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Die Tochter des Praesidenten

Die Tochter des Praesidenten

Titel: Die Tochter des Praesidenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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ging Carter unter Deck. Dillon saß noch immer an seinem Platz. »Wo ist Riley?«
      »Schon lange weg. Nachdem er gehört hatte, wie Sie mit Hakim und seinen Leuten umgegangen sind, dachte er, Sie könnten womöglich finden, er sei genauso über­ flüssig.«
      »Ach, Sie haben ihn überredet? Das überrascht mich, Mr. Dillon, nachdem er Sie verraten hat.«
      »Sparen Sie sich das, mein Bester, er hatte kaum eine andere Wahl. Ich hätte das gleiche getan angesichts einer solchen Gefängnisstrafe, und Dermot und ich sind schon seit Ewigkeiten Freunde.«
      »Arnold«, rief Carter, »komm mal runter.«
      Er öffnete eine Schublade und holte aus einem Leder­ etui eine Spritze, die er mit einer Flüssigkeit aus einer kleinen Flasche aufzog.
      »Wie heißen Sie eigentlich?«
      Carter lächelte. »Aaron, wenn Sie’s wissen wollen, Mr. Dillon, und das ist Arnold«, fügte er hinzu, als der andere Mann hereinkam. »Dreh Mr. Dillon mal um, Arnold.«
      Dillon spürte, wie Carter mit einem Finger fest auf sei­ nen rechten Handrücken klopfte und dann die Nadel ein­ stach.
      »Ich hoffe, das Zeug ist nicht so ein Dreck wie Calsane.«
      »Ein Derivat von Pethidine, aber die Wirkung hält län­ ger an.«
      »Hat wohl keinen Zweck, Sie zu fragen, wohin wir fah­ ren?«
      »Gar keinen.« Aaron nickte Arnold zu. »Bring ihn in die Kabine und schließ ihn ein.«
      Dillon schaffte es noch durch den Korridor zu gehen, registrierte, wie die Tür geöffnet wurde und sah die Koje, doch dann verlor er die Besinnung.
    Über ihr Handy, das eine Satellitenantenne besaß, erreichte Hannah ohne Schwierigkeiten Ferguson, der in seiner Wohnung am Cavendish Square neben dem Kamin saß und geduldig zuhörte, während sie ihn über alles informierte.
      »Mein Gott, wer immer sie sind, sie haben uns jeden­ falls ganz schön gelinkt.«
      »Aber was können sie von Dillon wollen, Sir? Und was ist mit dem echten Carter?«
      »Wir werden es sicher bald erfahren. Sie haben ja ge­ sagt, sie würden sich melden, und Dillon würde zurück­ kommen. Wir müssen wohl einfach abwarten.«
      »Ja, Sir.«
      »Ich sage Lacey auf Malta Bescheid, daß er morgen früh wieder nach Palermo fliegen soll, um Sie dort abzu­ holen, und ich werde Gagini bitten, Sie mit dem Auto zu­ rückzubringen.«
      »Vielen Dank.«
      »Kommen Sie einfach heim, Chief Inspector, im Mo­ ment gibt es nichts weiter zu tun.«
      Ferguson blickte eine Weile in Gedanken versunken vor sich hin, ehe er im Wandsworth-Gefängnis anrief und den Sicherheitschef zu sprechen verlangte.

    Dillon kam allmählich wieder zu sich. Es war sehr dunkel, aber man hatte ihm die Handschellen abgenommen, so daß er die Leuchtziffern auf seiner Uhr erkennen konnte. Anscheinend war er rund acht Stunden lang außer Ge­ fecht gewesen. Das Boot machte offenbar ziemlich rasche Fahrt. Er stand auf, tastete in der Nähe der Tür nach dem Lichtschalter und knipste ihn an.
      Das Bullauge war schwarz gestrichen und fest verram­ melt. In der Ecke entdeckte er ein kleines Waschbecken und einen Plastikbecher, den er mehrmals mit Wasser füllte und auf dem Bettrand sitzend austrank. Sein Mund war knochentrocken. Ein Schlüssel drehte sich im Schloß. Aaron kam herein, gefolgt von einem zweiten Mann mit einem Tablett.
      »Ich dachte mir, daß Sie inzwischen wach sind. Das ist übrigens Raphael, der Ihnen was mitbringt – einen Rasie­ rer, Rasiercreme und Shampoo. Dort hinter dieser Tür finden Sie eine kleine Dusche. Vor allem aber, was Ihnen sicher noch lieber ist, gibt’s jetzt erst mal Tee, Milch und Schinkensandwiches.«
      »Schinken?« fragte Dillon. »So ein braver jüdischer Bursche wie Sie?«
      »Ja, schandbar, nicht wahr? Aber wie ich schon sagte, ich war in St. Paul’s. Wir sehen uns später.«
      Nachdem sie gegangen waren, machte sich Dillon über die Sandwiches her, die ausgezeichnet waren, und trank eine Tasse Tee. In Anbetracht der Tatsache, daß er be­ täubt worden war, fühlte er sich überraschend gut. Er nahm eine Dusche, rasierte sich, zog sich wieder an und rauchte erst einmal eine Zigarette. Auf einem Regal ent­ deckte er Bücher. Er musterte die Titel und fand eine alte Ausgabe von Ian Flemings Liebesgrüße aus Moskau. James Bond – irgendwie schien das ganz passend. Er setzte sich auf seine Koje und begann zu lesen.
      Ein paar Stunden später wurde die Tür wieder aufge­ sperrt, und die beiden Männer kehrten

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