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Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Drachentempel 02 - Drachenfeuer

Titel: Drachentempel 02 - Drachenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sie eine Beziehung wie Brüder und Schwester gehabt, liebe- und respektvoll, mit reichlich Neckerei und Streichen, die sie sich gespielt hatten.
    War ich dumm? Hätte ich ihn vielleicht anmachen sollen? Die kostbare Zeit, die wir hatten, besser nutzen? Oder hatten wir beide Angst davor, wie tief und ernst es werden würde, wenn wir etwas anfangen?
    Irrelevant, das alles. Nichts als eine Übung in Was wenn ? Und schmerzvolle Selbstzerfleischung, je näher die Aussicht auf totales Versagen rückte. Sie hasste sich dafür, diese Dinge zu denken. Doch die Erinnerungen blieben hartnäckig.
     
     
    Das Datenpaket von der Untergrundzelle traf am späten Vormittag ein. Prime-Programme in den verschiedenen Datapool-Knoten sorgten dafür, dass es von den Zantiu-Braun-Monitoren nicht erfasst wurde. Nicht einmal Datenfluss-Logs zeichneten seine Route auf.
    Denise lag zusammengerollt auf Joseps Bett, als die Bungalow-AS die Nachricht entgegennahm und direkt an ihre digital geschriebenen neuronalen Zellen weiterleitete. Das Kissen unter ihrer Wange war feucht. Sie hatte geweint.
    Aus ihrem Elend wurde blanker Zorn, als sie die Nachricht las. Sie stammte von einer Zelle in Harkness, einem der kleineren Vororte ganz am Rand von Memu Bays Gürtel aus terrestrischer Vegetation. Sie waren kaum aktiv gewesen seit der Invasion. Ein paar Slogans an Wände gekritzelt, Ausrüstung und Waffen für die aktiveren Einheiten in Memu Bay versteckt. Doch Harkness lag am östlichen Anfang des Great Loop Highway. Ein sehr strategischer Ort angesichts ihrer Mission. Der Hauptzweck für die Rekrutierung der Zelle war die Observation des Highway gewesen. Und sie hatten diesen Zweck soeben erfüllt.
    Das Datenpaket enthielt einen Bericht über zwei Jeeps von Zantiu-Braun, die durch Harkness gekommen und über den Great Loop Highway in Richtung Hinterland unterwegs waren.
    Denise verspürte aufsteigende Wut, weil die Dummköpfe in der Zelle es vermasselt und sie gestört hatten. Eine weitere emotionale Wallung, auf die sie verzichten konnte.
    Es gab keine Jeeps. Das Prime, das sie in das Netzwerk von Zantiu-Brauns Hauptquartier eingesetzt hatte, überwachte die Einsatzpläne. Und etwas wie ein Konvoi Skins auf dem Weg ins Hinterland hätte es unverzüglich als absolute Priorität eingestuft. Sie hätte innerhalb von Sekunden, nachdem der Auftrag Ebrey Zhangs Büro verlassen hätte, davon erfahren.
    Das Prime im Bungalow korrelierte automatisch die neue Information. Tatsächlich war eine Patrouille in das Hinterland geplant, und sie würde später am Tag aufbrechen.
    Reflexartig setzte sich Denise auf. Sie verlangte eine Bestätigung für die Patrouille, und das Prime gab sie ihr.
    Denise startete eine weitere Abfrage. Sie wollte wissen, warum das Prime sie nicht vor der bevorstehenden Abfahrt gewarnt hatte.
    Für eine so machtvolle Software wie das Prime dauerte es überraschend lang, bis die Antwort kam. Mehrere Millisekunden. Ihr Prime hatte nichts von einer Patrouille gewusst, weil der Befehl nicht durch Zhangs Büro gelaufen war. Irgendjemand anderes hatte den Dienstplan aufgestellt, und zwar auf eine Art und Weise, die ihn vor jeder Überwachungsroutine abschirmte. Das Prime sandte Tausende subtiler Trawler durch die umgebende Netzarchitektur in dem Versuch, den Ursprung zu lokalisieren. Eine der Sonden entdeckte ein anderes Prime, das in Zantiu-Brauns AS lauerte.
    Im Innern des elektronischen Universums betrachteten sich die beiden quasi-bewussten Programme passiv. Versuche der Infiltration und Subversion waren unmöglich. Sie waren gleichwertig.
    »Ein anderes Prime?«, rief Denise schockiert.
    Das war vollkommen unmöglich.
    Und doch war es da.
    Sie zog ihr eigenes Prime zurück.
    Es hatte keinen Alarm im Z-B-Netzwerk gegeben. Niemand wusste, dass sie herumgeschnüffelt hatte. Das andere Prime hatte sie nicht informiert. Sie versuchte, die Situation logisch zu durchdenken. Es gab nur einen Ort, wo das Prime herkommen konnte, und das war Arnoon. Irgendjemand anderes von Zuhause war hier in Memu Bay. Irgendjemand mit einer Mission, die sich gegen die ihre richtete. Was wiederum unmöglich war. Kein Prime würde gegen den Drachen handeln. Der Drache hatte das Prime speziell für sie geschrieben.
    Nichts von alledem ergab einen Sinn. Dann schließlich richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf das Platoon, das mit der Patrouille beauftragt war. 435NK9. Lawrence Newton!
    »Er kann unmöglich Bescheid wissen!«, flüsterte sie. Doch er war unterwegs über

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