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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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hatte er dem Schwarzen Gebieter zu verstehen gegeben, dass man sich wegen der Ashtrogs unbedingt noch unterhalten müsse. Der Herr Durotars hingegen schien die Abtrünnigen in seinem Selbstbewusstsein, welches offenkundig grenzenlos war, längst vergessen zu haben, während Darrthaur die Angelegenheit wohl am liebsten verdrängt und niemals wieder darüber geredet hätte. Gleichwohl war unverkennbar, dass seine Gedanken noch allzu oft um Bullwai und das schlimme Geständnis kreisten, zu dem er sich unglücklicherweise hatte hinreißen lassen.
    „Ich habe nicht vor, eine Kompanie unserer Soldaten zurückzuschicken, um diese Deserteure zur Strecke zu bringen!“, stellte der schwarzgekleidete oberste Kommandierende der Ork-Horde, dessen Antlitz wie immerzu verhüllt war, fest. Derweil schlenderte er in der Mitte seiner beiden Vertrauten am Rand eines Wäldchens dahin und hielt die Arme hinter dem Rücken verschränkt.„Dies würde eine viel zu große Verzögerung bedeuten und diesem Stamm zweifellos mehr Aufmerksamkeit widmen, als er es wert sein kann.“
    „Es wäre auch ein arges Wagnis und würde uns womöglich empfindliche Verluste bescheren“, pflichtete ihm Darrthaur bei, „denn ich kenne die Ashtrogs und weiß, dass sie hervorragende Kämpfer sind und sich unerbittlich zur Wehr setzen würden, bis keiner von ihnen mehr aufrecht steht. Deshalb denke ich, wir sollten Gras über die Sache wachsen lassen. Bestimmt kommen sie zur Vernunft und ziehen in ihre Heimat zurück, ohne uns irgendwelchen Ärger zu bereiten. Auch wenn ich es lieber gesehen hätte, dass sie auf unserer Seite fechten“, schloss er vielsagend, wobei sein bedauernder Stimmfall verriet, dass er den Bruch mit dem Clan, bei welchem er einen Großteil seiner Kindheit verbrachte, noch keineswegs überwunden hatte.
    „Du irrst, mein Freund!“, preschte der Schamane nun in aller Offenheit vor. „Du weißt sehr gut, dass ein Ork nur schwerlich vergisst und schon gar nicht den Tod seines Vaters!“
    „Ich wollte ihn nicht umbringen, aber dieser verdammte Narr ...“, hob der grobschlächtige Befehlshaber zu seiner Verteidigung an und verfiel dabei sogleich in eine nervöse Hektik.
    „Ich weiß, ich weiß“, schnitt ihm Zarr Mudah das Wort ab und hob dabei abwehrend die Hand. „Aber glaubst du wirklich, dass deinen Freund Bullwai deine Erklärungen interessieren? Natürlich tun sie das nicht! Rache kann eine mächtige Triebfeder sein, welcher die Zeit nur noch zusätzliche Nahrung verleiht, und darum stellt er eine Gefahr für uns da, solange er noch am Leben ist!
    Allerdings schlage ich nicht vor, dass wir seinen ganzen Trupp angreifen und uns auf ein offenes Gemetzel unter Orks einlassen, allein schon, da dies unseren Leuten zweifellos nur schwer zu vermitteln wäre. Vielmehr wäre es weitaus klüger, ausschließlich den feindlichen Häuptling unschädlich zu machen, ganz ohne dass jemand unserer Leute etwas davon erfährt! Danach werden die Ashtrogs führerlos in ein Chaos zerfallen und sich unmöglich mehr wagen, sich gegen uns zu stellen!“ Er kicherte abgehackt vor sich hin und zeigte damit, dass er seinen Vorschlag ernst meinte.
    Darrthaur schluckte. „Bullwai töten? Gibt es keine andere Möglichkeit?“
    „Es ist das Beste für uns und unser Volk und sogar für ihn, denn nur dies wird ihn von seiner Qual erlösen!“, erwiderte der Schamane.
    Das klang abstrus und doch irgendwie einleuchtend und vernünftig, wie der einstige Takskall nach kurzem Nachsinnen fand.
    „Dann veranlasst das Notwendige, wenn Ihr dies für notwendig haltet“, sagte der Schwarze Gebieter schließlich. „Die Hauptsache ist, dass unser Feldzug gegen Lemuria nicht beeinträchtigt wird!“ Die Beschäftigung mit einem Attentat schien ihm ganz offensichtlich zuwider zu sein. Anschließend ließ er seine beiden Gesprächspartner zurück und entfernte sich so wort- und grußlos, wie es seiner Gewohnheit entsprach.
    „Ich habe folgenden Plan“, sagte Zarr Mudah zu seinem zurückgebliebenen Mitverschwörer und bediente sich dabei eines solchen Flüstertons, als fürchte er ungebetene Lauscher. „Du suchst zwei oder drei zuverlässige Kerle aus, die für den Auftrag in Frage kommen. Weise sie ein, nachdem du sie zu Verschwiegenheit verpflichtet hast, und gib ihnen die besten Pferde mit, sodass sie ihr Handeln schnell vollenden können, am besten noch in dieser Nacht! Derweil werde ich mich daran machen, einen Zauber auf einen der Ashtrogs zu wirken, der diesen

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