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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Ein Augenaufschlag
     
    Meine Vermutung bestätigte sich, ohne dass ich die Höhle verlassen musste. Ich hörte so etwas wie ein Schnurren, folgte einem Gang, der eigentlich zu niedrig schien, um einem Drachen Durchschlupf zu bieten, und stand plötzlich Lynfir und Mygra gegenüber.
    Lynfirs Augen schienen doppelt so groß wie üblich, während sein Blick auf Niflingyrs Tochter ruhte. Ich selbst hatte bisher nicht das Vergnügen gehabt, sie zu sehen und musste zugeben: Ihr Anblick verschlug nicht nur Drachen die Sprache.
    Das Blau ihrer Augen musste einen strahlenden Sommerhimmel farblos erscheinen lassen. Und sie hielt ihren Kopf auf jene Art, die jedes männliche Wesen sofort dazu bringt, sich wie ein Narr aufzuführen.
    Ich starrte zu ihr auf.
    Sie senkte ihren Kopf und betrachtete mich aus nächster Nähe. Ihre Wimpern waren so lang wie Teppichfransen.
    „Anjûl“, sagte sie leise. „Der Mann, in den Veshira so große Hoffnungen setzt.“
    Beim Klang ihrer Stimme durchlief mich ein wohliger Schauer.
    „Danke“, sagte ich und kam mir töricht vor.
    Was konnte ich erwidern, um sie zu beeindrucken?
    Eine andere Stimme riss mich aus meiner Versunkenheit.
    „Verschwinde“, zischte Lynfir. „Du störst!“
    „Kann ich mir denken!“ Ich stellte mich breitbeinig hin und hakte die Daumen in den Gürtel. „Aber ich bin hier, um Fragen zu stellen.“
    „Lass ihn doch“, sagte Mygra zu Lynfir. „Er ist ja so süß!“
    Wieder beäugte sie mich und ihr Augenaufschlag war … nun, mehr als andere Frauen aufzubieten haben. Ich spürte, wie mir der Kiefer herabsank.
    „Frag doch“, forderte sie mich auf.
    Fragen standen mir leider im Augenblick nicht zur Verfügung. Ich wünschte nur eines: dass sie weiterreden würde.
    Nur mühsam gelang es mir, mich zusammenzureißen.
    Dabei kam mir langsam zu Bewusstsein, was mich derartig betörte: Drachenbann! Und was für einer!
    Diesem weiblichen Wesen Fragen zu stellen, würde nur dazu führen, dass ich schon nach wenigen Sätzen auch die unverschämteste Lüge aus ihrem Mund glauben würde.
    „Äh, ich habe noch anderweitig zu tun“, sagte ich daher, wandte mich ab und eilte, so schnell ich konnte, durch den Gang zurück.
    Ich hörte noch, wie Mygra sagte: „Der Kleine ist wohl schüchtern“, dann hatte ich mir die Finger in die Ohren gestopft und atmete gegen den Aufruhr an, den Mygra in meinem Geist und meinem Körper verursacht hatte.
    Armer Lynfir!
    Puh. Eben hatte ich einen äußerst überzeugenden Grund kennengelernt, Nyredd zu ermorden. So sehr ich mich dagegen wehrte, ich fühlte selbst eine stechende Eifersucht, wenn ich mir vorstellte, dass Nyredd dieses Drachenmädchen in seiner Höhle empfangen hatte.
    Allein.
    Ohne Anstandsdame.
    Damit wurde die Liste der möglichen Täter sehr lang. Sie umfasste praktisch alles, was man im auch nur im weitesten Sinne als männliches Wesen bezeichnen konnte.
    Auch Lynfir.
    Vor allem Lynfir.
    Er war jung und galt unter Drachen zwar als noch schlaksig, aber vielversprechend, was sein Äußeres betraf. Es musste gerade für ihn unerträglich sein, von einem feisten, älteren Schatzbewacher ausgestochen zu werden.
    Aber was hatte Mygra bei Nyredd gewollt?
    Was er hingegen gewollt hatte, stand beinahe außer Frage. Aber weshalb hätte sie kommen sollen, um es ihm zu gewähren? Es mangelte ja wohl kaum an anderen Bewerbern. Wenn ein junges, gut aussehendes Mädchen jemanden wie Nyredd aufsucht, dann nicht wegen einer Lappalie.
    War sie im Auftrag ihres Vaters unterwegs gewesen?
    Sie hätte Nyredd leicht töten können. In ihrer Gegenwart hätte er bis zuletzt nicht einmal geahnt, was auf ihn zukam.
    Ich schalt mich für solche Gedanken. Wie konnte ich ein Wesen wie Mygra mit etwas so Brutalem wie Mord in Verbindung bringen?
    Verdammter Drachenbann!
    Ich schüttelte mich und beschloss, das Weite zu suchen.
     
    Man ließ mich ziehen.
    Lynfir war noch bei Mygra und die Drachenjungfern schienen allesamt froh, mich loszuwerden. Alle achtundvierzig.
    Auch Nerade. Das bedauerte ich umso mehr, als mich Mygras Wimpernschlag nur allzu deutlich daran erinnert hatte, dass meine letzte nennenswerte Begegnung mit einem weiblichen Wesen mehr als zwanzig Monate zurücklag.
    Ich schlitterte Felsen hinunter, kämpfte mich durch Dornengestrüpp und hätte mich gerne darin gewälzt, wenn nur die Hoffnung bestanden hätte, so meine plötzlich entflammten Gelüste zu ersticken.
    Ein eisiger

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