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Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Dämons (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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… Julian traute ihm nicht über den Weg. Der Gesichtsausdruck des Kellners ließ Geschichten von Bestrafung und Brutalität erahnen. Das war Corbins Methode, ein Hotel zu führen.
    Es war nur zu verständlich, dass Serena am liebsten gehen würde. Diese latente Brutalität musste sie verängstigen. Sie stand auf und entschuldigte sich, floh auf die Toilette. Wie schön wäre es, wenn sie nur zu zweit hier sein könnten. Er würde sie festhalten und beschützen. Und ihr sagen, sie sei in Sicherheit. Denn er würde nicht zulassen, dass man ihr etwas antat.
    Im selben Augenblick erhob sich Luciana. „Ich begleite Sie, meine Liebe.“
    Serena zuckte zusammen. Julian wusste, sie würde allein damit fertig werden – so leicht ließ sich der Engel nicht kleinkriegen. Trotzdem würde er ihr am liebsten folgen – nur um sicherzugehen, dass Luciana ihr nichts antat.
    Corbin beruhigte ihn. „Luciana wird es nicht wagen, deiner kleinen Freundin etwas anzutun. Nicht hier jedenfalls. Das ist mein Territorium, und hier darf sie nur mit meiner Erlaubnis aktiv werden. Wenn sie aus der Reihe tanzt, werde ich sie zu Hackfleisch verarbeiten.“
    Julian, der schon halb aufgestanden war, setzte sich wieder, sah den Frauen aber zweifelnd hinterher. „Hatte sie denn auch deine Erlaubnis für die kleine Vergiftungsnummer?“
    „Alter Junge, davon wusste ich nichts.“ Julian studierte Corbins Miene. Log er ihn an? Doch Corbins eisiger Blick war undurchdringlich. Jetzt sagte er: „Das würde ich ihr niemals durchgehen lassen.“
    Vielleicht, dachte Julian. Aber nur, weil sie dich nicht vorher um deinen Segen gebeten hat. „Luciana ist ganz schön anstrengend, was?“
    „Ich erinnerte mich vage, dass in deiner Vergangenheit eine böse Hyäne eine Rolle spielte. Aber ich wusste nicht, dass das Luciana war. Das wurde mir erst gerade eben klar. Glaub mir, alter Junge. Ich hätte mich niemals mit ihr eingelassen, hätte ich das gewusst. Die goldene Regel, du weißt schon.“
    Julian bezweifelte, dass Corbin sich an irgendwelche von Menschen gemachten Regeln hielt. Erst recht nicht an die, dass man sich nicht mit den Exfreundinnen seiner Freunde einließ. Trotzdem schien er die Wahrheit zu sagen, mutmaßte Julian.
    Corbin trank einen Schluck Absinth. „Ich nehme normalerweise ja nur Frischfleisch. Aber gegen deine aktuelle Errungenschaft hätte ich nichts einzuwenden. Welche himmlische Kreatur hast du dir denn da eingefangen? Sie hat etwas wirklich Exquisites.“
    Julians Blick wurde hart. Am liebsten hätte er ihm sofort eine reingehauen. Er sollte Serena auf der Stelle in das Tischtuch hüllen und aus dieser Dämonenhöhle fortschaffen, weit weg von diesen gierigen Augen, die sie permanent anstarrten, weg von diesen Kreaturen, die ihr wehtun wollten. Es war ein Fehler gewesen, sie mitzunehmen. Er hatte unterschätzt, welche Wirkung ihre ungeheure Schönheit auf Corbin haben würde.
    Corbin lächelte. Er wusste, dass Julian es nicht wagte, ihn anzurühren. Nur ein Dummkopf würde es sich trauen, sich mit dem zweitmächtigsten Mann nach dem Fürsten der Hölle anzulegen. Außerdem war das hier Corbins Reich, er war umgeben von einer ganzen Armee von Untergebenen. „Sie ist ein Schutzengel, richtig?“, hakte er ungezwungen nach. „Wie bezaubernd.“
    Julians Stimme klang bedrohlich. „Denk nicht mal dran.“
    „Ich würde doch niemals auf deinem Gebiet wildern.“ Corbins Stimme klang schmeichlerisch. „Ich bewundere nur die Aussicht, alter Junge.“ Dann fügte er hinzu: „Frauen werden nie verstehen, dass sie besser nicht gemeinsam auf die Toilette gehen sollten. Sie wissen nicht, dass die Männer dann ungestört reden.“
    Julian warf Corbin einen weiteren warnenden Blick zu. Eine Weile saßen sie schweigend da und nippten an ihren Getränken. Wenn es zu einer Auseinandersetzung kam, wer würde gewinnen? Corbin war mächtig, doch seine Macht war in den letzten Jahren nicht mehr auf die Probe gestellt worden. Würde Julian ihn besiegen können, falls es zu einem fairen Kampf käme?
    Wenn Corbin Serena in die Finger bekam, bedeutete das für sie schlimmste Verdammnis. Corbins perverse sexuelle Gelüste waren berüchtigt. Er fügte anderen gerne intensive und nachhaltige Schmerzen zu. Und wenn er mit Serena fertig war, würde er ihren verstümmelten Körper den Türhütern vorwerfen. Nach außen hin waren er und Corbin vielleicht Partner, doch Julian würde bis zum Tod kämpfen, um Serena zu beschützen.
    Hoffentlich würde es

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