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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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eine fahrige Geste. Der Gehilfe nahm daraufhin Madlens gefesselte Hände und band sie an einen Flaschenzug, der von der Decke herabhing.
    »Was habt ihr mit mir vor?« Madlen wand sich vor Angst, bevor der Mann sie ohne Warnung mit einem Ruck in die Höhe zog.
    Ein höllischer Schmerz jagte durch ihren Körper. Für einen Moment glaubte sie, dass man ihr die Schultergelenke ausgerenkt hatte. Das Kind in ihrem Bauch trat nach allen Seiten.
    »Bitte!«, schrie Madlen. »Habt Erbarmen!«
    Doch Hornsby nickte nur, woraufhin ihr der Gehilfe, der seinen Anweisungen folgte, ohne sie anzuschauen, mit roher Gewalt die Kleider von Leib riss. Madlen begann zu schluchzen, während die Blicke der Männer sich an ihren Brüsten weideten und dann hinab zu ihrem splitternackten, dick geschwollenen Leib wanderten. Hornsby stand auf und trat zu ihr. Er hatte einen Stock in der Hand, an dessen Ende sich ein Nagel befand. Madlen spürte, wie ihr Herz zu rasen begann und sich ihr Bauch nach allen Seiten wölbte, weil das Kind darin trat, als wolle es den Witch Finder höchst persönlich verjagen. Hornsby legte seine Hand auf ihren schwangeren Leib und verfolgte die Bewegungen darin mit gerunzelter Stirn.
    »Es scheint tatsächlich eine Teufelsbrut zu sein – warum sonst würde es sich so heftig wehren?«, sagte er leise. Dann drehte er sich um und bat seine Kollegen mit einem Wink heran.
    Madlen keuchte vor Angst. Der Schmerz in den Lenden brachte sie beinahe um. Schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen, als Hornsby mit seinen manikürten Fingern ihre Brustwarzen zu untersuchen begann. Er drückte und quetschte sie zwischen Daumen und Zeigefinger.
    »Halt still, Weib!«, befahl er ärgerlich. »Ich muss dich melken, damit ich sehen kann, ob sich bereits schwarze Milch darin befindet.«
    Madlen stöhnte vor Schmerz, während Hornsby vor den Augen seiner Mitstreiter in ekelerregender Weise ihren Körper abtastete. Milch förderte er keine zutage, stattdessen ließ er seine Hände über ihre Haut wandern und ließ keine Stelle aus.
    »Ich muss dich auf Muttermale hin untersuchen«, krächzte er heiser. Zwischen ihren Brüsten wurde er offenbar fündig und setzte den eisernen Nagelstock an. Der Nagel war so lang wie ein Finger. Madlen befürchtete für einen Moment, dass Hornsby ihn ihr ins Herz jagen wollte, als er unvermittelt zustieß, doch der Nagel verschwand in ihrem Fleisch und hinterließ weder ein Loch, noch blutete es.
    »Sieh an!«, meinte Hornsby mit einem hämischen Lachen. »Wer hätte das gedacht? Sie ist eine reinrassige Hexe. Kein Blut, keine Wunde und den Satan im Leib.«
    Hornsby ging um sie herum und strich ihr die langen schwarzbraunen Locken zur Seite, dann trat er unvermittelt ihre Beine auseinander, die sie ohnehin nicht mehr trugen. Wie ein Stück Schlachtvieh hing sie in dem Eisengeschirr, das von der Decke baumelte. Hornsby bückte sich ein wenig und machte sich mit konzentrierter Miene an ihrer Scham zu schaffen.
    Madlen schrie vor Schmerz und Empörung auf, als er seinen Mittelfinger tief in ihre Scheide schob. Dann zog er ihn wieder heraus und stieß ihr den Nagelstock in die Scheide. Madlen schrie sich die Seele aus dem Leib. Offenbar wollte er die Abtreibung der vermeintlichen Teufelsbrut gleich an Ort und Stelle vornehmen.
    Madlen begann vor Angst zu zittern. Ihre Zähne schlugen aufeinander, als würde sie in einem Eisloch sitzen. Jeder Muskel schien sich zu verkrampfen. Während Hornsby mit dem Stock herumstocherte, beobachteten seine Foltergesellen Madlens Reaktionen. Zu ihrem Erstaunen blutete sie nicht und verspürte auch keine besonderen Schmerzen.
    »Wir werden eine Engelmacherin beauftragen müssen«, erklärte Hornsby, nachdem er den Stock wieder herausgezogen hatte. »Die Leibesfrucht ist tatsächlich satanischen Ursprungs. Sie reagiert nicht auf den Nagelstock. Wir müssen verhindern, dass die Teufelsbrut lebend zur Welt kommt.«
    »Aber, Herr«, wandte einer seiner blassgesichtigen Mitstreiter ein, »wir können der Frau ihr Kind nicht ohne richterliches Urteil nehmen. Wir müssen ihr zuerst den Prozess machen. Danach wird sie öffentlich gehenkt, und das Kind wird aus ihrem Leib geschnitten. Später wird man ihre Leichen verbrennen. Also wozu die Eile?«
    Hornsby sah den Mann unwirsch an. »Schickt noch heute einen Boten nach Newcastle, der Richter Wardon bittet, unverzüglich hierherzukommen, damit das Urteil gefällt werden kann. Schreib ihm, dass wir eine Hebamme beauftragen, die uns sagen

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