Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Die Verbindung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Verbindung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
Vom Netzwerk:
Norden der Putney Bridge in West-London. Es war ein Spaziergang von knapp zehn Minuten von dem Haus in der Peterborough Road, wo Carlyle aufgewachsen war. Sogar nachdem er Polizist geworden war, hatte er noch fast drei Jahre lang zu Hause gewohnt. Seine Eltern lebten immer noch dort in derselben bescheidenen Sozialwohnung in einem kleinen Block namens Sullivan Court. An diesem Abend würde er sie allerdings nicht besuchen.
    Er genoss die letzte Wärme des Sommerabends, während er die Flugzeuge bei ihrem Landeanflug auf Heathrow beobachtete, das weiter im Westen lag. Alle zwei Minuten erschien unweigerlich die nächste Maschine über ihm am Himmel, die der vor ihr folgte und eine weitere hinter sich herzog. Er konnte sich nicht erinnern, dass er als Junge in den Sechziger- und Siebzigerjahren irgendwelche Flugzeuge beobachtet hatte, obwohl es bestimmt welche gegeben haben musste.
    Er entfernte sich weiter vom Fluss und schlüpfte in die Stevenage Road, wobei er auf der linken Seite am Fußballstadion Craven Cottage vorbeikam. Die Einzelheiten des ersten Vorbereitungsspiels vom Fulham Football Club im Sommer waren auf einer Mauer neben den Drehkreuzen am Putney End plakatiert. Die letzte Saison war weniger als zwei Wochen zuvor zu Ende gegangen, aber die Euphorie darüber, dass die Mannschaft es in letzter Minute geschafft hatte, dem Abstieg zu entrinnen, war längst verflogen. Carlyle hatte seine Dauerkarte für die Riverside-Tribüne noch nicht verlängert, und er war sich nicht sicher, ob er sich diesmal tatsächlich dazu durchringen sollte. Seit seinem achten Lebensjahr hatte er alle Heimspiele Fulhams gesehen, aber es schien jedes Jahr schwerer zu werden, die Ausgabe zu rechtfertigen. Wenn er sich darauf konzentrierte, konnte er zweifellos an ein Dutzend andere Dinge denken, die er mit den sechshundert Pfund anfangen konnte, während Helen wahrscheinlich auf ein paar Dutzend käme.
    Er ging noch fünfzig Meter hinter dem Stadion weiter, bevor er nach rechts in die Harboro Street abbog. Sie sah genauso aus wie Dutzende anderer Straßen in der Gegend und wie Hunderte von Wohnstraßen in der Umgebung. Es gab zweistöckige Reihenhäuser auf beiden Seiten und einen Querschnitt von Wagen dazwischen, von kleinen Fiats bis zu großen Porsche-Geländewagen, die eng beieinander am Bordstein geparkt standen.
    Er überquerte die Straße und fand die Nummer 99 ungefähr auf halber Strecke. Das war die Adresse, die Dominic Silver ihm gegeben hatte.
    Das Haus war nicht mehr als vier Meter von der Straße zurückgesetzt und lag hinter einem kleinen gepflasterten Vorgarten. Es schien sauber und in gutem Zustand zu sein, hatte einen frisch aussehenden weißen Anstrich auf dem Ziegelwerk und einen Blumenkasten auf dem Fenstersims vor dem Erkerfenster im Parterre. Drei Schlafzimmer, schätzte Car lyle, und vermutlich eine halbe Million wert, wenn nicht mehr. Nicht zum ersten Mal spürte er ein tiefes Bedauern, dass seine Eltern vor mehr als vierzig Jahren kein Interesse daran gezeigt hatten, die Londoner Immobilienleiter zu erklimmen.
    Da die Eingangspforte offen stand, ging er schnell hindurch zur Haustür und drückte auf die Klingel. Als niemand an die Tür kam, trat er vor, um noch einmal zu klingeln, und bemerkte bei dieser Gelegenheit, dass die Tür leicht aufstand. Vorsichtig gab er ihr einen Stoß und schaute in die Eingangsdiele.
    »Hallo?«
    Keine Antwort.
    Carlyle trat in die schmale Diele. Vor ihm ging die Treppe nach oben, rechts von ihm befand sich offenbar das Wohnzimmer. Die Diele verlief an der Treppe vorbei vermutlich in Richtung einer Küche, die an der Rückseite des Hauses lag.
    Als er noch einen Schritt nach vorn machte, konnte er Stimmen hören, die aus dem hinteren Bereich kamen.
    »Hallo?«, rief er noch einmal, lauter diesmal.
    Immer noch keine Antwort. Da er Bewegung im Wohnzimmer hörte, machte er ein paar Schritte durch die Diele und steckte den Kopf durch die Tür. Sofort sprang ein tadellos aussehender Labrador vom Sofa und kam zu ihm getapst, um ihn freundlich zu beschnüffeln. Carlyle kraulte ihn kurz hinter den Ohren und zog sich in die Diele zurück. Dann bewegte er sich mit seinem neuen Freund im Schlepptau langsam in Richtung der Stimmen.
    »Hallo!«, rief er abermals. »Hier ist die Polizei!«
    Die Stimmen verstummten unvermittelt, und eine Frau trat aus der Küche. Sie hatte ein großes Küchenmesser in der Hand.
    Instinktiv machte er einen Schritt rückwärts. »Ich bin Inspector Carlyle von

Weitere Kostenlose Bücher