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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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Schläuchen. Für jemanden, der zuvor versucht hatte, Eicheln hinunterzuschlingen, war das jedoch zweifellos alles Ambrosia. Und wiewohl sie selbst herzhaft zulangten, sahen Mellor und Berthold ehrfürchtig zu, wie das Mädchen seine Portion gierig verschlang.
    »Ihr hattet aber wirklich Hunger«, bemerkte Berthold.
    Das Mädchen legte kurz eine Pause ein, um sich Krümel aus dem Gesicht zu wischen, und sagte: »Ja, hatte ich … und Sie haben gesagt, dass es morgen noch mehr gibt?«
    »Morgen trete ich vor dem König selbst auf. Dann werden sich unsere Beutel mit Silber füllen und unsere Säcke mit gesalzenem Wildbret und Schwein, Fasanenpasteten und süßem Gebäck.«
    Nachdem sie den letzten Mund voll mit Dünnbier hinuntergespült hatte, gab ihm Polly das Stichwort: »Der König, ja …«
    Berthold tat ihr den Gefallen. »Ja, der gute alte Harry persönlich … Heinrich der VIII. unter Gott der alleinige König dieses schönen grünen Landes.«
    Das Mädchen verschluckte sich an einem weiteren Mund voll Pastete und musste sie ins Feuer husten.
    Die Frau schleuderte Tack ins Freie, als wäre er nur ein leerer Mantel. Dann ging sie langsam auf ihn zu, während er sich aufrappelte. Als er seine Pistole anlegte, war die Frau innerhalb einer Sekunde über ihm und schlug sie ihm aus der Hand.
    »Pishaldafistik!«
    Getrieben vom jüngsten Befehl des Reisenden, trat er nach ihren Beinen, während er gleichzeitig mit gestreckten Fingern auf ihre Kehle zielte. Sie packte die vorschießende Hand und drehte sie so heftig, dass er sich mitdrehen musste, um keinen Bruch davonzutragen. Er zog das Kris-Schnappmesser aus dem Versteck, klappte es auf und ging damit auf den Hals der Frau los. Als Nächstes fand er sich auf der Erde wieder, flach auf dem Rücken und entwaffnet.
    »Esavelin scrace, neactic centeer vent?«, fragte sie und inspizierte das Messer beiläufig, ehe sie es wieder zuklappte.
    »Yeah, etwa vier Uhr nachmittags«, brummte Tack, rappelte sich auf und machte sich zu einem neuen Angriff bereit.
    Aufhören!
    Tack brach ab, dankbar für diesen Befehl des Reisenden, denn er wusste, dass seine Chancen, diese Frau umzubringen, auch nicht größer waren, als es beim Reisenden zu schaffen. Jetzt, wo er inaktiv war, fand er mehr Zeit, die Frau zu betrachten. Sie war fast zwei Meter groß und bewegte sich mit der gleichen drahtigen Kraft wie der Reisende. Ihr Gesicht war wunderschön, aber mit kräftigen Zügen. Das kurz geschnittene Haar war schwarz gefärbt, wuchs aber hellorange nach, und die Augen zeigten eine erdbeerrote Farbe. Sie trug eine lose sitzende schwarze Drillichhose und ein loses Hemd unter etwas, das nach einer Kevlar-Weste aussah. Eine Art Pistole steckte vor dem Bauch in einem Halfter, und am Gürtel waren diverse merkwürdig aussehende Geräte befestigt. Tacks Messer steckte sie gerade in eine Tasche am selben Gürtel.
    Sie legte den Kopf schief und musterte Tack erkennbar verwirrt. »Jahrhundert zweiundzwanzig, Primitiver. Mit dir was sie wollen?«
    Tack konnte nur vermuten, dass der Reisende diese Szene irgendwie aus der Nähe im Auge behielt, und er fragte sich, warum bislang keine Schüsse abgefeuert worden waren. Unerwartet kam nun eine Antwort des Reisenden auf genau diese Frage, als ginge die Verbindung zwischen ihnen über die reine Comleitung hinaus.
    Ich befinde mich fünf Kilometer südlich von dir und erreiche dich erst in fünfzehn Minuten. Versuche, am Leben zu bleiben, und versuche, alles hinauszuzögern.
    Tack hatte keine Ahnung, wie der Reisende sehen konnte, was hier geschah, obwohl er irgendeine hoch entwickelte Form der Verwanzung vermutete – was nicht übermäßig schwierig für ein Volk sein dürfte, das fortgeschritten genug war, um Zeitreisen durchzuführen.
    »Antworte mir!«, fauchte die Frau.
    »Wie lautete noch gleich die Frage?«, erkundigte sich Tack.
    Die Frau legte eine Pause ein, als lauschte sie auf irgendwas, und artikulierte dann jedes Wort sorgfältig: »Was haben die Heliothan mit dir vor?«
    »Ich würde es Ihnen sagen, wenn ich einen Heliothan von einem Erdloch unterscheiden könnte.«
    Mittlerweile konzentrierte sich die Frau auf seinen rechten Arm. Plötzlich trat sie vor, packte ihn am Unterarm und hob diesen an, um das Gerät zu untersuchen, das sich um das Torusfragment in seinem Handgelenk schloss.
    »Fistik!«, fauchte sie, gab sein Handgelenk frei, packte ihn an der Schulter, drehte ihn um und schubste ihn, sodass er vor stolperte. Er schaffte nur

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