Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC
Stripper oder Musiker sein wollen. Bis sie sich entschieden haben, möchte unser Sender mit ihnen nicht in Verbindung gebracht werden.“ Was sollte diese ganze Kacke?
Schließlich erreichten wir die Küste von Queensland und fuhren nach Süden zum Pink Poodle, unserem Lieblingshotel an der Goldküste. Das Hotelteam war cool, extrem freundlich und entgegenkommend, und unsere nächtlichen Späße stießen stets auf Toleranz und Verständnis. Es war eine erfreuliche Abwechslung, in einem Hotel einmal mit einem Lächeln empfangen zu werden und nicht mit einer Haltung, die unmissverständlich klar stellte: „Irgendwelcher Unsinn wird hier nicht geduldet.“ Phil und ich aßen am Abend im Restaurant, als die Mitbesitzerin des Hotels, eine nette Lady Mitte 40, an unseren Tisch kam.
„Das Essen heute Abend geht aufs Haus“, sagte sie. „Ihr habt ja wirklich eine verdammt schwere Zeit hinter euch, Jungs.“
Phil und ich lächelten sie an. Nach all der Scheiße, die wir abbekommen hatten, war das eine wirklich nette Geste.
Dann fragte Phil: „Sagen Sie, Sie könnten sich nicht vielleicht beim Bürgermeister von Tamworth für uns einsetzen?“
Wir waren hart genug, um mit diesem Ärger umzugehen, aber es führte dennoch dazu, dass wir unsere Rückkehr nach Australien zunehmend in einem anderen Licht betrachteten. Wieso sollten wir uns hier überhaupt abmühen, wenn wir uns dauernd mit solchen blöden Geschichten herumschlagen mussten? AC/DC ging es damals wie heute darum, vor Leuten zu spielen, die sich für die Band so sehr interessierten, dass sie sich ein Ticket kauften und in der Halle erschienen, ganz egal, ob sie sich ein Programmheft gönnten oder nicht.
Nach dem Konzert in der Miami High School Great Hall am 23. Dezember 1976, zu dem mir jetzt nichts Besonderes einfällt, trennten wir uns über die Feiertage. Phil und ich flogen nach Melbourne zu unseren Familien, und Mal und Angus machten sich mit Bon im Schlepptau auf nach Sydney.
Trotzdem gab es im Dezember 1976 weiterhin alle möglichen lustigen Artikel über uns in der Presse. In Truth , einer Melbourner Gazette, die nicht gerade das Kaliber der Washington Post besaß, berichtete ein gewisser Ian McDougall über die Probleme einer reichen Witwe aus Double Bay. Die Schlagzeile lautete: Telefonterror – ein Pop-Hit ist schuld . Ein paar AC/DC-Fans waren offenbar auf den Gedanken gekommen, die Telefonnummer 36-24-36, die Bon in „Dirty Deeds Done Cheap“ nannte („call me anytime, I lead a life of crime“) einfach mal anzurufen, und das offenbar regelmäßig. Die erregte ältere Dame aus Double Bay drohte nun mit allen möglichen gerichtlichen Schritten. Ihre Anwälte meldeten sich bei Alberts und erklärten, die Dame verlangte, dass die Platte samt aller gedruckten Noten aus dem Verkehr gezogen würde, ganz ähnlich wie unser kürzlich erst eingestampftes Programmheft.
In dem Artikel gefiel mir vor allem diese Stelle: „Zahllose AC/DC-Fans riefen bei ihr an und wollten Einzelheiten über die Hit-Single erfahren. Andere waren weniger höflich und machten lediglich ordinäre Vorschläge.“ So was konnte man sich doch von AC/DC-Fans überhaupt nicht vorstellen! Angeblich seien die Anrufe „beleidigend, herabwürdigend und obszön“ gewesen. Chris Gilbey von Alberts übernahm es, sich offiziell bei ihr zu entschuldigen. Er bot der gestressten Witwe an, die Kosten für eine neue Telefonnummer zu übernehmen und ließ für sie sogar Visitenkarten drucken, die sie in ihrem Bekanntenkreis verteilen konnte.
„Bei der Dame gab es einige Schreckmomente, ebenso wie bei unserer Firma, und wir können uns gar nicht genug für die Unannehmlichkeiten entschuldigen, die ihr entstanden sind“, erklärte Chris angemessen zerknirscht der besagten Zeitung. Hast du gut gemacht, Chris.
Eine andere Geschichte, die landesweit Schlagzeilen machte, handelte von ein paar Schulmädchen aus Peakhurst im Süden von Sydney, die offenbar die Schule geschwänzt hatten, um uns am Flughafen von Sydney zu begrüßen. Der Artikel trug den Titel Skandal: Junges Mädchen tätowiert und zitierte eine 15-Jährige: „Wenn meine Mutter das jemals herausfindet, bringt sie mich um.“ Unter diesen Umständen vielleicht nicht unbedingt die schlaueste Idee, ein solches Geheimnis einem Reporter anzuvertrauen. Der Journalist beschrieb die Tattoos: „Eins soll die Buchstaben AC/DC zeigen, und das andere einen kleinen Vogel … darunter soll der Name des Bandleaders und Gitarristen
Weitere Kostenlose Bücher