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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Stuart erst seit kurzem. Deshalb glaube ich, sie sollte nichts überstürzen, nur weil er ihr das ultimative Kompliment gemacht und einen richtigen Antrag vorgebracht hat.«
    »Du hast Recht. Wir mögen Stuart vielleicht nicht besonders, aber wir würden es uns nicht träumen lassen, uns einzumischen, wenn wir der Überzeugung wären, sie handelt richtig.« Tanya setzt ein entschlossenes Gesicht auf. »Weißt du was? Wir als ihre besten Freunde haben die Pflicht, sie davor zu bewahren, solch einen Riesenfehler zu begehen.«
    »Du stellst also Antrag auf Einspruch?«
    Tanya erschaudert. »Bitte nimm dieses Wort nicht in den Mund! Es macht mir Angst.«
    »Welches Wort?«
    »Antrag...«, flüstert sie, als wäre es obszön, und erschaudert wieder.
    »Sorry. Also, mit anderen Worten: Wie wollen wir Grace davon abhalten, ihr Leben zu ruinieren?«
    »Na ja, ich hatte gehofft, du hättest eine Idee.«
    »Stuart um die Ecke bringen?«, schlage ich mit einem teuflischen Lächeln vor.
    »Nicht schlecht, aber leider unrealistisch.«
    »Pro Jahr werden tausend Menschen vom Blitz getroffen«, entgegne ich hoffnungsvoll und kaue mürrisch an einem verkohlten Stück Speck.
    »Wir könnten Grace in die Klapse einweisen lassen. Gründe dafür hätten wir.«
    »Ich finde immer noch, wir sollten Stuart um die Ecke bringen.«
    Tanya schüttelt den Kopf. »Ich verstehe einfach nicht, warum sie das tut.«
    »Wie ich schon sagte, ein Mann, der um deine Hand anhält, ist das ultimative Kompliment. Denk doch mal nach: Im Grunde sagt er dir damit, dass du so wundervoll und traumhaft bist, dass er sich nicht vorstellen kann, den Rest seines Lebens ohne dich zu verbringen.«
    »Trottel!«, knurrt Tanya. »Zugegeben, so was ist Balsam für die Seele, aber das bedeutet noch lange nicht, dass sie einwilligen muss. Ich habe auch schon einige Anträge erhalten«, verkündet sie selbstgefällig. »Und habe ich etwa ja gesagt?«
    »Ich habe noch nie einen Heiratsantrag erhalten.« Plötzlich ärgert es mich ein bisschen, dass ich die Einzige unter uns bin, vor der noch kein Mann auf den Knien gelegen und darum gebettelt hat, Teil meines weiteren Lebens zu sein. »Nur unsittliche Anträge.«
    »Du Glückliche.«
    »Vielleicht hat sie kein erfülltes Leben.«
    »Und wenn wir es füllen, kommt sie über ihn hinweg«, schlägt Tanya hoffnungsvoll vor.
    »Gut möglich. Was also machen wir? Sie hat einen guten Job und ein schönes Zuhause.«
    »Und einen furchtbaren Geschmack in Sachen Männer.«
    »Na ja, er ist nicht gerade der Typ, auf den sie unserer Meinung nach steht...«
    »Sehr freundlich ausgedrückt, Ollie. Er ist ein Depp.«
    »Meinst du, unser Urteil könnte durch Eifersucht getrübt sein?«
    »Was, etwa, weil Grace diese altmodische Kniefallerfahrung samt Felsbrocken in der Tasche machen durfte? Das ist nicht gerade das, wovon alle Frauen träumen, weißt du.«
    »Das meinte ich doch gar nicht«, lenke ich einen Tick zu hastig ein und schüttle den Kopf, um die plötzliche Vorstellung eines Richard Gere auf einem weißen Ross zu zerstreuen, der einen Klunker in der Größe des Millennium Dome am Ende seiner Lanze trägt und unter meinem Schlafzimmerfenster ausharrt. Wo um Himmels willen kam die her!
    »Was dann? Eifersüchtig worauf?«
    »Na ja, wir sind seit Ewigkeiten befreundet; du, ich, Grace und Louis. Die vier Musketiere. Und dann kommt Stuart, und schon ist alles anders.«
    Tanya schürzt die Lippen. »Nein, das glaube ich nicht. Sie hatte vorher schon feste Beziehungen, und nie haben wir das Bedürfnis verspürt, sie aus denen loszueisen.«
    »Aber keiner von denen hat ihr einen Antrag gemacht.«
    »Ich glaube, Arty hat ihr mehrere gemacht.«
    »Schon, aber nur, wenn er so besoffen war, dass er sich am nächsten Morgen an nichts mehr erinnern konnte. Sie hat ihn nie ernst genommen.«
    Tanya schüttelt den Kopf. »Wir alle haben ein schlechtes Gefühl. Ich finde, wir sollten unserem Instinkt vertrauen. Stuart ist nicht der Richtige für Grace. Du, ich und Louis, wir alle denken so. Sagt dir das nichts?«
    »Doch. Wir sind alle eifersüchtig«, witzle ich verzagt.
    »Wohl kaum. Heiraten ist im Moment für keinen von uns ein Hauptanliegen. Du hast zu viel Angst davor, verletzt und alt zu werden. Ich kenne dich: Heiraten und Kinder kriegen ist für dich ein entscheidender Schritt in Richtung Mittelalter, und du willst noch nicht erwachsen werden, stimmt‘s? Louis‘ Lebenswandel bedeutet, dass er für was Konventionelles nicht in Frage

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