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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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laut auf. »Darf ich auch über die intimeren Begegnungen berichten?«
    Das Lächeln, das Ilnezhara ihm daraufhin schenkte, war echt und freundlich, was Jarlaxle wirklich erleichterte.
    »Und was ist mit Urshula dem Schwarzen?«, wagte er einen Augenblick später zu fragen.
    »Wir sagten bereits, dass er uns nicht interessiert, lebendig oder tot«, erwiderte Ilnezhara. »Aber sei gewarnt, und sei vorsichtig, mein schwarzhäutiger Freund«, fügte sie hinzu, beugte sich näher zu dem Drow und strich ihm mit dem Handrücken über die Wange. »König Gareth und seine Freunde werden keinen zweiten Zhengyi dulden. Und du solltest sie nicht unterschätzen.«
    Jarlaxle nickte, aber das fand ein plötzliches Ende, als der Drache in Frauengestalt ihn hinten an Umhang und Hemd packte, hochhob und drehte, so dass er ihr direkt ins Gesicht sehen musste.
    »Ebenso wenig, wie wir einen weitere Tyrannen dulden würden«, warnte sie. »Ich weiß, dass du mich nicht unterschätzt.«
    Als er dort in der Luft hing und die gewaltige Kraft des Drachen spürte, der ihn so mühelos hochhielt, als bestünde er aus Federn, konnte er nur den Hut ziehen.
     
    Entreri stellte seinen Kragen hoch, als er an Piters Bäckerei vorbeiging, denn er wollte nicht, dass irgendwer drinnen ihn erkannte und hereinrief. Er und Jarlaxle hatten den Bäcker vor ein paar Banditen gerettet, die ihn als ihren privaten Koch einsetzten. Dann hatte Jarlaxle Piter seinen eigenen Laden in Heliogabalus eingerichtet. So etwas war typisch für den Drow. Er versuchte stets, die Dinge zu manipulieren und etwas aus dem Nichts zu erschaffen.
    Piter war ein guter Bäcker. Selbst Entreri wusste das zu schätzen, aber er war an diesem Abend einfach nicht in der Stimmung für sein ununterbrochenes Lächeln und seine Dankbarkeit.
    Er ging schnell an dem Laden vorbei und bog in die nächste Seitenstraße ab, um zu einer der vielen Schänken zu gelangen, die sich in diesem Teil der dicht bevölkerten Stadt befanden. Er wählte ein neues Lokal aus, die Bärenschnauze, statt der Schankräume, die er und Jarlaxle sonst aufsuchten. Ebenso wie bei dem lächelnden Piter widerstrebte es Entreri einfach, sich mit den lästigen Stammgästen unterhalten zu müssen, und er wollte auch nicht, dass Jarlaxle ihn fand. Der Drow war zu den Drachenschwestern gegangen, und Entreri genoss es, endlich einmal allein zu sein.
    Es gab vieles, worüber er nachdenken musste.
    Er bewegte sich durch die halb leere Schänke – es war immer noch früh am Abend – und setzte sich an einen Tisch in der abgelegensten Ecke, wie stets mit dem Rücken zur Wand und so, dass er die Tür gut im Auge behalten konnte.
    Der Wirt fragte ihn, was er wolle, und er bestellte Honigmet.
    Dann lehnte er sich zurück und dachte über den Weg nach, der ihn an diesen Ort geführt hatte. Als das Schankmädchen mit dem Getränk kam, hatte er Idalias Flöte in den Händen, rollte sie hin und her und fühlte, wie glatt das Holz war.
    »Wenn Ihr glaubt, Ihr könntet für Euren Met musizieren, solltet Ihr mit Griney da drüben sprechen«, hörte er das Mädchen sagen. Er blickte auf und sah, wie jung sie noch war. »Ich bin für solche Dinge nicht zuständig.« Sie stellte den Met vor ihm ab. »Zwei Silberstücke und drei Kupfermünzen«, sagte sie.
    Entreri musterte einen Moment lang ihre aufsässige Miene – sie sah aus, als erwartete sie einen Streit. Er starrte sie missmutig an und holte drei Silberstücke heraus, drückte sie ihr in die Hand und schickte sie weg.
    Dann schob er den Met beiseite, denn eigentlich hatte er keinen Durst, betrachtete wieder die Flöte und dachte über die Ereignisse in Vaasa nach – wahrhaftig eines der seltsameren Abenteuer seines Lebens. Entreris Reise nach Vaasa war auch eine innerliche Reise gewesen, denn zum ersten Mal seit mehr Jahren, als er sich erinnern konnte, hatte er sich, getrieben durch die Magie der Flöte – und er wusste genau, dass es das Instrument gewesen war, das ihm diesen inneren Weg erleichtert hatte –, lange vergrabenen Gefühlen geöffnet. Er hatte Schönheit gesehen – in Ellery, in Arrayan und in Calihye. Er hatte sich zu ihnen hingezogen gefühlt, zunächst überwiegend zu Arrayan, und so heftig, dass er deswegen Fehler gemacht hatte und beinahe von diesem elenden Athrogate umgebracht worden wäre.
    Er hatte Mitgefühl empfunden und Dinge zu Arrayans Nutzen getan, und zum Nutzen ihres geliebten Olgerkhan.
    Er hatte sein Leben aufs Spiel gesetzt, um einen

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