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Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Titel: Die Sommerfrauen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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mich bitte nicht so«, sagte Ellis. »Schon gar nicht in Gegenwart von Ty.«
    »Mach ich nicht«, versicherte Dorie ihr. »Auch wenn keiner weiß, ob Julia sich dran halten wird.«
    »Ich würde niemals irgendwas tun, was einer Affäre im Weg stehen könnte«, erklärte Julia. »Solange sie uns an den ganzen schmutzigen Details teilhaben lässt.«
    Wieder verdrehte Ellis die Augen. »Wir gehen doch nur essen. Ich schwöre euch, wir haben nicht vor durchzubrennen. Er ist … netter, als ich dachte. Ein echt lieber Kerl.«
    Dorie hob die rechte Hand und schlug ein Kreuz in die Luft. »Dann hast du unseren Segen. Außerdem war das mit dem reinen Mädelsurlaub auch gar nicht meine Idee. Die stammte von Julia.«
    »Ja ja, du hast ja recht«, sagte Julia bereitwillig. »So, jetzt lasst uns losgehen und unser kleines Mädchen fertigmachen für ihren großen Abend. Hat jemand Kondome dabei?«
    Dorie kicherte. »Guck mich nicht an! In der Stunde habe ich offensichtlich nicht aufgepasst.«
    »Ebenfalls«, sagte Julia und verdrehte die Augen.

26
    Ellis war gerade aus der Dusche gekommen und spähte in den kleinen umwölkten Spiegel über ihrer Kommode, als Julia in ihr Zimmer platzte.
    »Was willst du heute Abend anziehen?«, fragte sie und warf sich aufs Bett.
    Ellis wies auf ein gelbes Sommerkleid mit Blumenmuster, das sie an ihren Kleiderschrank gehängt hatte. »Das da.«
    »Wirklich?« Julia stand auf und ging zum Schrank. Sie betastete den Baumwollstoff, rieb ihn zwischen den Fingern und warf einen Blick auf das in das Kleid genähte Etikett. »Hm.«
    »Was ist denn?«, fragte Ellis unsicher. »Zu tief ausgeschnitten? Zu nuttig?«
    »Nuttig?«, wiederholte Julia lachend. »Mein Erstkommunionskleid zeigte mehr Haut als dieses Teil hier. Hast du denn nichts … Aufreizenderes?«
    Wieder öffnete sich Ellis’ Schlafzimmertür, und Dorie kam im Pyjama herein, in der Hand ein Eis am Stiel. »Was macht ihr da?«, fragte sie und setzte sich aufs Bett.
    »Wir suchen was Schickes zum Anziehen für Ellis’ Date – in dem sie nicht wie ihre eigene Oma aussieht«, erklärte Julia. Sie fuchtelte mit dem gelben Kleid herum. »Sie will das hier anziehen.«
    »Nee«, sagte Dorie. Und fügte schnell hinzu: »Obwohl Ellis immer nett aussieht, wenn sie was Gelbes trägt.«
    »Nett will man aber bei einer Verabredung mit einem Typ wie Ty Bazemore nicht aussehen«, gab Julia zu bedenken.
    »Hm, stimmt«, sagte Dorie.
    Ellis verdrehte die Augen. »Wie soll ich denn aussehen, wenn nicht nett?«
    »Heiß«, sagte Julia ohne Zögern. »Atemberaubend heiß. Überwältigend. Hab ich recht, Eudora?«
    »Auf jeden Fall.« Dorie nickte nachdrücklich.
    »Ihr beiden habt gut reden«, gab Ellis zurück. »Ihr wacht morgens auf und seht super aus, und dann wird’s nur noch besser. Wenn ich aufwache, sehe ich aus wie … na, wie ich. In einer Stunde holt Ty mich ab, und da wir keine Zeit haben für eine komplette Überarbeitung, begnüge ich mich mit ›nett‹, wenn es euch nicht stört. Jetzt lasst mich in Ruhe und sucht euch eine andere Beschäftigung.«
    »Na, gut«, sagte Julia und schnippte das Kleid mit einer abwertenden Geste beiseite. »Wie du willst. Dann wünsche ich dir einen netten Abend. Vielleicht teilt ihr euch ja nach dem Minigolf ein Bananen-Split.«
    Dorie stand ebenfalls auf. »Viel Spaß, Süße«, sagte sie und blies Ellis einen Kuss zu.
    Als die beiden Freundinnen zur Tür hinausgehen wollten, gab Ellis nach.
    »Na, gut. Überredet. Wahrscheinlich werde ich es anschließend bereuen, aber was stellt ihr euch denn vor?«
    Julia und Dorie klatschten sich ab. Mit einer übertriebenen Verbeugung öffnete Julia die Tür. »Mir nach!«, sagte sie.

    Dorie schraubte einen gekühlten Tiegel Feuchtigkeitscreme auf und verteilte sie mit leichten, geübten Bewegungen auf Ellis’ Gesicht.
    »Hm«, machte Ellis mit geschlossenen Augen. »Was ist das?«
    »Fluide d’Agneau«, sagte Julia und warf einen Armvoll Kleidung auf ihr Bett. »Wird angeblich aus dem Fruchtwasser von Schafen gemacht, die von Mönchen auf den schattigen Hängen der Schweizer Alpen großgezogen werden. Zehn Gramm für siebzig Dollar. Ist das zu glauben?«
    Ellis riss die Augen auf. »Du lieber Himmel!«
    »Entspann dich«, sagte Julia. »Der Beauty-Redakteur einer Modezeitschrift hat mich mit Proben überhäuft, als ich das letzte Mal zum Shooting da war.« Sie hielt einen kurzen Rock mit Zebramuster hoch. »Wie wär’s hiermit?«
    »Keine Tierprints«, erwiderte

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