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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Und so verharrte sie in der dunklen Trollhöhle, und als sie meinte, lange genug gewartet zu haben, führte sie Windsbraut hinaus auf den Paß, hinaus aus dem Gestank. Draußen fiel leichter Nieselregen kalt aus den tiefhängenden Wolken.
Von Kalgalath dem Schwarzen war keine Spur zu sehen.
 
Es regnete den ganzen Tag, als Elyn erst nach Westen ritt und sich vergewisserte, daß Kachar wirklich verschüttet war - hoffnungslos, wie es schien, denn es sah so aus, als wäre eine gewaltige Felslawine von droben niedergegangen, und die Tore waren unter Tonnen von Gestein begraben. Und das Tal war voller verbrannter Leichen — Harlingar, aber auch Zwerge, was sie verwunderte, doch sie machte sich darüber keine Gedanken.
Da sie sah, daß sie hier nichts erreichen konnte, wandte die Kriegsmaid sich wieder ostwärts und ritt zurück durch den verkohlten Wald, den das Drachenfeuer zerstört hatte, und bei Sonnenuntergang befand sie sich schon sieben Wegstunden vom Tal von Kachar entfernt und auf dem Weg zum fernen Land Xian.
Während der Regen immer noch aus dem schwarzen Himmel fiel, suchte sie im Schutz eines überhängenden Felsens eine Schlafstätte, ohne ein Feuer anzuzünden. Dort saß sie, den Rücken gegen den Sandstein gelehnt, in ihren Regenumhang aus geöltem Leder gehüllt, und jetzt endlich brachen sich die aufgestauten Gefühle des Tages Bahn, und sie weinte um die vom Drachen Erschlagenen und um ihren toten Bruder und um ihres Vaters unbekanntes Schicksal.
 
Der nächste Morgen dämmerte gegen einen klaren Himmel, und Elyn ritt in den Sonnenaufgang hinein. Und wie sie ostwärts ritt, wurde sie wieder überrascht von dem dunklen Schatten des Drachen, der gen Westen flog, und wieder suchte sie Deckung, diesmal in einem nahegelegenen Dickicht, als der Drache etwa eine Meile nördlich von ihr vorüberzog.
Weniger als eine Stunde darauf sah sie Kalgalath den Schwarzen wieder; diesmal trieben seine ledrigen Schwingen ihn dem Licht entgegen, den Weg zurück, den er gekommen war.
 
Ostwärts ritt sie an diesen langen Sommertagen durch die nördlichen Regionen von Aven. Ihre Einsamkeit wurde gelegentlich nur durch ein Tier unterbrochen, das ihren Weg kreuzte, oder von Vögeln, die vorüberzogen. Zur Linken waren in der hohen klaren Luft die zerklüfteten weißen Gipfel der Grimmwallberge zu sehen. Was Kalgalath den Schwarzen betraf, so sah sie ihn an vier weiteren Tagen nach Westen fliegen, jeweils kurz nach Sonnenaufgang, und wenig später zurückkehren. Was er auf diesen Flügen tat, wußte sie nicht. Doch am fünften Morgen und an den darauffolgenden Tagen sah sie ihn nicht mehr. Ostwärts ritt sie weiter durch das Land. Manchmal kam sie an ein einsames Gehöft oder eine Jagdhütte, doch alles in allem traf sie auf wenige Menschen. Und die sie sahen, beäugten diese seltsame Kriegsmaid, in graues Leder gekleidet, mit blinkenden Waffen am Sattelknauf, wie eine Sagengestalt, die zum Leben erwacht war. Wenn möglich, füllte sie ihre Vorräte bei diesen Gelegenheiten auf, zahlte mit gutem Kupfer für Korn und Hartbrot, für Mehl und geräuchertes oder gedörrtes Fleisch.
Manchmal mußte Elyn, während Windsbraut graste, selbst mit Wurfschleuder und Bogen auf die Jagd gehen, um etwas Eßbares zu finden; manchmal suchte sie auch nach Wurzeln oder Beeren. Und wenn sie auch nie Hunger litt, träumte sie doch manchmal von den reichen Mahlzeiten am Tisch ihres Vaters.
Und der Sommer zog ins Land, als Tage und Wochen und die Meilen hinter ihr in der Vergangenheit versanken.
Auf jedem Gehöft und in jeder Hütte, wo sie zu Gast war, erkundigte sie sich über den Weg nach Xian oder zum Schwarzen Berg, doch sie erhielt selten mehr als eine unbestimmte Handbewegung gen Osten, allenfalls gelegentlich eine Warnung, daß dies ein Ort sei, den man um jeden Preis meiden solle, denn wer kenne schon die Wege derer, die darinnen wohnten.
Und bei ihrem letzten Halt in Aven warnte man sie nicht nur vor dem Land Xian, sondern auch vor den Khalischen Sümpfen. »Es gibt üble Dinge dort drinnen«, mahnte sie ein Fallensteller. »Ihr reitet besser außen rum.«
»Wie weit ist es hindurch, wie weit herum?« fragte Elyn.
»Nun, ja«, antwortete der Fallensteller, »wenn man sich auskennt, dann dauert's wohl einen Tag, von Sonnenauf- bis Untergang, um ans andere Ende zu kommen. Drum herum sind's vier oder fünf Tage. Doch ich rat' Euch, reitet lieber am Rand entlang, wie der andere, den ich gestern sah, auf einem Pony. Ich sah ihn nur von

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