Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd
bereits zerbröckelt, ohne daß wir es wissen?«
»Was wollen Sie damit sagen?«
»Es wird Zeit, daß das Problem Oxyd bereinigt wird, denn nicht nur Sie haben Ihre Kuriere. Ich habe mir erlaubt, einen eigenen Dienst einzurichten – ohne Ihr Wissen. Soeben empfing ich eine Nachricht.«
»Die wäre?«
»Bei den Randwelten wird verstärkt gekämpft! Meine Truppen sind vollauf beschäftigt. Und noch etwas!«
»Sagen Sie es!«
»Unbekannte Raumschiffe! Raumfahrende Fremdrassen! Wissen Sie, was ich vermute?«
Valdec sank zurück.
»Ja, ich weiß es, Chan de Nouille: Die Katastrophe mit Oxyd lockt die Völker der Galaxis an.«
»Und wir warten hier auf das Ende oder auf einen neuen Anfang. Dabei ist Ihnen das Zepter längst entglitten. Auf der Erde revoltieren die Massen – kurz vor ihrem Tod. Und auf den Kolonien formiert sich die Gegenfront. Ihre Macht wankt!«
»Damit auch die Ihrige!« knurrte Valdec.
»Ein Grund mehr, daß wir zusammenhalten! Es sind noch achtzehn Stunden bis Oxyd in die kritische Distanz eintritt. Mein Vorschlag: Wir warten noch höchstens zwei Stunden, und dann geben wir die Erde endgültig auf!«
»Vorschlag angenommen!«
*
»Fünf Minuten bis zur Sicherheitsgrenze!« meldete Queen Somar-Ellen.
Sicherheitsgrenze! dachte Homan bitter. Eine willkürliche Linie, die überhaupt nicht existiert. Gefährlich ist Oxyd für das ganze Sonnensystem.
»Ihr Entschluß ist unverrückbar?« vergewisserte er sich.
»So unverrückbar wie bei den anderen Queens auch!«
»Viel Glück!«
»Danke! Es folgt meine laufende Berichterstattung. Abstand nun noch genau vier Minuten. Geschwindigkeit gleichbleibend.«
»Ortung der TERRA I?«
»Keine! Moment, meine Centurio …« Somar-Ellen schaltete sich kurz aus der Verbindung. Dann tauchte sie wieder auf. Homan forschte in ihrem Gesicht. Keinerlei Regung.
»Oxyd zeigt eine leichte Veränderung – allerdings nur optisch.«
Ein Seitenblick zu Owen Meiner. Der Arbiter zuckte die Achseln.
»Negativ! Von uns aus nichts zu sehen!«
»Wir können nichts erkennen, Queen!«
»Vielleicht muß man …« Das Bild wurde streifig. Queen Somar-Ellen wurde zu einem Schemen. Sie bewegte ihren Mund, doch war nichts mehr zu hören.
Homans Oberkörper schoß vor.
»Queen!«
Das Bild stabilisierte sich wieder etwas.
»… daß sich die gedachte Sicherheitslinie verschiebt und …«
Die Verbindung riß endgültig.
Homans Rechte knallte auf den Rufschalter. Auf einem Zweitschirm das verstörte Gesicht eines Mannes.
»Hier Funkzentrale. Keine Verbindung mehr möglich!«
Wieder ein Seitenblick. Von der Ortung wurde gemeldet: »Raumschiff HADES ist spurlos verschwunden – als wäre es in den Funk- und Ortungsschatten eines Planeten eingetreten.«
»Ersparen Sie sich Ihre Umschreibungen!« brüllte Homan wütend. »Funkzentrale: Anflug der restlichen drei Schiffe sofort abbrechen!«
Manag Becker mischte sich ein: »Aber das ist doch Unsinn, Homan! Die hören nicht mehr auf sie, handeln auf eigene Faust.«
Die Funkzentrale: »Schiffe antworten nicht auf Anruf.«
Homan zitterte vor Wut.
»Ich will nicht mehr länger warten. Meier, ich denke an Ihren Vorschlag mit dem zweiten Transmittertor. Das spukt schon länger in meinem Kopf. Ursprünglich wollte ich es gleich tun, doch die Idee mit den Treibern erschien mir besser.«
Owen Meier schüttelte den Kopf.
»Wenn Sie das Kaisertor jetzt schon aufbauen lassen, bringen Sie die Grauen Treiber um! Sie müssen wenigstens warten, bis sie eingetaucht sind. Dann noch eine gewisse Zeitspanne, um ihnen Gelegenheit zu geben …«
»Sie sind ein Spinner!«
Arbiter Meier ließ sich nicht beirren. Er fuhr fort: »Wir wissen nicht was geschieht, wenn die Schiffe von unseren Bildschirmen verschwinden. Was geht innerhalb der Sphäre um Oxyd vor? Vielleicht irren wir uns? Vielleicht ist die TERRA I bereits gelandet und bringt ihre tödliche Ladung an?«
»Wer will darauf noch hoffen?« murmelte Manag Becker.
*
Queen Quendolain sah und hörte auf eine Art und Weise, die jedem normalen Menschen für ewig verborgen bleiben würde. Und die acht Veränderten waren wie sie. Ihre Quasi-Loge arbeitete.
Wir verlangsamen die Beschleunigung nicht! entschied sie.
Niemand sprach dagegen.
Claudette: Geschätzte Entfernung nur noch fünfhundert Kilometer. Durchmesser von Oxyd tatsächlich: Fünfzig Kilometer an der dicksten Stelle. Scheinbar: fünftausend Kilometer! Also sind wir praktisch im Innern dieser Glut.
Es
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