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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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viele andere gewesen war.
    »Nein«, flüsterte er und schüttelte den Kopf. Ein solches Leben würde er nie wieder führen, ganz gleich, was es ihn kostete. Wieder schaute er den Wachen hinterher.
    Er zuckte die Achseln.
    Er ließ den Sack fallen.
    Er sprang zwischen die Wachen, die Waffen gezogen.
    Kurz darauf verließ er die Gasse, einen Sack über einer Schulter und einen Beutel Münzen an seinem Gürtel.

6
    Verängstigte Mäuse, nervöse Drachen
    Die weiße Katze sprang von der Fensterbank und kam auf den aufgelösten Kaufmann zu. Schnurrend rieb sie den Kopf an Beneghasts Bein.
    »Ah, Mourtrue«, sagte der Kaufmann, ließ sich gegen die Wand sacken und griff nach unten, um sein Haustier zu streicheln. »Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen. Ich dachte, ich würde überhaupt nichts mehr sehen. Es waren Mörder, Mourtrue, Mörder!«
    »Tatsächlich«, erwiderte die Katze.
    Beneghast erstarrte, und seine Worte blieben hinter dem Kloß in seinem Hals stecken. Langsam nahm er die Hand von dem Tier und wich an die Wand zurück.
    Mourtrue begann zu wachsen »Bitte«, sagte die Katze, »erzählt, was Euch zugestoßen ist. Es interessiert mich sehr.«
    Beneghast gab einen klagenden Laut von sich und versuchte, sich zur Seite zu werfen. Eine Pfote erwischte ihn und schleuderte ihn wieder gegen die Wand, und die scharfen Krallen zerrissen dabei seine gute Weste und seinen Mantel.
    »Das war keine Frage«, erklärte die Katze und verzog das Gesicht, als überall in ihrem Körper knackende Geräusche erklangen. Knochen brachen und bildeten sich neu, Haut spannte sich, und das weiße Fell wurde kürzer und borstiger und verschwand dann vollkommen.
    Beneghasts Knie zitterten, und er sackte zu Boden. Knel-lict der Zauberer beugte sich über ihn.
    »Ihr mögt Katzen«, sagte Knellict. »Das spricht für Euch, denn ich mag sie ebenfalls.«
    »B-bitte, Euer Wohlgeboren«, stotterte Beneghast und schüttelte so heftig den Kopf, dass seine Zähne klapperten.
    »Ihr solltet selbstverständlich tot sein.«
    »Aber ...«, begann Beneghast, war aber zu verängstigt, um weiterzusprechen.
    »Stattdessen sind meine Männer umgekommen«, beendete Knellict den Satz für ihn. »Wie ist es möglich, dass ein dummer, fetter Kaufmann so etwas fertigbringen kann?«
    »O nein, Euer Wohlgeboren!«, jammerte Beneghast. »Nicht das! Niemals! Ich habe niemandem etwas getan. Ich habe nur getan, was man mir sagte, nichts weiter.«
    »Man hat Euch gesagt, dass Ihr meine Leute töten sollt?«
    »Nein! Selbstverständlich nicht, Euer Überlegenheit. Es war der maskierte Mann! Ungemein geschickt mit der Klinge. Er tötete einen in der Gasse. Von den anderen weiß ich ni-«
    »Der maskierte Mann?«
    »Der mit der roten Klinge und dem Dolch mit dem Edelsteinknauf. Er hat mich auf der Straße erwischt und meine Sachen genommen – Eure Bezahlung war in dem Sack. O bitte, Euer Wohlgeboren! Ich hatte Euer Geld, und ich wäre nicht zu spät gewesen, wenn die Wachen nicht meine Edelsteine genommen hätten. Ich versuchte ihnen zu sagen, dass ich die Steine brauchte, um ...«
    »Ihr habt den Stadtwachen gesagt, dass Ihr Knellict etwas schuldet?«, fragte der Zauberer, und in seinen Augen glitzerte das Versprechen von Tod.
    Beneghast schrumpfte noch mehr in sich zusammen -Knellict hätte das nicht für möglich gehalten – und gab ein seltsames Quieken von sich.
    »Ihr habt meinen Mann im Brunnen getötet.« Knellict versuchte, die Ereignisse Schritt für Schritt nachzuvollzie-hen, um zu begreifen, was geschehen war. Hatten seine Männer Entreri provoziert? Es war Jailiana, die entkommen war, durchaus zuzutrauen, dass sie versucht hatte, den Plan zu ändern – die ungestüme dumme Kuh.
    Beneghast schüttelte hektisch den Kopf. »Außer dem Maskierten war kein Mann im Brunnen.«
    »Der Mann mit dem roten Schwert?«
    »Ja«, antwortete der Kaufmann und nickte.
    »Und er war es, der Euch als Erster angriff?«
    »Ja.«
    Knellict presste die Lippen zusammen. Entreri hatte ihn also von Anfang an betrogen.
    »Bitte, Ehrenwertester«, jammerte Beneghast. »Ich habe nichts falsch gemacht.«
    »Was ist mit den beiden Wachen, die am anderen Ende der Gasse gefunden wurden?«
    Beneghasts Miene war die Antwort, die Knellict brauchte, denn der Mann hatte offenbar keine Ahnung.
    »Ihr glaubt also, nichts falsch gemacht zu haben«, sagte Knellict. »Und dennoch seid Ihr mit der Bezahlung zu spät dran.«
    »Aber ... aber ...«, stotterte Beneghast. »Es ist alles hier.

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