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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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des Ordens, dort umkam, ist beunruhigend«, gab der Mönch zu. »Dass dieser Drow und der Mensch lebendig herauskamen, während Mariabronne der Waldläufer, nach allen Maßstäben ein Held unseres Reiches und ein Schüler von Olwen, die Kämpfe nicht überlebte, ist beunruhigend. Ich würde meinem König und Freund Gareth ein schlechter Diener sein, wenn ich keine Ermittlungen über die Umstände des Todes seiner Nichte anstellte. Und ich würde meinem Freund Olwen schlecht dienen, wenn ich nicht die Umstände des Todes seines Schülers untersuchte. Es ist kein Geheimnis, weshalb ich gekommen bin.«
    Die Schwestern sahen einander an.
    »Könnt Ihr für den Charakter des Drow und des Menschen bürgen?«, fragte Kane.
    »Sie haben uns nicht enttäuscht«, sagte Tazmikella.
    »Noch nicht«, fügte ihre Schwester hinzu.
    Tazmikella schaute von Ilnezhara zu Kane und versuchte, die Reaktion des Mönchs abzuschätzen, aber seine Emotionen zu deuten war, als versuchte man Fußspuren auf hartem Stein zu finden.
    »Um ehrlich zu sein, kennen wir die beiden nicht besonders gut«, sagte Tazmikella.
    »Ihr wart nicht verantwortlich für ihre Anwesenheit in Damara?«
    »Ganz bestimmt nicht«, antwortete Tazmikella, und Ilnezhara wiederholte die gleichen Worte. »Wir haben in He-liogabalus von ihnen erfahren und kamen zu dem Schluss, dass wir ihre Talente nutzen könnten. Das unterscheidet sich nicht so sehr von den Methoden von Spysong, und ich bin sicher, wenn wir die beiden nicht eingestellt hätten, hätte Euer Freund Celedon es wahrscheinlich getan.«
    »Sie kennen sich mit dem, was sie tun, aus«, fügte Ilnezhara hinzu.
    »Stehlen?«, fragte Kane.
    »Beschaffung«, verbesserte Tazmikella.
    Nun umspielte tatsächlich so etwas wie ein Lächeln die Lippen des Mönchs. Wieder stellte er sich auf den Stuhl und verbeugte sich tief. Dann verließ er ohne ein weiteres Wort Tazmikellas Haus.
    »Diese beiden werden sich noch umbringen lassen«, stellte Tazmikella fest, als der Mönch weit genug weg war.
    »Mindestens«, sagte ihre Schwester mit mehr Sorge, als Tazmikella erwartet hätte. Sie warf ihrer Schwester, die an der offenen Tür stand und Kane hinterherstarrte, einen Blick zu.
    In der Tat, dachte Tazmikella, gab es nur wenige Geschöpfe auf der Welt, die einen Drachen mehr beunruhigen konnten als ein Großmeister-Mönch.
    »Hast du je von dem Kampf an der Großen Gabelfurt gehört?«, sagte Ilnezhara, die Tazmikellas Blick offenbar bemerkt hatte. »Zwei Rote und ein mächtiger Weißer hatten vor, eine von Gareths Brigaden zu vertreiben.«
    »Und Großmeister Kane eilte herbei«, fuhr Tazmikella fort. »Er forderte ihren Atem heraus, Feuer und Frost, und wich ihm aus.«
    »Und verleitete die Drachen sogar dazu, ihren Atem gegeneinander auszustoßen«, fügte Ilnezhara hinzu.
    »Die Weiße – Glacialamacus, so heißt es – erlitt schwere Verbrennungen, und niemand weiß, ob sie ihre Wunden überlebte. Und beide Rote wurden von dem Frost und von Kanes Schlägen verwundet, denen der Angriff von Gareths Kriegern folgte.«
    »Aber das sind alles Gerüchte, wie du weißt«, stellte Tazmikella fest.
    »Mag sein, aber es sind plausible Gerüchte.«
    Nach längerem Schweigen fügte Tazmikella hinzu: »Ich werde dieser beiden langsam müde.«
    »Jarlaxle beunruhigt mich«, murmelte Ilnezhara.
    »Er beunruhigt dich?«
    »Aber er ist ein guter Liebhaber«, fuhr Ilnezhara ungerührt fort. »Vielleicht sollte ich dafür sorgen, dass er in meiner Nähe bleibt.«
    Tazmikella verdrehte die Augen, aber sie war nicht sonderlich überrascht.
     
    Von außen sah das schwarze Loch im Berghang nicht anders aus als viele andere Höhlen in dieser Region hoch aufragender Felsen und Steilhänge an den Gipfeln des Gale-na-Gebirges östlich des Vaasa-Tors. Aber jeder, der diese Höhle betrat, würde feststellen, dass sie viel mehr war als das, denn es gab Bequemlichkeit und Schätze, einladende Düfte und magisch beleuchtete Gehwege.
    Und selbstverständlich würde jeder, der die Höhle un-eingeladen betrat, sehr bald den Tod finden.
    Timoshenko, der Großvater der Meuchelmörder, und sein mächtiger Berater Knellict hatten ihre Leute in diese abgelegene, gut gesicherte Höhle gebracht, nachdem man sie nach dem Sturz Zhengyis aus Heliogabalus vertrieben hatte. Weitläufige Wohnungen reichten tief in den Berg hinein, einige von Steinmetzen und Bergleuten gegraben, andere durch Knellicts Magie geschaffen. Timoshenkos Anhänger lebten sicher und bequem,

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