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Drachenkampf - Zwergenkrieger

Drachenkampf - Zwergenkrieger

Titel: Drachenkampf - Zwergenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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gemacht hätte. So trugen sie Elgor und seine Harlingar über das Meer ihrem unentrinnbaren Schicksal entgegen — wie auch die Olarsippe ihrem unbekannten Geschick.
Am ersten Tag fühlten sich einige der Vanadurin etwas mulmig im Magen, aber sie lenkten sich ab, indem sie und ihre Gefährten sich mit den Tieren und ihrem Geschirr beschäftigten, mit Striegeln, Füttern, Tränken. Selbst das Reinigen der Verschläge von Pferdemist und Urin ging mit manch einem Scherzwort vor sich, etwa wenn sie sich mit den Fjordleuten über den Stalldienst auf See ausließen und wieso man die Tiere nicht daran gewöhnen könne, wie die übrigen Passagiere über Bord zu schiffen.
Und sie rieben Talg in das Lederzeug, die Sättel und Riemen. Außerdem verbrachten sie viel Zeit damit, ihre Waffen und Rüstungen zu pflegen und sie gegen das Salz der Gischt einzuölen. Auch die Fjordleute richteten ihr Kriegsgerät her, denn die Fahrt, auf die sie ausgezogen waren, war grimmig.
Elgor, erfüllt von einem rastlosen Tatendrang, ging zwischen den Kriegern umher, sprach zu seinen Männern, überprüfte den Zustand der Pferde und Ponys, hielt dann und wann inne, um den Fjordleuten dabei zuzusehen, wie sie das Schiff neu in den Wind brachten, das Ruder herumnahmen oder die Rahe verstellten, so daß das scharlachrote Segel sich wieder blähte. Oft aber stand er auch lange Augenblicke am Bug, als wollte er den Blick weit über die dunklen Wellen und das ferne Land schleudern, um ihr Ziel am weiten Horizont auszuspähen. Zu anderen Zeiten stand er am Heck neben dem Steuerruder und unterhielt sich leise mit Arik, dem Kapitän des Langwyrm. »Ja, Prinz Elgor, wir ziehen gegen die Feinde in Jutland.« Arik strich sich seinen blonden Bart. Einen blonden Bart und blonde Zöpfe hatte der Kapitän des Langwyrm, ein großer, starker Mann Mitte Vierzig, bekleidet mit einem hellgrünen Wams, dunkelgrüner Hose, grauen Stiefeln und einer Fellweste. Um den Kopf hatte er ein schwarzes Lederband geschlungen, in das silberne Runen eingelegt waren. Seine Augen waren grau, und er hatte die verwitterten Züge eines Seefahrers, die nun den grimmen Blick eines Rächers zeigten, »'s ist eine Blutschuld, die wir einfordern, und längst überfällig obendrein. Mit Äxten und Schwertern werden wir das Wergelt eintreiben, die Schuld, die sie nicht aus freiem Willen bezahlen wollten. Doch wir werden sehen, daß diese Schuld voll und ganz beglichen wird, in Blut wie in Gold.«
An jenem Tag standen Arik, Elgor und Ruric im Heck des Schiffes beim Steuermann. Mehrere Krieger lungerten in der Nähe.
»Aye, Arik«, grollte Ruric, »treib ein, was du willst. Vergiß bloß nicht, daß wir uns am zweiten Vollmond nach der Sommersonnenwende wiedertreffen.«
»Nur keine Angst, alter Wolf«, lachte Arik. »Ich werd' euch schon nicht an Rians Gestaden stranden lassen ...« Arik brach mitten in seiner Rede ab, legte die Hand an die Stirn und spähte nach Süden.
»Njal!« brüllte er. »Vier Strich nach Steuerbord. Und gebt auch den anderen ein Zeichen.«
Der Steuermann gab seine Befehle, und die Mannschaft ging daran, das Segel zu trimmen, als Njal das Ruder hart nach Steuerbord drehte.
Einer von der Mannschaft gab ein Hornsignal, das von Hornbläsern auf den drei anderen Schiffen beantwortet wurde. Und auch sie drehten nach Steuerbord ab.
Arik deutete nach Süden. Fern am Horizont konnten Elgor und Ruric etwas sehen, das großen weißen Fingern glich, die nach dem Himmel griffen und sich von Südosten her bis zum Meer hinab erstreckten.
»Das sind die Gronspitzen.« Ariks Stimme war grimmig. »Modrus Klauen. Sie reichen hinab bis ins Meer, bis in die kalten Tiefen. Wißt ihr etwas darüber?«
»Manche sagen, die Berge führen unterm Ozean hindurch gen Westen«, erwiderte Elgor, »und daß ihre Spitzen als Inseln aus dem Wasser ragen.«
»Aye«, antwortete Arik. »Davon habe ich auch gehört. Und es gibt wirklich Inseln, wo die Berge verlaufen würden, wenn sie sich westwärts über den Meeresboden fortsetzen sollten. Hohe Steinfelsen: die Verderbensinseln.
Diesen Inseln suchen wir auszuweichen. Gefährliche Gewässer. Kalt und tödlich. Dort dreht sich der Maelstrom, in dessen Wirbeltiefen die schrecklichen Kraken hausen.«
»Kraken?« Elgors Augen funkelten, und seine Hand fuhr an den Griff seines Schwertes.
»Aye«, nickte Arik. »Scheußliche Ungeheuer, Prinz, mit Schlangenarmen voller Saugnäpfe, tellergroßen Augen und einem gewaltigen Klauenschnabel. Stark über alle

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