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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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er die Beine unter sich, sprang auf, kreuzte die Waffen tief vor sich und brachte sie dann schnell und präzise nach oben. Charons Klaue erwischte Olwens Handaxt, die rote Klinge klemmte sich unter den gebogenen Axtkopf, und Entreri trieb den Arm des Waldläufers nach oben und außen. Seinen eigenen linken Arm senkte er tiefer, bis auf Gürtelhöhe, und stieß dann mit dem Dolch zu, trieb seinen Gegner zurück und zwang ihn, die größere Axt zu senken, um diesen Stoß abzufangen.
    All das war jedoch nur ein Vorspiel für den eigentlichen Angriff, denn nun sprang Entreri nach rechts, um besser zustoßen zu können. Aus diesem Winkel schob er Charons Klaue direkt über Olwens kleine Axt und stieß zu, was dem Waldläufer den Arm verdrehte.
    Olwen überraschte ihn, indem er die Axt einfach fallen ließ, mit der Faust zuschlug und ihn am Kinn traf.
    Entreri taumelte einen Schritt zurück, erholte sich aber schnell, und das war sein Glück, denn Olwen folgte ihm sofort. Die große Kampfaxt sauste nach unten und herum, eine plötzliche Rückhandbewegung, gefolgt von einem weiteren blitzschnellen Schlag. Metall stieß gegen Metall, klirrend und kreischend, als der Axtkopf über die ganze Länge von Entreris Klingen glitt, in schneller Folge erst über die eine, dann über die andere. Und in der Mitte dieses Angriffs zog Olwen eine weitere Handaxt und griff nun zweihändig an.
    Entreri kämpfte wild, um standhalten zu können, blockierte Schläge und lenkte sie ab. Einige Zeit fand er keine Gelegenheit zu einem Gegenangriff, keinerlei Öffnung für ein Zustoßen. Es war alles Instinkt, alles verschwimmende Bewegungen – Schwert, Dolch und Äxte zuckten blitzschnell hin und her.
    Und so, wie Olwen sich bewegte, schien er nicht die geringste Müdigkeit zu verspüren.
     
    Als er wieder aus dem Flur herauskam, drehte Kane die Kerze, so dass sie nun quer zur Öffnung lag, ein Zeichen für Emelyn oder andere, dass er diesen Gang bereits erforscht hatte und sich dort nicht mehr aufhielt. Er legte eine zweite Kerze in den Eingang zum nächsten Flur, mit dem Docht in die Dunkelheit gerichtet, und markierte damit den Weg für seine Freunde, die wissen würden, wie sie seine Zeichen deuten sollten.
    Diesmal bewegte er sich schneller, denn nun verstand er mehr von der Anlage dieser Flure, und außerdem war er überzeugt, dass dieser hier ihn zu Olwen und dem Kampf führen würde.
    Einem Kampf, dessen Tempo sich, wenn man nach dem hektischen Klirren von Metall auf Metall gehen konnte, erheblich erhöht hatte.
     
    Sobald sein rotes Schwert nichts als Luft traf, wusste Entreri, dass er einen Fehler gemacht hatte, aber ohne auch nur einen Sekundenbruchteil darüber nachzudenken, ohne das Zögern von Angst oder Verzweiflung, vollführte er ein perfektes Ausweichmanöver, bog die Hüfte nach links, weg von dem Axtschlag, und schob die Taille so weit wie möglich zurück.
    Dennoch konnte er nicht vermeiden, dass er an der rechten, führenden Hüfte gestreift wurde. Olwens hervorragend gearbeitete Kampfaxt ging durch Lederpolster und Haut und Fleisch und krachte brutal gegen seinen Hüftknochen.
    Eine kurze Grimasse war alles, was Entreri sich gestattete, denn Olwen glaubte, ihm jetzt ein Ende machen zu können, und drängte weiter.
    Der Meuchelmörder vollzog einen wilden Schwung mit seinem mächtigen Schwert, von weit rechts nach links. Olwen tat das Erwartete, brachte die Axt nach vorn und wehrte den Schlag problemlos ab. Aber die Verzweiflung, die sich auf Entreris Zügen spiegelte und ihr Echo in seinem scheinbar ungleichmäßigen Schwung fand, machte die Finte nur noch glaubwürdiger, und der Meuchelmörder brach die Bewegung ab und nutzte den Schwung nicht, um Olwen zu treffen, sondern um sich zur Seite zu drehen.
    Er eilte davon, hinkend aufgrund seiner Wunde, aber er weigerte sich, den Wellen brennender Schmerzen, die von seiner aufgerissenen Hüfte ausgingen, Beachtung zu schenken.
    »Du kannst nirgendwohin!«, rief Olwen und folgte ihm, als Entreri auf die Tür zurannte, wo das Breitschwert hing, das längst aufgehört hatte zu schwingen.
    Entreri schob das Breitschwert aus dem Weg und eilte daran vorbei – oder zumindest sah es so aus –, aber plötzlich blieb er stehen, fuhr herum und riss Charons Klaue nach unten. Dabei beschwor er die Magie der Klinge herauf, und eine undurchsichtige Wand schwarzer Asche senkte sich herab.
    Im nächsten Moment ließ der Meuchelmörder das Schwert einfach los und huschte nach links. Seine

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