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Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgaensen - Vollstaendige Ausgabe

Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgaensen - Vollstaendige Ausgabe

Titel: Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgaensen - Vollstaendige Ausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Selma Lagerloef
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kärglich und ärmlich es da oben ist, wenn man sieht, wie klein die vom Walde urbar gemachten Äcker sind, was für winzige Häuser die Leute sich da bauen und wie weit die Kirchen voneinander entfernt sind.
    Auf der mittlern Treppe gibt es bessere Erde, und es wird dort auch nicht so sehr kalt. Man sieht das gleich daran, daß die Bäume höher und von besserer Art sind. Dort wachsen Ahorn und Eichen und Linden, Hängebirken und Haselsträucher, aber keine Nadelhölzer. Und noch deutlicher sieht man es an den vielen bebauten Landstrecken und an den großen und schönen Häusern, die sich die Menschen gebaut haben. Es stehen auch viele Kirchenauf der mittlern Stufe, und große Ortschaften liegen rings um sie herum, und sie nimmt sich in jeder Beziehung besser und schöner aus als die oberste Stufe.
    Aber die unterste Stufe ist doch von allen die beste. Sie ist mit guter, richtiger Erde bedeckt, und da, wo sie liegt und sich im Meere badet, hat man nicht das geringste Gefühl von der småländischen Kälte. Hier unten gedeihen Buchen und Kastanien und Nußbäume, und sie werden so groß, daß sie über das Kirchendach hinausragen. Hier sind auch die größten Ackerfelder; aber die Leute leben nicht allein vom Ackerbau und vom Ertrag der Wälder, sie beschäftigen sich auch mit dem Fischfang, mit Handel und Schiffahrt. Deshalb gibt es hier auch die kostbarsten Häuser und die schönsten Kirchen, und die Kirchspiele sind zu Handelsplätzen und Städten herangewachsen.
    Aber damit ist noch nicht alles über die drei Treppenstufen gesagt. Denn man muß wohl bedenken, daß das Wasser, wenn es auf das Dach des großen Hauses in Småland regnet, oder wenn der Schnee da oben schmilzt, sich irgendwohin verlaufen muß, und da stürzt natürlich ein Teil davon die große Treppe hinunter. Im Anfang floß es allerdings über die ganze Breite der Treppe; aber dann entstanden Risse darin, und allmählich hat sich nun das Wasser daran gewöhnt, in mehreren gut ausgewaschenen Rinnen hinunterzufließen. Und Wasser ist Wasser, was man auch immer damit tun mag. Es gönnt sich nie Ruhe. An einer Stelle gräbt es sich ein, sickert in den Erdboden und verschwindet, und an einer andern Stelle nimmt es zu. Die Rinnen hat es zu Tälern ausgegraben, die Talwände hat es mit Erde bedeckt, und dann haben Büsche und Ranken und Bäume sich daran angeklammert, in so dichter und reicher Fülle, daß sie den Wasserstrom, der in der Tiefe dahinfließt, beinahe verdecken. Aber wenn die Ströme an die Absätze zwischen den Stufen kommen, müssen sie sich kopfüber hinunterstürzen, und dadurch kommt das Wasser in so schäumende Erregung, daß es die Kraft hat, Mühlräder und Maschinen zu treiben; und Mühlen und Fabriken sind denn auch rings um jeden Wasserfall her entstanden.
    Aber auch damit ist durchaus noch nicht alles über das Land mit den drei Treppenstufen gesagt, sondern es muß auch noch hervorgehoben werden, daß da droben in Småland in dem großen Haus einst ein Riese wohnte, der alt geworden war. Und es ärgerte ihn, daß er in seinem hohen Alter gezwungen sein sollte, die hohe Treppe hinunterzugehen, um den Lachs im Meere zu fangen. Er dachte, es sei viel bequemer, wenn der Lachs dahin käme, wo er hauste.
    Er ging daher auf das Dach seines großen Hauses und schleuderte von da mächtige Steine in die Ostsee hinein. Er warf sie mit solcher Kraft, daß die Steine über ganz Blekinge wegflogen und wirklich ins Meer fielen. Und als die Steine hineinfielen, bekam der Lachs so große Angst, daß er aus dem Meere herausging, die Ströme von Blekinge hinauffloh, dann durch die Bäche hindurchschwamm, mit hohen Sprüngen sich die Fälle hinaufschnellteund nicht eher anhielt, als bis er weit drinnen in Småland bei dem alten Riesen war.
    Und wie wahr alles das ist, das sieht man an den vielen Inseln und Schären, die vor der Küste von Blekinge liegen, die aber nichts andres sind als die vielen großen Steine, die der Riese dahingeschleudert hat.
    Man erkennt es auch daran, daß der Lachs sich immer noch durch die Ströme von Blekinge und durch die Wasserfälle in die ruhig fließenden Wasser bis nach Småland hinaufarbeitet.
    Aber jener Riese hat viel Dank und Ehre von den Bewohnern von Blekinge verdient, denn die Lachsfischerei in den Strömen und die Steinhauerei in den Schären ist eine Arbeit, womit sich bis zum heutigen Tag viele Menschen ihren Unterhalt verdienen.“
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8
Am Ronnebyfluß
    Freitag, 1. April
    Weder die Wildgänse noch

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