murmelte er.
    „Ich will sie nicht.“
    Natürlich nicht. Sie wollte ihn. Besser, sie nahm nichts mit, was sie an ihn erinnerte. Dann würde er eben alles zerstören. Nichts sollte übrig bleiben von ihrer gemeinsamen Zeit. „Wie du willst.“ Dann drehte er sich um und verließ das Zimmer.
    Im Wohnzimmer goss er sich einen Drink ein und kippte den doppelten Scotch herunter, als wäre es Wasser. Er goss sich einen zweiten ein und versuchte, ihr Weinen zu überhören, die unterdrückten Schluchzer, die ihn marterten. Er schnappte sich die Flasche Scotch und ging hinaus auf den Balkon.
    Entscheidungen. Zum ersten Mal hatte er sich für das Wohl eines anderen entschieden, nicht für sein Eigenes. Es war besser, wenn sie zurück nach Los Angeles ging. Zurück in ihr sicheres, kleines Leben, weit weg von ihm. Ihm kam die alte Binsenweisheit in den Sinn: Wenn du etwas liebst, lass es gehen.
    Es dauerte nur Minuten, bis sie sich angezogen und ein paar Sachen zusammengesucht hatte. Dann rauschte sie aus ihrem Schlafzimmer, einmal quer durchs Wohnzimmer und zur Tür hinaus. Er stand immer noch draußen, in der kühlen Nachtluft, und starrte in den Himmel über Las Vegas.
    Sie war weg. Da wo sie gewesen war, war jetzt Leere.
    Die Tränen liefen immer noch über Serenas Gesicht, als sie an Nicks Tür klopfte. Es kam keine Reaktion. War er überhaupt da? Julians Türhüter hatten sich eigentlich um ihn kümmern sollen. Aber vielleicht hatte Julian sie diesbezüglich ja auch belogen? Gerade wollte sie aufgeben, als Nick die Tür öffnete, nur einen Spalt. Sein Haar war strubbelig, und er blinzelte vor dem hellen Licht im Gang. Er schaute Serena eindringlich an. „Stimmt was nicht?“
    Aus dem Schlafzimmer hörte sie das Rascheln von Bettzeug. Durch den Türspalt konnte sie einen hochhackigen Frauenschuh erkennen, der mitten im Zimmer lag und offensichtlich hastig abgestreift worden war. Vielleicht hatte es Tiffany ja doch noch in Nicks Bett geschafft.
    Serena wollte auch überhaupt nicht wissen, wer es war. Denn eines wusste sie sofort: Nicks Verliebtheit hatte sich durch diese Eskapade nicht verringert – das sah sie an seinem Blick. Und genau diese Verliebtheit würde sie sich zunutze machen, um Nick von diesem Ort wegzulotsen.
    Sie wischte sich mit dem Handrücken die Tränen ab. „Ich fahre zurück nach L.A. Wenn ich dir etwas wert bin, komm bitte mit. Jetzt sofort.“
    Ihn mit seinen Gefühlen für sie zu ködern war unfair. Aber sie wusste nicht, wie sie ihn sonst von diesen Dämonen weglocken sollte. Diesmal musste sie Erfolg haben. Sie war nur zu diesem Zweck hier – um Nick zu schützen. Eine weitere Chance gab es nicht.
    „Sollen wir nicht lieber bis morgen warten?“, fragte er blinzelnd. Er drehte den Kopf und warf einen Blick in Richtung Schlafzimmer.
    „Es ist zu gefährlich. Du musst mit mir kommen, Nick“, flehte sie ihn an. „Ich

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