Die unwillige Braut (German Edition)
mich zu rächen für den Schmerz. Es war beinahe zu viel, um es allein zu ertragen, Jude. Es hat mein Leben beherrscht."
Sanft wiegte er sie in seinen Armen und küsste ihr Haar. "Und das hast du in unserer letzten Nacht in York getan? Dich verabschiedet?"
"Ja. Es war mein Herzenswunsch. Aber nie hatte ich gewollt, dass Warin so leidet, Jude. Das war nie meine Absicht. Und jetzt kann ich den Schaden nicht mehr wieder gutmachen. So sollte meine Rache nicht aussehen."
Judes Gedanken waren weniger von Mitleid für Warin geprägt. "Und das alles hast du für dich behalten", sagte er. "Mein armes, mein süßes Mädchen."
"Es war keine schöne Erfahrung. Nur wenige wissen davon. Du wirst mich doch deswegen nicht weniger lieben, oder, Jude?"
" Chérie", sagte er und zog sie fester an sich, "wenn ich dich noch mehr lieben könnte, dann für deinen Mut. Aber jetzt kannst du das alles zurücklassen, Liebes. Keine Klagen mehr. Ich werde dir so viele Babys schenken, wie du willst, und niemals werde ich dich allein lassen."
"Woher wusstest du das?"
Er lächelte. "Ich lerne dazu", flüsterte er. "Ich denke, ich habe jetzt eine gute Vorstellung davon, was dich am meisten schmerzt und was dich am meisten stärkt, Chérie."
Chérie. "So hast du sie genannt, Jude. Ich habe es gehört."
Die Offenbarung schien ihn nicht zu überraschen, und er fragte sie nicht, wie sie das hören konnte. "Sarkasmus, Geliebte. Bei ihr war es Sarkasmus, nichts sonst. Seit sie unter unserem Dach lebte, wollte sie mich. Ja, sie wollte auch Gerard, aber nicht mehr, nachdem er verletzt worden war. Damals waren Konkubinen nicht ungewöhnlich, und meine Mutter hatte hier keine Wahl, Gott sei ihrer Seele gnädig. Je mehr Anneys sich bemühte, desto weniger war ich interessiert. Ich habe sie nie in mein Bett geholt, Rhoese. Nicht einmal in die Nähe davon."
"Und vergangene Nacht?"
"Die vergangene Nacht habe ich mit dir verbracht. Hast du das schon vergessen?"
"Nein, aber Master Flambard hat mir gesagt …"
"Was, dass ich …?"
"Nein, nicht wörtlich. Es spielt keine Rolle. Ich habe es falsch verstanden, das ist alles." Der kluge, manipulierende Master Flambard.
"Das hast du von Anfang an, Mylady."
"Kein Wunder. Du sagtest, ich würde nie an dein Herz rühren können. Grobian."
Er zeigte keine Anzeichen von Reue. "Da hatte ich mein Herz schon verloren, aber ich sah keinen Sinn darin, es dir zu sagen, da du doch deines so fest halten wolltest. Einen Kampf gewinnt man nicht, indem man dem Gegner seine Pläne verrät. Und ich war entschlossen, dir keine Schwäche zu zeigen, die du zu deinem Vorteil nutzen könntest. Ich weiß, wie man ein Spiel gewinnt, Frau."
"Das war nicht fair, Jude", flüsterte sie, "denn nach dieser peinlichen Charade in York hatte ich keinerlei Vorteil. Wie konntest du so unfreundlich sein?"
Er zog sie fest an sich, bis ihr Kopf auf seinem Ellenbogen ruhte. "Wolltest du Freundlichkeit von mir, Frau? Ich glaube nicht. Nein, Freundlichkeit wäre nutzlos gewesen, solange du dein Herz auf Eis gelegt hattest. Aber ich habe es geschafft, es zu schmelzen. Und jetzt bist du mein, ganz und gar, und ich liebe deine Stärke und Unabhängigkeit. Eine solche Frau will ich als Mutter für meine Kinder, ihr soll mein Herz gehören. Eine Frau, die mich so sehr liebt, dass sie für mich mit einem Ochsen kämpft. Eine Frau wie dich, meine Schöne."
"Du hast mir Angst gemacht, Jude. Du kamst in meine Träume, und ich habe dich angebetet."
"Verzeih mir. Nur so konnte ich dich für mich gewinnen, ohne ewig dafür zu brauchen. Willst du mich haben, so wie ich bin?"
"Tausendmal ja. Geliebter."
Er drehte sie herum in das Bett aus trockenem Laub, glühend vor Verlangen und endlich unbeschwert von der Last der Missverständnisse, die sie zu einem Punkt geführt hatten, wo keiner von beiden dem anderen irgendetwas eingestanden hätte.
Seine Küsse entfachten ihre Leidenschaft, wie seine kühnen Worte und sein Liebesgeständnis es zuvor schon getan hatten. Freude durchzuckte sie, so dass sie aufstöhnte, als er ihr das Gewand über ihre Schulter und Brust herunterzog. "Wunderschönes Geschöpf", sagte er und umfasste sie. "Meine herrliche Frau. Ich kann nicht genug bekommen von dir, Rhoese. Sei gewarnt." Er hatte vorgehabt, sie ein wenig zu necken, sie warten zu lassen, bis sie ihn anflehte, sie zu nehmen. Doch als er mit seinen Lippen ihre Brust berührte, gab es für sie beide kein Halten mehr, und sie begegneten einander in einer Vereinigung,
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