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Drachenmagier

Titel: Drachenmagier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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stören, Grundel«, drang Devons Stimme
gedämpft durch die Tür. »Wenn er nun
schläft…«
    »Dann sollte er besser
ganz schnell aufwachen«, antwortete die Zwergin.
    Haplo verfluchte sich
selbst für seine Unachtsamkeit, die ihn ihm Labyrinth
wahrscheinlich das Leben
gekostet hätte. Er stapfte zur Tür und
riß sie mit einem Ruck auf. Grundel,
die eben zu einem neuen Schlag mit dem Axtstiel ausholte, stolperte
über die
Schwelle.
    »Also? Was habt ihr
auf dem Herzen?« raunzte Haplo.
    »Wir – wir haben Euch
aufgeweckt«, hauchte Alake, deren Blick nervös von
ihm zu dem zerwühlten Bett
huschte und dann verlegen durchs Zimmer irrte.
    Devon stammelte: »Es –
es tut uns leid. Wir wollten nicht…«
    »Das Schiff hat Fahrt
aufgenommen«, fuhr Grundel dazwischen. Sie fixierte Haplo mit
unverhohlenem Argwohn.
»Und du leuchtest schon wieder.«
    Statt zu antworten,
sah Haplo sie finster an, im Vertrauen darauf, daß
sie den Wink verstand und
ging. Alake und Devon befanden sich schon auf dem
Rückzug.
    Doch Grundel war nicht
so leicht einzuschüchtern. Sie legte die Streitaxt
über die Schulter, postierte
sich vor Haplo und schaute ihm herausfordernd ins Gesicht.
»Wir kommen in die
Nähe der Drachenschlangen, stimmt’s?«
    »Kann sein.« Er machte
Anstalten, die Tür zu schließen.
    Grundel wich und
wankte nicht.
    »Sag du uns, was wir
tun sollen.«
    Wie zur Hölle soll ich
das wissen? hätte Haplo am liebsten gebrüllt. Im
Labyrinth habe ich gegen
Feinde mit großen magischen Kräften
gekämpft, aber keiner war auch nur
annähernd so stark. Ganz zu schweigen davon, daß
diese Drachenschlangen nichts
weiter zu tun brauchen, als mir einen Eimer Meerwasser über
den Kopf zu
schütten, und ich bin erledigt!
    Die Nichtigen standen
im Türrahmen und sahen zu ihm auf, vertrauensvoll (na ja, zwei
von ihnen), flehend,
hoffend.
    Wer hatte ihnen Grund
zur Hoffnung gegeben? Und hatte er das Recht, sie ihnen jetzt zu
nehmen?
    Außerdem, meldete
seine innere Stimme sich zu Wort, konnten sie unter Umständen
von Nutzen sein.
Im Hinterkopf nahm bereits ein Plan Gestalt an…
    »Kommt rein«, sagte er
mürrisch und hielt die Tür auf.
    Die Nichtigen schoben
sich einer nach dem anderen ins Zimmer.
    »Setzt euch.«
    Es gab nur das Bett.
Alake sah es an – zerwühlt, noch warm von Haplos
Körper. Ihre Lider flatterten,
sie senkte den Blick und schüttelte den Kopf.
»Nein, vielen Dank. Ich kann
stehen. Es macht mir nichts aus.«
    »Setz dich«, befahl
Haplo barsch.
    Sie kauerte sich
verschämt auf die äußerste
Bettkante.
    Devon neben ihr
streckte ungelenk die langen Beine aus und hatte Mühe, auf der
niedrigen
Pritsche eine bequeme Haltung zu finden. Grundel nahm ungeniert am
Kopfende
Platz und baumelte mit den Beinen. Alle drei wandten ihm die ernsten,
aufmerksamen Gesichter zu.
    »Um eins klarzustellen
– ich weiß auch nicht mehr über die
Drachenschlangen als ihr. Eher weniger.«
    »Sie haben mit dir
gesprochen«, erinnerte ihn Grundel.
    Haplo tat, als hätte
er nichts gehört.
    »Grundel!« flüsterte
Alake vorwurfsvoll.
    »Wir können uns also
nur auf den gesunden Menschenverstand verlassen. Du, Devon,
solltest dich wieder
als Mädchen verkleiden. Leg den Schal um und nimm ihn nicht
ab, egal was
passiert. Und halt den Mund. Sei still und überlaß
das Reden mir. Das gilt für
euch alle.« Haplo warf der Zwergin einen
bedeutungsvollen Blick zu.
    Grundel schnaufte und
warf den Kopf in den Nacken. Sie hatte die Streitaxt zwischen die
Füße gestellt
und ließ den Schaft in regelmäßigen
Abständen auf den Boden pochen. Haplo kam
ein Gedanke.
    »Gibt es sonst noch
Waffen an Bord? Dolche zum Beispiel?«
    Grundel verzog das
Gesicht. »Elfen benutzen Dolche. Zwerge haben keine
Verwendung für solches
Spielzeug.«
    »Aber es gibt Messer
hier«, meldete Alake sich zu Wort. »In der
Kombüse.«
    »Küchenmesser«, murmelte
Haplo. »Sind sie klein und scharf? Könnte Devon eins
im Gürtel verbergen? Und
könntest du eins verstecken – irgendwo?«
Er deutete auf Alakes enganliegendes
Kleid.
    »Selbstverständlich
sind sie scharf!« Grundel war beleidigt.
»Den Tag möchte ich erleben, an dem
ein Zwerg stumpfe Klingen schmiedet! Aber auch wenn sie scharf
wären wie diese
Axt, könnten wir damit nichts gegen die Schuppenhaut der
Viecher ausrichten.«
    Haplo sagte nicht
gleich etwas, sondern überlegte, wie er ihnen klarmachen
konnte,

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