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Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Die Verdammten: Endzeit-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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Josephines Gesicht nach zu urteilen, dämmerte ihr gerade, dass sie als erwachsene Frau Mitte 20 in einen Mantel passte, der für einen Sechsjährigen gedacht war.
    »Der ist schmutzig«, beschwerte sich Josephine und zog den Mantel aus. Sie warf ihn Nick zu. »Ich glaube, da klebt Blut dran. Ich kann nicht die blutige Jacke von einem Kind anziehen.«
    Sie setzte sich in Bewegung.
    Nick rollte den Mantel in der Decke zusammen und schob sich das Bündel unter den Arm. Er nahm die Wasserflasche in die andere Hand und folgte Josephine. Gemeinsam setzten sie ihren Weg über den toten Highway fort.
    Ben hatte den Baumfarn, der den zweiten Torflügel blockierte, schon halb gefällt, als er im Dschungel vor der Kirche eine Bewegung wahrnahm.
    Er hielt seine Axt still, wirbelte herum und sah den jungen Dingo in einem Dickicht aus Farnen stehen.
    »Du schon wieder.« Ben bemerkte, dass etwas zwischen den Zähnen des Tieres steckte.
    Ben senkte seine Axt – die gute Auswahl an Werkzeug hatte er dem Pfarrer zu verdanken – und kam die Kirchentreppe herunter.
    Der Dingo ließ fallen, was er im Maul hatte.
    »Du bist ganz schön mutig, dass du dich so dicht an einen Löwen mit einer Axt herantraust«, sagte Ben.
    Der Dingo wich zurück.
    Ben schlängelte sich an der leeren Falle vorbei und wandte sich dem Etwas zu, das auf dem Boden lag. Ein Wallaby-Baby. Sein dunkles Fell war blutverklebt, das Genick gebrochen und grotesk verdreht. Die glasigen Augen starrten ins Nichts.
    Ben sah wieder zu dem Dingo hinüber.
    Sein Besucher legte sich hin, zog die Beine unter seinen Körper und senkte den Kopf – er wies ganz offensichtlich auf das kleine Känguru.
    »Ist das für mich?«, fragte Ben.
    Der Dingo winselte. Wie es schien, bot der Welpe Ben etwas zu essen an – ein äußerst ungewöhnliches Verhalten unter Wildtieren.
    Das Tier verhielt sich zwar vorsichtig, hatte aber im Gegensatz zu anderen Dingos, denen Ben früher begegnet war, keine Angst vor ihm.
    Ben legte die Stirn in Falten. »Wie hat so ein kleiner Welpe wie du es geschafft, ein junges Känguru zu töten?«
    Kängurubabys hielten sich nie weit von ihrer Mutter entfernt auf, und Wallaby-Weibchen verteidigten ihre Jungen erbittert.
    Der Dingo kam wieder auf die Beine, wandte sich ab, ging ein paar Schritte, drehte sich dann erneut um und starrte Ben an.
    »Was ist denn?«
    Das Tier machte einige Schritte nach vorne, bevor es stehen blieb und sich wieder umdrehte.
    »Willst du, dass ich dir folge?« Ben lächelte. »Du weißt aber schon, dass ich dein Feind bin? Und dass ich sehr hungrig bin und wenig zu essen habe?«
    Der Dingo trottete davon.
    Ben folgte ihm.
    Dieses Verhalten war für einen Dingo in der Tat ungewöhnlich. Wilde Dingos waren nicht unbedingt für ihr freundliches Wesen bekannt. Normalerweise verhielten sie sich Menschen gegenüber extrem scheu.
    Es handelte sich um selbstsüchtige Tiere, die fraßen, was immer sie fangen konnten. Und so wurde ein völlig verblüffter Ben Lattimer von einem jungen Dingo durch den Dschungel geführt.
    Er schlängelte sich durch Hohlwege und über umgestürzte Baumstämme und fragte sich, wohin das Tier ihn führen mochte. »Ich will mich nicht verirren«, murmelte Ben, und der Dingo schaute sich zu ihm um, als wolle er sagen: Keine Sorge, es ist nicht mehr weit.
    Und tatsächlich blieb der Vierbeiner schon ein paar Minuten später neben einem kleinen Sumpf stehen. Zu seinem Erstaunen sah Ben dort ein großes Wallaby-Weibchen liegen.
    Mausetot.
    Ben blinzelte und schaute wieder zu dem Dingo hinüber. »Bist du das gewesen?«
    Der Dingo ließ sich stolz neben dem blutigen Wallaby nieder.
    Ben schüttelte den Kopf. »Für einen so kleinen Kerl bist du ziemlich stark und schnell, was?«
    Ben trat auf das Wallaby zu.
    Der Dingo machte einen Satz und wich zurück.
    »Du bist aber ganz schön schreckhaft, Kleiner. Keine Angst, ich tu dir nicht weh.«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis Ben bewusst wurde, was er da gerade gesagt hatte.
    Ein Glück, dass keine anderen Löwen in der Nähe waren und ihn gehört hatten.
    Aber es erschien ihm einfach nicht richtig, den Dingo zu jagen, um ihn zu töten.
    Der kleine Bursche hatte ihm dreimal etwas zu essen gebracht. Und dieses ausgewachsene Wallaby war bislang das beste Geschenk. Davon konnte Ben sich mehrere Tage, vielleicht sogar eine ganze Woche lang ernähren.
    Es ergab einfach mehr Sinn, den Dingo am Leben zu lassen: Immerhin stellte ihm dieser im Moment die einzigen Nahrungsquellen

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