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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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war taub, und er fiel mit dem Gesicht nach vorn auf die Pflastersteine. Er arbeitete sich vorwärts, wälzte sich weiter, das Schwert bereit, denn er war sicher, dass dort draußen weitere Agenten der Zitadelle warteten, die bald angreifen würden.
     
    Eine Pastete in der Hand, lehnte Jarlaxle lässig an Piters Theke und beobachtete ein Paar, einen Mann und seine zierliche, hübsche Geliebte, die gerade den Laden betraten. Sie schauten einander in die Augen und kicherten dabei.
    Jarlaxle erkannte eine Vorstellung, wenn er sie sah.
    »Ah, junge Liebe!«, rief er dramatisch. »Piter, ich zahle gerne für ihr Gebäck!«
    Die beiden schauten Jarlaxle angemessen verwirrt an. Er warf dem Mann die Pastete zu, aber zu hoch. Als er sie auffing, rutschte der Saum seiner Weste hoch, und zwei Dolchgriffe wurden sichtbar.
    Die zweite Pastete warf der Drow schneller, und zwar direkt in das überraschte Gesicht des Mannes.
    »Was ... « , stotterte die Frau, als die Pastete mitten im Gesicht ihres Geliebten platzte und er ebenfalls einen Ruf ausstieß, aber einen, der mehr mit Schmerzen zu tun hatte.
    »Jarlaxle, was macht Ihr da?«, fragte Piter.
    »Ich werde umgebracht!«, rief der überraschte Mann. Er schlug nach seinem Gesicht, schlug Sahne weg, und schließlich zeigte sich ein kleiner Wurfpfeil, der in der Pastete verborgen gewesen war und nun in seiner Wange steckte. Er griff mit zitternden Händen danach, schien ihn aber nicht packen zu können.
    Das Mädchen neben ihm schrie und weinte.
    Jarlaxle hatte die Arme angewinkelt, die Hände auf Schulterhöhe, bereit, sie nach unten zu stoßen und zwei Klingen aus seinen magischen Armstützen zu schleudern. Er konnte Dolche mit einem Gedanken heraufbeschwören und die magischen Waffen dann mit einer raschen Armbewegung zu Schwertern verlängern.
    Aber das tat er nicht, denn zumindest die Reaktion des Mädchens war vollkommen falsch. Der Mann sackte zu Boden, wie anzunehmen gewesen war, die Augen verdreht und mit Schaum vor dem Mund.
    »Jarlaxle!«, rief Piter und eilte neben seinen Förderer. »Was habt Ihr getan? O Clairelle! O Mischa!«
    Jarlaxle räusperte sich, als Piter sich beeilte, zusammen mit Clairelle den schlaff gewordenen Mann zu stützen.
    »Ihr kennt die beiden?«, fragte er den Bäcker.
    Piter schaute erschrocken zu dem Drow zurück. »Das hier ist Maringays Tochter, und er ist ihr Verlobter! Sie wohnen direkt neben Euch. Sie wollen im Frühjahr heiraten, und ich soll ... ich sollte die Torte ... Oh, was habt Ihr nur getan?«
    »Ich habe ihn in Schlaf versetzt, nichts weiter«, erklärte Jarlaxle und ging an den dreien vorbei zur Tür. »Seht zu, dass sie drinnenbleiben, denn es sind Mörder unterwegs.«
    Clairelle schlug nach ihm und packte sein Hosenbein, als er vorbeiging.
    »Es war zu seinem eigenen Besten«, log der verlegene Drow. »Euer mutiger Geliebter hätte zweifellos den Helden spielen wollen, und das hier ist nicht der geeignete Zeitpunkt für solche Dinge. Verschließt die Tür, Piter, und sorgt dafür, dass alle drinnenbleiben! Draußen wären sie in Lebensgefahr!«
    Jarlaxle riss sein Bein los, nahm sich die Zeit für einen höflichen Gruß für die erschrockene junge Dame, dann stürzte er auf die Straße hinaus, plötzlich von Zweifeln erfasst, ob er den Rest der Situation denn richtig gedeutet hatte.
    Aber dann hörte er ein Stück weiter unten Tumult, gegenüber seiner Wohnung. Ein Mann taumelte aus der Gasse, von Kopf bis Fuß weiß – von Frost überzogen – und steif. Er stieß gegen den Obstkarren, und der Ruck ließ die Äpfel auf die Straße rollen.
    Das Obst war so tief gefroren, dass einiges davon brach wie Glas, als es auf die Pflastersteine fiel.
    »Entreri«, flüsterte der Drow.
    Er steckte sich einen Ring an den Finger, ballte die Faust und setzte die Magie frei. Dann sprang er hoch, ein Dutzend Fuß oder mehr, und landete leichtfüßig auf dem Dach von Piters Laden, wo er rasch verschwand.
     
    Entreri taumelte zum Ende der Gasse, die von einer Mauer blockiert wurde, vor der ein Haufen alter Kisten und zerbrochener Möbel lag. Er hatte daran gedacht, den Haufen zu benutzen, um über die Mauer zu klettern und zur Straße zu gelangen, die parallel zu der verlief, in der seine Wohnung lag, aber seine Beine wollten ihn kaum tragen. Er schaute zurück und sah den falschen Händler und seinen »Sohn« sehr reglos am Boden liegen, überzogen von Frost. Ein dritter Mörder, einer von den beiden, die so getan hatten, als kauften sie

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