Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die verfuehrerischen Vier

Titel: Die verfuehrerischen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Triana
Vom Netzwerk:
so.«
    Yolis Gesicht erstarrte. Wir alle stockten. Ich hatte keine Ahnung, was sie damit meinte. Yoli verschränkte die Arme. »Tu dir wegen mir keinen Zwang an. Wenn du den Typ haben willst, hol ihn dir.« Sie stürmte aus dem Casino.
    Alma und ich sahen erst uns, dann Killian an.
    Eine weitere Sache mit dem Trinken ist die, dass sich die Menschen nicht beherrschen, wie sie es tun würden, wenn sie nüchtern wären. Wir folgten Killian auf das überdachte Deck, wo sie hinter Yoli herlief. »Wenn du ihn so heiß findest, warum hast du dann nicht mit ihm geredet oder mit ihm zu flirten versucht? Wenn du ihm nicht zeigst, dass du Interesse hast, woher soll er es denn dann wissen?«, fragte Killian.
    Yoli blieb stehen und sah Killian kalt an. »Weil - sieh dich doch mal an!« Sie deutete auf Killians tollen Körper, der in Bikinishorts
steckte. »Wie soll ich einen Jungen denn auf mich aufmerksam machen, wenn du neben mir stehst?«
    Killian zog eine Grimasse. »Was soll das denn heißen? Du bist schön, Yoli.«
    »Also bitte!« Yoli marschierte weiter. »Hör mit dem Scheiß auf. Tatsache ist doch, dass ich auf keinen Fall gegen dich ankomme. Du wirst immer die Tollere, Größere und Schönere von uns sein. Gegen dich hab ich doch nie eine Chance.«
    Ich konnte nicht fassen, dass sich Yoli so verunsichern ließ. Killian war doch immer so gewesen und jetzt auf einmal machte es Yoli was aus? Allerdings waren sie auch noch nie auf den gleichen Jungen scharf gewesen.
    Alma schüttelte den Kopf. »Das gibt’s doch nicht, dass ihr zwei euch um einen dämlichen Jungen zankt. Sagt mir Bescheid, wenn ihr mit dem albernen Getue fertig seid.« Sie ließ sich in einen Liegestuhl fallen und schlug die Beine übereinander.
    »Und was soll ich jetzt machen, Yoli?«, rief Killian. Andere, die auch herumflanierten, hörten zu. »Soll ich vom Erdboden verschwinden, nur damit die Männer dich ansehen?«
    Yoli entfernte sich immer mehr von uns. Wenn sie noch lauter redeten, würden sogar die Wale sie hören. »Mach doch, was du willst, Killian. Ich geh schlafen.«
    Ich blieb mit Alma zurück, während Killian frustriert die Arme an die Seiten klatschte. »Die Einstellung macht’s, Yoli«, schrie sie ihr nach. »Es kommt nicht aufs Aussehen an!«
    Sie hatte recht. Wie viele Mädchen hatte ich schon erlebt, die mit einem Fingerschnipsen bekamen, was sie wollten, obwohl sie nicht mal halb so toll aussahen wie Killian? Trotzdem, es lag nicht jedem, solche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Vor allem Yoli nicht. Nicht, dass sie es nicht versucht hätte. Sie hatte gestern Abend das kleine rote Kleid angezogen. Heute
Abend hatte sie versucht, Augenkontakt herzustellen. Und er hatte auch zu ihr herübergeschaut, wenn auch nur flüchtig.
    Als Yoli fort war, sah uns Killian an. »Was ist eigentlich ihr Problem?«
    War das nicht offensichtlich? »Sie mag ihn«, erklärte ich.
    »Sie ist ein Baby.« Alma reckte die Arme hoch. »Aber ich verstehe, was sie meint.«
    Killian sah einen Moment lang irritiert aus, als ob Alma eigentlich auf ihrer Seite hätte sein müssen, nicht auf der von Yoli. »Na und, heult sie jetzt jedes Mal los, wenn ihre Gefühle für einen Jungen nicht erwidert werden?«
    »Ich glaube, es geht mehr darum, dass er hinter dir her ist, als um irgendwas anderes«, sagte ich.
    »Und wieso ist das meine Schuld?« Killian warf die Arme hoch. »Das ist ja so bescheuert.«
    Es war wirklich bescheuert. Aber gleichzeitig verstand ich die Sache auch. In der achten Klasse gefiel mir Brett Volowsky. Ich war ziemlich sicher, dass er mich auch mochte, bis Killian daherkam, ihr Haar warf und ihr Lächeln aufblitzen ließ, obwohl sie noch eine Zahnspange trug, da war es aus. Für Yoli hatte das bisher nie eine Rolle gespielt. Yolis Typ war niemals der von Killian. Aber anscheinend änderte sich das jetzt. Was für ein Timing.
    »Warum musstest du das sagen, was du da vorhin gesagt hast?«, fragte Alma.
    »Was?«
    »Die Sache, dass es gut ist, dass er nichts an ihr findet.«
    »Weil …«
    »Weil was?«, wollte ich wissen.
    Sie lachte kurz auf, dann schaute sie weg, hinaus auf den tiefschwarzen Ozean. Die Lichter von San Juan lagen schon weit hinter uns. »Weil der Typ ein Arsch ist.«

    Ach was.
    »Ich bin ja mit ihm zusammengewesen. Ich weiß es«, sagte sie.
    »Also gut, wenn er ein Arsch ist, warum erzählen wir Yoli das nicht? Dann ist die Sache erledigt«, sagte ich.
    »Erzähl es ihr ruhig, aber es geht gar nicht um Tyler. Es geht um mich.

Weitere Kostenlose Bücher