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Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Dämons (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Chong
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überhaupt hierhergebracht hatte. Er hatte sie zu dem Essen mit Corbin eingeladen und sie ungewollt mit Luciana in Kontakt gebracht. Es war alles seine Schuld. Normalerweise hätte er diesen Triumph genossen. Doch an diesem Abend hatte er das Gefühl, etwas Wertvolles verloren zu haben.
    „Ihm passiert nichts, das verspreche ich.“ Es war seit Ewigkeiten sein erstes Versprechen, das er nicht ausschließlich aus taktischen Gründen gab. Denn natürlich wollte er Serena immer noch ins Bett kriegen – nur hing sein Erfolg zu einem guten Teil von seinem Verhalten heute Abend ab. Also hatte Julian seinen Schutz auf Nick ausgeweitet, damit Serena sich keine Sorgen um ihn machen musste. Nur schien sie das irgendwie immer noch nicht zu kapieren.
    „Sie werden Nick zerstören. Es ist nur eine Frage der Zeit.“
    Julian lehnte sich gegen die Innenverkleidung des Aufzugs und rückte näher an sie heran. „Entspann dich. Sie haben ja nur ein bisschen gespielt im Pool.“
    „Ach ja?“
    „Es wird sicher nicht Nicks erster Dreier sein. Als ich ihn zum ersten Mal sah, hat er vom Hintern einer Nutte eine Line Koks gezogen. Wie gesagt, er ist schon groß. Er kann selbst auf sich aufpassen“, stellte Julian klar. Er wollte sie beruhigen, aber seine Worte kamen sogar ihm selbst hohl vor.
    „Das kann er eben nicht, das ist ja das Problem. Deshalb soll ich auf ihn aufpassen.“ Sie lehnte sich nun auch an die Wand.
    Ihr Starrsinn machte ihn wütend. Diese Bockigkeit war einer der Gründe dafür, warum sie auf andere so prüde wirkte. Doch am meisten ärgerte ihn, dass sie irgendwie recht hatte.
    Es ertönte ein Gong, und die Fahrstuhltür ging auf. Ihr Schweigen verärgerte ihn nicht nur, es verletzte ihn. Dieses Gefühl verstärkte sich, als er mit ihr den Gang entlang bis zu ihrer Suite ging. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, drehte sie sich zu ihm um. Ihr wütender Blick zeigte ihre Kampfbereitschaft an.
    „Verdammt. Ist ja gut.“ Julian wandte sich erneut zum Gehen. „Ich gehe Nick holen. Du bleibst hier.“
    „Ich komme mit.“
    „Nein, das ist viel zu gefährlich.“
    Die drei waren immer noch im Pool zugange. Ihre nassen Klamotten lagen am Beckenrand verstreut. Lucianas bloße Brüste glänzten im Mondlicht, Nick saugte an ihnen. Julian hatte nicht übel Lust, den jungen Mann jetzt und hier vor dieser falschen Schlange zu warnen. Er wollte ihm sagen, dass sie eine mordende Dämonin aus dem Reich der Unterwelt war, die alles daransetzte, Serena und jeden, der mit ihr zu tun hatte, zu vernichten. Doch er musste Ruhe bewahren. Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen. Er war selbst nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt.
    Als Luciana ihn kommen hörte, drehte sie sich um. „Julian. Willst du also doch noch mitmachen, caro mio .“
    „Nein, Luciana. Im Gegenteil. Ich bereite dem Spaß ein Ende.“ Er watete in den Pool und packte Nick.
    „Spielverderber!“ Luciana schmollte.
    Corbin hatte sich gerade ihren Brüsten gewidmet, wandte sich nun aber Julian zu. „Was ist denn in dich gefahren, mein Lieber? Stört es dich etwa, dass die Frau in der Minderzahl ist? Wenn es das ist, können wir uns ganz schnell ein paar Ladys aus dem Kasino kommen lassen.“
    „Mein Klub, meine Regeln. Ihr zwei könnt machen, was ihr wollt. Von mir aus könnt ihr unter den Fontänen vorm Bellagio vögeln. Aber Nick ist auf meine Einladung hier, er wird von mir ausgehalten und wird sich nach meinen Vorgaben richten. Ich finde es daher nicht unangemessen, ihn zu bitten, von einem wilden Dreier in meinem brandneuen Pool abzusehen.“
    „Serena hat dich dazu angestachelt.“ Nick funkelte ihn an, während er seine nassen Klamotten zusammensuchte.
    „Dann gehen wir eben in Corbins Suite“, verkündete Luciana überheblich und stieg hinter ihnen aus dem Pool. „Fühl dich eingeladen.“
    Julian versuchte, sie nicht anzusehen. „Nicht mal, wenn du die letzte Frau auf der Welt wärest.“
    Er hörte, wie sie empört nach Luft schnappte, und zerrte Nick, der immer noch mit bloßem Oberkörper dastand, am Ohr hinter sich her. Sie durchquerten die Lobby, eine nasse Spur hinterlassend. Julians Hosenbeine waren klitschnass. Er fragte sich, ob seine Schneider aus der exklusiven Savile Row in London die Auswirkungen von Chlorwasser bedacht hatten, als sie seinen Anzug anfertigten.
    Die Leute starrten sie an. Zwei Frauen standen hinter ihnen, als sie auf den Aufzug warteten. „Ist das nicht Nick Ramirez?“, fragte die

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