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Die verfuehrerischen Vier

Titel: Die verfuehrerischen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Triana
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Sie ist einfach sauer auf mich. Es spielt keine Rolle, welcher Typ daherkommt.« Killian löste ihren Pferdeschwanz, dann schlang sie ihn wieder zu einem Knoten zusammen. »Sie ist in letzter Zeit ständig sauer auf mich. Ich weiß nicht, was sie von mir erwartet.«
    Alma gähnte. »Sie versucht einfach nur, ein bisschen selbstbewusster zu werden. Lass sie doch.«
    Das stimmte. Yoli veränderte sich. Ich glaube, das ging uns allen irgendwie so. »Ja«, stimmte ich zu, »und es nützt überhaupt nichts, wenn du dich in ihrer Gegenwart dauernd so komplett verrückt aufführst. Mach doch mal ein bisschen langsamer, Süße.«
    Killian lächelte. »Ich weiß.« Aber ich merkte, dass sie keine Lust darauf hatte. Sie würde sich immer verrückt verhalten. So war Killian eben. Da konnte man machen, was man wollte.
    Aber wenn Yoli eine andere wurde, wer würde dann unsere Miss Unschuld sein? Wen konnten wir damit aufziehen? Wenn wir uns alle veränderten, würden wir überhaupt Freundinnen bleiben? Das und die Überlegung, warum Killian mit einer Clique Jungs rumhängen wollte, die sie als Ärsche bezeichnete, ging mir nicht in den Kopf. »Und warum findest du ihn dann nett, Kil?«, musste ich einfach fragen. »Wenn er so ein Arsch ist?«
    »Wie?« Sie sah mich einen Moment an, begriff dann, was ich gefragt hatte, und sah wieder auf den schwarzen Ozean
hinaus. Der Wind blies ihr ein paar Haarsträhnen ins Gesicht. »Ach, ich weiß auch nicht. Aber Yoli sollte nicht mit so einem Kerl zusammen sein. Sie hat was Besseres verdient.«
    Ach … und fand sie nicht, dass sie auch was Besseres verdiente?
    Alma und ich warfen uns einen Blick zu. Ich konnte sehen, dass sie das Gleiche dachte, es mir aber nur zu gern allein überließ. Ich wollte Killian sagen, dass sie doch auch einen besseren verdienen würde. Jemand, der sie zu schätzen wusste. Einen, der ein abenteuerlustiges Mädchen mit einem guten Herzen liebte. Manchmal ein bisschen verrückt, aber, hallo, kein Mensch ist perfekt. Aber irgendwie glaubte ich nicht, dass Killian selbst wusste, was sie wert war, sonst würde sie nicht so sehr versuchen, die Leute von sich zu überzeugen.
    Killian wachte aus ihrer Trance auf und lehnte sich an einen Pfeiler. Sie lächelte, aber es war kein echtes Lächeln. Ihr Blick war ernst. Ich wusste nicht, was das bedeutete, aber ich wusste, dass ich sie nicht so traurig sehen wollte. »Kommt, wir gehen. Es ist schon spät«, sagte ich, zerrte Alma hoch und zog sie und Killian mit.
    Wir steuerten auf unsere Kabinen zu. Killian klopfte an die Wände und war wieder ganz aufgekratzt, als sei nie ein ernstes Wort gefallen. Als sei unser Gespräch von eben etwas aus der Vergangenheit. Obwohl es mir doch ganz gegenwärtig war. Und obwohl ich es ihr immer noch sagen wollte.
    »Du auch«, murmelte ich.
    Sie sah mich fragend an, während wir den Gang entlangschlenderten.
    »Du hast auch was Besseres verdient«, erklärte Alma meine Gedanken. Sie wusste Bescheid. Alma wusste immer Bescheid.

    Diesmal war Killians Lächeln echt und wir stießen in alter Manier die Hintern zusammen. »Darum hab ich euch so lieb.«

Tag 4, 09.10 Uhr
    Tortola, Britische Jungferninseln
    Ich war tot und kam in den Himmel. Ernsthaft.
    Ich konnte nicht fassen, was für ein exotisches Gemälde ich am nächsten Morgen betrat. Ein hellblauer Himmel über einem schimmernden weißen Sandstrand und olivfarbenen Bergen. Eine glühend heiße Brise umhüllte mich und ließ mein Haar tanzen und flattern. Das war’s doch. So wollte ich jeden Tag aufwachen.
    »Wo sind wir?«, murmelte Yoli, die in ihren Flipflops träge über das Deck schlurfte.
    Alma setzte die Sonnenbrille auf. »Auf der Temptress, einem Kreuzfahrtschiff in der Karibik?«
    »Tortola«, sagte ich. Ich erinnerte mich daran, wie ich im März die Reiseroute gelesen und mich gefragt hatte, warum sie keinen besseren Hafen anfuhren. Einen bekannteren, von dem man schon mal gehört hatte. Wo zum Teufel lag denn Tortola?
    Aber jetzt … jetzt verstand ich, warum es unumgänglich war, hier zu halten.
    »Die Jungferninseln«, stellte ich klar. Ich konnte den Blick nicht von dem geschwungenen Strand abwenden.
    »Tut uns leid, Killian, du wirst nicht an Land gelassen.« Alma kicherte.
    Killian lachte. »Ich? Dann bleibt ihr Flittchen mit mir da.«

    Monogam und halbwegs erfahren, das waren wir vielleicht, aber keinesfalls Flittchen. Alma und ich kicherten. Und als wir das taten, hatte ich das Gefühl, dass die westindische Brise den

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