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Die wundersame Geschichte der Faye Archer: Roman (German Edition)

Die wundersame Geschichte der Faye Archer: Roman (German Edition)

Titel: Die wundersame Geschichte der Faye Archer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Marzi
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karierten Chucks, die weiße Strumpfhose gegen die bunte und Holly Go! gegen Faye Archer. Sie schlüpfte in das Kleid mit den Punkten (yeah!), stopfte das Etuikleid in den Rucksack und fühlte sich so gut wie neu geboren. Sie traf Jermaine und John auf einen Drink hinter der Bühne, T. C. und Cricket waren auch noch da. Mica Sagong war gegangen, was sie nicht weiter verwunderte – er hatte morgen in Queens eine Meditation und wollte ausgeschlafen sein. Sie redeten noch eine ganze Stunde, vielleicht auch länger.
    Als Faye aus der Garderobe zur Bühne gekommen war, da war der Zuschauerraum bereits leer gewesen. Die Leute drückten sich jetzt in den anderen, verwinkelten und verzweigten Bereichen der Cushion Factory herum. Es gab noch ein Restaurant, eine Kneipe, eine Tanzfläche und ein Café.
    »Du siehst aus, als würdest du nach jemandem suchen«, meinte T. C.
    Faye sagte nur: »Das täuscht.« Und damit war die Sache erledigt.
    Alle redeten sie noch über viele Dinge, und alle fühlten sie sich gut. Es war der perfekte Ausklang für ein Konzert. Faye lachte viel und dachte an nichts mehr außer an die Dinge, über die sie sprachen.
    Irgendwann sagte Jermaine: »Dein Taxi ist da.«
    »Geht aufs Haus«, meinte John.
    »Hey«, sagte Faye.
    Sie umarmte alle, und dann verließ sie – ohne ihre Ukulele, die Jermaine ihr später vorbeibringen würde – die Factory durch die Hintertür.
    Das war der Augenblick, in dem sie Alex traf.
    Er stand draußen im Nieselregen, sah verloren und müde aus. Er hatte einen Schal um den Hals gewickelt, den Kragen der Lederjacke hochgeschlagen. Sein Begleiter mit dem Bart stand bei ihm, die beiden redeten, doch das Gespräch erstarb sofort, als sie durch die Tür trat.
    »Faye.«
    Sie zuckte zusammen, als sie ihren Namen hörte. Sie warf ihm einen Blick zu, der kühl und abweisend war. Das war Instinkt. Sie hatte sich dazu entschlossen, so zu sein.
    Er kam zu ihr gelaufen. »Entschuldige, wenn ich dir auflauere.« Er blieb am Fuß der Eisentreppe stehen. Ein wenig unbeholfen, mit Regen im Haar. »Ich muss mit dir reden.«
    Sie sagte nichts. Drüben, auf dem Parkplatz, wartete ihr Taxi.
    Alex folge ihrem Blick. »Ich bin zweimal im Buchladen gewesen.« Er sah jetzt nett aus. Ja, nett und müde. So, wie sie ihn sich vorgestellt hatte, als sie die Mails gelesen hatte. Er sah aus wie jemand, zu dem das, was er geschrieben hatte, auch passte.
    Trotzdem sagte sie nur: »Ich weiß«, und wusste, dass sie kühl klang.
    Er starrte sie an wie jemand, der eine andere Reaktion erwartet hatte.
    Der Nieselregen prasselte weiter.
    Faye sagte nichts. Sie stand nur da, irgendwie ratlos, aber entschlossen, nicht nachzugeben.
    Alex versuchte es erneut. »Hör zu, es ist ziemlich viel schiefgelaufen. Ich habe keine Ahnung, warum.«
    Ach, ja?
    »Wir sollten reden.«
    Sie ging die Eisentreppe hinab. »Nein.« Faye schob sich an ihm vorbei.
    »Das alles ist so seltsam«, begann er. »Nichts scheint zueinander zu passen. Weißt du, nach all den Mails, die wir uns damals geschrieben haben und, na ja … zugegeben, ich war sauer. All die Jahre. Auf dich, Faye. Und ich habe noch immer keine Ahnung, was das damals sollte.«
    Wovon, zur Hölle, redete er da nur?
    »Dann bist du mir wieder über den Weg gelaufen und …« Er stockte, rang um Fassung. »Komm schon«, herrschte er sie an, »was hätte ich denn anderes tun sollen?«
    Faye konnte nicht anders, als kurz stehen zu bleiben und ihm zuzuhören. Was war das für ein dämliches Spiel?
    »Du weißt, dass das vollkommen daneben war.«
    Was meinte er? Sie sah ihm in die Augen. Sie erkannte keine Lüge in ihnen, und es war dennoch seltsam.
    »Vielleicht können wir …«
    »Nein«, sagte Faye.
    »Aber du hörst dir ja gar nicht an, was ich zu sagen habe.«
    »Stimmt«, spie sie ihm trotzig entgegen. Immer, wenn sie so richtig wütend war, wurde sie sehr wortkarg.
    Alex Hobdon stand da und machte keinen Schritt in irgendeine Richtung.
    Er mustert mich genau so wie ich ihn. Warum? Faye konnte sich keinen Reim darauf machen.
    »Wir müssen reden«, versuchte er es erneut, diesmal diplomatischer. »Wenn nicht jetzt, dann später.«
    Faye schüttelte den Kopf. Sie fühlte sich wieder einmal wie in einem Stummfilm. Sah die Bildtafel eingeblendet; eine, auf der »Geh weg, lass mich in Ruhe!« stand.
    Dann, plötzlich, waren da Schritte. »Sie ist mit mir verabredet«, hörte sie eine Stimme sagen.
    Alex wirkte mehr als nur überrascht. Er machte kurz den Mund auf,

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