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Die Stunde des Tors

Die Stunde des Tors

Titel: Die Stunde des Tors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Strecke flußaufwärts fahren und noch einmal dieselbe, wenn ich zurückkehre. Ein Goldstück pro Meile.«
    »Das ist ein Teil des Grundes für meine Nachfrage«, erklärte der Hexer.
    »Das Goldstück pro Meile?« Bribbens musterte ihn spitzbübisch.
    »Nein. Die Richtung. Siehst du, wir wollen flußabwärts, nicht aufwärts.«
    Der Frosch rülpste einmal. »Flußabwärts. Von hier bis zum Sockel der Zähne sind es nur ein paar Tage. Dazwischen gibt es nicht viel. Nur ein paar Dörfer, das ist alles. Und die sind nur einen Tag von hier. Niemand lebt am Fuß der Berge. Sie haben alle Angst vor den Raubtieren, die gelegentlich aus den Zähnen herabkommen, wie die Flugechsen, die Ginnets zum Beispiel, die ihre Nester in den Felsspalten haben. Ich stoße äußerst selten auf jemanden, der in diese Richtung will. Das meiste liegt flußaufwärts.«
    »Nichtsdestoweniger wünschen wir, abwärts zu reisen«, erklärte der Hexer. »Erheblich weiter, wage ich zu sagen, als du zu reisen gewohnt bist. Natürlich, wenn du es vorziehen solltest, nicht zu fahren, werden wir das verstehen. Es wäre nur zu normal, wenn du Furcht empfinden solltest.«
    Bribbens beugte sich heftig vor, hing, die Hände mit den Schwimmhäuten auf das Holz gepreßt, halb über dem Tisch, Auge in Auge mit Clodsahamp.
    »Bribbens Oxley fürchtet nichts, was im Fluß ist, und genausowenig alles andere. Besucher oder nicht, mir gefällt die Drift deiner Gedanken nicht, Schildkröte.«
    Clodsahamp wich nicht vor dem nur wenige Zentimeter von seinem entfernten Gesicht zurück. »Ich bin Hexer und fürchte nur das, was ich nicht verstehen kann, Schiffer. Wir wollen nicht zum Fuß der Berge reisen, sondern durch sie hindurch. Den Fluß soweit hinunter, wie er uns trägt und dann auf der anderen Seite von Zaryts Zähnen wieder hinaus.«
    Der Frosch setzte sich langsam zurück. »Du bist dir klar darüber, daß das nur ein Gerücht ist. Es gibt vielleicht keine andere Seite.«
    »Das macht es erst interessant, oder?« fragte Clodsahamp. Finger trommelten auf dem Tisch, markierten Zeit und Gedanken. »Einhundert Goldstücke«, sagte Bribbens.
    »Du hast gesagt, daß die Bezahlung die gleiche bleibt«, erinnerte ihn Talea von der Tür her. »Ein Goldstück pro Meile.«
    »Das gilt für Reisen auf der Erde, Frau. Die Hölle ist eine teurere Gegend.«
    »Hattest du nicht gesagt, du hast keine Angst?« Jon-Tom achtete sorgfältig darauf, die Frage normal und nicht höhnisch klingen zu lassen.
    »Habe ich auch nicht«, entgegnete Bribbens, »aber ich bin auch nicht dumm. Falls wir diese Reise überleben, möchte ich mehr haben als nur persönliche Befriedigung.
    Sobald wir zum Fuß der Berge kommen, werde ich es mit unbekannten Gewässern zu tun haben... und anderem Unbekannten vielleicht auch. Trotzdem«, fügte er mit heraufkommender Gleichgültigkeit hinzu, »dürfte es interessant werden, wie du sagst, Hexer. Wasser ist Wasser, wo immer es auch ist.«
    Aber Clodsahamp schob sich vom Tisch zurück und sagte grimmig: »Es tut mir leid, Bribbens, aber wir können dich nicht bezahlen.«
    »Ein Hexer, der kein Gold transmutieren kann?«
    »Ich kann«, sagte Clodsahamp und sah plötzlich verlegen aus.
    »Ich habe nur diese verflixte Formel verlegt, und es ist zu kompliziert, den Zauber vorzutäuschen.« Er durchsuchte wieder einmal seine Panzerschubladen. »Ich kann dir jetzt ein paar Münzen geben und den Rest... äh... später.«
    Bribbens stand auf und klatschte laut mit beiden Händen auf den Tisch. »Das war eine interessante Unterhaltung, und ich wünsche euch allen Glück, was ihr noch mehr brauchen werdet als einen guten und willigen Schiffer. Und jetzt, wenn ihr mich bitte entschuldigen wollt, ich glaube, mein Essen ist fast fertig.« Er ging zum Ofen.
    »Einen Moment!« Jon-Tom wurde von Clodsahamp mit einem Stirnrunzeln bedacht. Bribbens hielt an. »Wir können dich bezahlen, obwohl ich nicht genau weiß, wieviel.«
    »Mein Junge, es hat keinen Zweck zu lügen. Ich pflege nicht so zu arbeiten. Wir werden einfach nur...«
    »Nein, wir können, Clodsahamp.« Jon grinste Mudge an. »Ich bin so eine Art Bettler im Wolfspelz.«
    »Wa?« Dann hellte sich das Gesicht des Otters mit zurückkommender Erinnerung auf. »Diese Nacht 'ätte ich verdammich fast vergessen, Kumpel.«
    Jon-Tom öffnete den Verschluß seines Umhangs. Das Cape landete mit einem dumpfen Schlag auf dem Tisch, und Bribbens beäugte es interessiert. Während er und die anderen zusahen, brachten

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