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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Unager. Das Monstrum wusste nicht, was es tun sollte.
    Sicher hatte sich ihm niemals vorher ein menschliches Wesen in den Weg gestellt. Die Krallenfüße der unsichtbare Bestie trommelten nervös über den Boden und zerstampften den Fels. Mano lachte und brüllte Worte in einer Sprache, die Sina nicht verstand. Aber sie wusste, dass alles nur dazu diente, den unsichtbaren Unager zu verwirren.
    »Und nun werde ich den Drachen reiten!« schrie Mano. »Steh mir bei, Dhasor!«
    »Hilf ihm, Welten-Vater!« flüsterte Sina und presste die Kristallrose an sich.
    Im gleichen Moment sah sie, wie die Wurfleine mit dem Anker durch die Luft zischte. Sie traf auf ein unsichtbares Hindernis. Sina erkannte, dass sich der Anker verhakte.
    »Getroffen!« heulte Mano vor Freude. »Ich habe das Biest gefangen!«
    »So einfach geht das?« fragte Sina, als Mano die Leine straff zog.
    »In mir ist die Kraft eines Gottes, die ich durch die Leine in seinen Körper fließen lasse, um ihn gefügig zu machen!« gab Mano zurück. »Ich werde jetzt den Unager besteigen und ihn gegen die Wand treiben, bis sie zerbricht. Mich trägt die urwüchsige Kraft des Unager bis zum Jhinnischtan.
    In den Strahlen der Kristallwelt wird das Jhardischtangeschöpf vergehen. Doch das kümmert mich dann nicht mehr. Wie du selbst zu deinen Freunden kommst, ist deine Sache. Vielleicht hört man mal wieder was voneinander!«
    »Solange es reiche Kaufleute in Salassar gibt, hörst du ganz sicher von mir, Mano!« zischte Sina grimmig. Viele Sonnenumläufe würde sie brauchen, um zum Wunderwald zu gelangen. Doch wichtig war es erst einmal, aus dem Jhardischtan herauszukommen.
    Gebannt sah sie, wie Mano an ihrem Seil emporkletterte. Geschickt hangelte er sich hinauf. Seine rechte Hand hielt den Khoralia-Kristall. Gelegentlich schlug er damit ins Leere. Doch das Bröckeln von Steinen und trompetenhafte Schreie zeigten an, dass Mano immer wieder den Angriff eines gefräßigen Maules abwehrte.
    Sina hörte ihn wieder Worte rufen, die sie nicht verstehen konnte. Für die Ohren des Mädchens klangen die unverständlichen Wortfetzen fremder als Laute aus dem Tierreich. Doch sie verfehlten ihre Wirkung nicht. Mit jedem Schlag und jedem Wortschwall kam Mano besser voran.
    Wie weit reichte die Kraft eines Khoralia-Kristalls? Immer noch erkannte Sina ein schwaches Leuchten des Steins, aus dem Mano die Zauberkräfte heraus fließen ließ.
    Dann war der Gott der Diebe oben. Mit gespreizten Beinen schien er in der Luft zu stehen. Aber es war erkennbar, dass er auf dem unsichtbaren Wesen ritt. Die Diebin sah, wie Mano das Schwert der Assassina als Reitgerte benutzte und zuschlug.
    Ein zischendes Geräusch und ein erschrecktes Kollern aus dem Nichts. Eng drückte sich Sina an die Wand, als die unsichtbare Bestie an ihr vorbei stampfte. Aber sie wagte nicht, die Hand vorzustrecken und zu hoffen, das unsichtbare Ungeheuer zu berühren.
    Und dann schien die Welt zu zerbersten.
    Sina sah, dass die Felsen ihr gegenüber ins Wanken gerieten. Aufblickend erkannte sie Mano, der hoch oben schwankte und immer wieder mit Assassinas Schwert zuschlug. Kein Zweifel. Er trieb damit den Unager gegen die Felswände.
    Steine polterten nieder. Erde rutschte nach. Wieder und wieder warf sich das unsichtbare Ungeheuer, von Manos gnadenlosen Hieben angespornt, gegen die Felswand.
    Sina bebte und hielt den Atem an, als sie die urtümliche Kraft des unsichtbaren Ungeheuers erkannte.
    Ein Knistern und Krachen ging durch das Gestein. Risse bildeten sich und durchzogen den Fels wie das Netz einer gigantischen Spinne. Und immer wieder erklang das Dröhnen, wenn sich der Unager gegen die Wand warf. Dazu das unheimliche Pfeifen seines Atems und die lauten Rufe, mit denen Mano das unsichtbare Ungeheuer zu immer weiteren Stößen anfeuerte.
    »Tritt zurück, Sina!« vernahm die Diebin die laute Stimme des Gottes. »Denn die Wand bricht gleich zusammen! Wenn der Durchbruch geschafft ist, dann fliehe, so schnell du kannst. Ich wünsche dir gute Jagd und gute Beute!«
    Rasch zog sich Sina in einen der Quergänge zurück und duckte sich ab. Mit ihrem Körper schützte sie die kostbare Kristallrose.
    Ein wilder Schrei Manos und ein dröhnendes Grollen. Dann fiel fahldüstere Helligkeit in den Gang, vermischt mit wirbelndem Staub und niederprasselnden Felsen. Mit urwüchsiger Kraft hatte der Schädel des Unagers die Wand durchstoßen.
    Sina sah, dass selbst in ihrer Deckung noch kleine Steine und Felsbrocken wie Bälle

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