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Die Tiefe einer Seele

Die Tiefe einer Seele

Titel: Die Tiefe einer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Dakota
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atmete erleichtert auf, als er sie in einiger Entfernung im Sand liegen sah.
    »Ich hab‘ Dich durchschaut, James Prescott!«, stieß die junge Frau keuchend aus, als er sich wenig später über sie beugte. »Ich weiß, was Du vorhast!«
    »Ach ja«, grinste er schelmisch und setzte sich neben sie. »Und was genau ist also mein Plan?«
    »Du willst Deine Schwester und mich um die Ecke bringen, gib es zu!«
    »Verrätst Du mir denn auch, warum ich das tun sollte?«
    »Na, das ist doch sonnenklar! Damit Du die leckeren Pfannkuchen von Mrs. Henderson ganz für Dich alleine hast.«
    »Mmm, könnte stimmen! Das wäre natürlich ein sehr plausibles Mordmotiv, nur eins hast Du dabei übersehen.«
    »Und das wäre?«
    »Mir würde der leckere Pfannkuchen von Mrs. Henderson gar nicht mehr schmecken, wenn ich ihn nicht mit Dir essen könne.«
    »Ach James, Du bist wirklich süß!«
    Die Stirn des Amerikaners legte sich in tiefe Falten, und Amelie grinste sich klammheimlich ins Fäustchen. Wusste sie doch, dass sich hinter all dem guten Benehmen des Mannes durchaus auch ein echter Kerl versteckte, vielleicht sogar ein kleiner Macho, den man mit gewissen Dingen so richtig ärgern konnte. Sie beschloss noch eins draufzusetzen, sozusagen als bittersüße Rache für die unmenschliche Tortur am frühen Morgen.
    »Ja genau, mein süßer Jamie bist Du und soooooo romantisch, was kann einer Frau Besseres passieren, als so ein butterweicher Charmeur?«
    Moment mal! Wie war das? Süßer Jamie? Romantisch? Ich? Butterweicher Charmeur? Ich glaub‘, es hakt!
    Gefährlich langsam erhob James sich aus dem Sand. Alles an ihm erinnerte an ein Raubtier, das sich auf der Jagd befand. Mit feurigen Blicken aus seinen dunklen Augen observierte der Mann gnadenlos sein vor ihm liegendes Opfer.
    »James? Was hast Du vor?« Die provokative Amelie war genauso schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht war. Plötzlich hatte sie Angst vor der eigenen Courage.
    »Was ich vorhabe, Du vorlauter Zwerg?« wiederholte das Raubtier mit geschmeidiger Stimme. »Das werde ich Dir sagen. Es gibt da nämlich noch etwas, was in einer depressiven Phase helfend sein kann. Und zwar kalte Duschen. Und genau diese Hilfe bekommst Du nun von mir.
    Kurzerhand griff er nach dem Mädchen, das wie auf Kommando ein ohrenbetäubendes Kreischen eröffnete. James zeigte sich davon unbeeindruckt, hob das Fliegengewicht auf seine Arme und schritt gemächlich zum Wasser.
    »James Prescott, wenn Du das wagst, dann sage ich es meinem Vater«, schimpfte Miss Johannson schlimmer als ein Rohrspatz. »Der verhaut Dich, ich schwöre es Dir. Oder ich sage es meinem Bruder Elias, der wird Dich auf dem Marktplatz öffentlich auspeitschen lassen. Nein, noch besser, ich werde Dich verklagen. Vielleicht schreibe ich auch einen Brief an Präsident Obama, was für Knallköpfe die amerikanische Staatsbürgerschaft ihr eigen nennen dürfen. Lass mich runter James! Sofort! Ich warne Dich!«
    Es nutzte ihr nichts. Das ganze Gezeter, ihre schlimmen Drohungen perlten an dem Mann ab, tangierten ihn nicht im Geringsten. Schon hatte er das Ufer erreicht und watete mit seiner süßen Last in das noch eiskalte Wasser des Atlantiks. Doch er verzog keine Miene, sondern wagte sich mit eisernem Willen immer weiter vor. Als das Wasser ihm bis an die Hüften stand, sammelte er seine ganzen Kräfte und stemmte das Mädchen nach oben.
    »Willst Du fliegen lernen, Amelie Johannson?«, rief er voller Übermut.
    »James Prescott, ich habe gesagt, ich warne ……« Sie konnte nicht zu Ende sprechen, denn schon wirbelte sie durch die Luft und versank eine Sekunde später in dem eisigen Nass.
    Prustend tauchte sie wieder auf. »Ich fasse es nicht, Du unverschämter Kerl«, meckerte sie weiter. »Das wirst Du mir büßen!« Sie bewegte sich auf ihn zu, allein was sie auch versuchte, sie kam einfach an diesen dreisten Typen nicht ran. Immer wieder streckte er seine langen Arme aus und drückte sie unter Wasser. Dieser Kampf war sicher unfair, musste man die Gegner doch unterschiedlichen Gewichtsklassen zuordnen. Gleichwohl weiß Frau sich selbst in solchen Fällen zu helfen. Denn endlich bekam sie eine seiner Hände richtig zu fassen und zögerte nicht eine Sekunde in selbige beherzt hineinzubeißen. James jaulte laut auf, und Amy grinste ihn schadenfroh an. Hätte sie besser nicht getan, nun war ihr Los nämlich der vollkommene Verlust ihrer Freiheit. James packte sie an den Oberarmen und zog sie an seine Brust. Seine

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