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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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der Lärm um sie her anschwoll. Aus der Ferne hörte sie, wie der alte Mann etwas zu Hern sagte. Sie hörte Hern zwar antworten, vernahm aber nur das Geräusch und verstand kein einziges Wort.
    Sie trat von dem Rambut fort und schwankte. Das Tier blieb stehen und beobachtete sie mit gespitzten Ohren. Sie ging im Bogen um eine plötzlich verstummte Gruppe Frauen, die im Kreis um einen flachen Korb mit Linatwolle saßen. Die von den vielen Berührungen und dem Öl glänzenden Holzspindeln lagen plötzlich reglos in ihren langfingrigen, umbraschimmernden Händen. Die Frauen schauten weder sie noch einander an, die graziösen Hälse unter den kunstvoll geflochtenen Zöpfen ihrer Frisuren hielten still.
    Sie sah sie im Vorübergehen, nahm sie als kurzes, lebhaftes Bild wahr, ging weiter und vergaß sie.
    Sie ging quer über den Hof, registrierte im Vorübergehen kleine, nackt herumkrabbelnde Kinder und alte Männer, die aus dem Schatten der Sonnensegel traten, um sie zu betrachten. Die Streifenzeichnungen warfen kühle, blaue Schatten auf ihre honigfarbene, teils mit rötlichen Lichtern gesprenkelte Haut. Als kleine, zerlumpte, schmutzige Gestalt huschte sie über den Hof und fühlte sich von einer finsteren Ecke angezogen, in der ein staubiger Baum neben der Markise emporwuchs. Der Baum war älter als die übrigen, ein Klöppelbaum mit zarten, gefiederten Blättern, die der erste Frost feuerrot getönt hatte. Sie fühlte, wie dieser Baum Alter ausstrahlte wie ein süßes, trockenes Parfum, das sie einhüllte – und sie nahm auch einen anderen, süßlichen, aber weniger angenehmen Geruch wahr, den Geruch von verwesendem Fleisch. Mit schleppenden Schritten ging sie langsam in den Schatten des Baumes und blieb vor einem alten Mann stehen, der ebenso knorrig und hart wie der Baum aussah, unter dem er saß. Seine matt umbragetönte Haut war trocken, hart und ein bißchen staubig, wie die feinkörnige Seidenrinde des Baumes. Er hockte still darunter, seine noch nicht gänzlich stumpfen Augen wanderten hin und her, so daß immer wieder Teile der gelblichen Augäpfel zu sehen waren. Schwarze Fliegen krabbelten auf einem fleckigen Verband herum, der um seinen Unterarm geschlungen war. Er hatte ihn auf den Oberschenkel gelegt, als wäre das klebrige Rund ein Tablett, um etwas zu tragen, mit dem er nicht in Verbindung gebracht werden wollte. Nun roch sie die zähe Süße deutlicher und fühlte, wie sie zu ihm hingezogen wurde.
    Sie sagte nichts, vor ihr verschwand alles bis auf die entzündete Wunde. Sie kniete zu Boden und schloß ihre Hand so sanft darum, wie es nur ging.
    Schmerz. Er kriecht in ihre Hände, ihre Arme, er brennt warm und kräftig wie heißer Cha in ihr. Langsam und zartfühlend streicht sie mit der anderen Hand über seinen Arm und führt die Finger federleicht über die nässende Wunde unter dem Lappen. Ihre Berührungen sind nun am Rande des noch erträglichen Schmerzes. Er beginnt üppig zu schwitzen.
    Sie spürt ein Prickeln, er fühlt ein Prickeln, als sie Schicht um Schicht, Faser um Faser, neues Gewebe warm und rein darüber aufbaut. Er lächelt, öffnet einen breiten, zahnlosen Mund und lacht. Sie lacht. Beide schwitzen. Beide atmen schnell und flach. Sie streichelt den Knoten des durchweichten Verbandes und er löst sich unter ihren Fingern. Sie legt die Wunde frei.
    Die nässenden, eitrigen Stellen sind mit neuer, sauberer, weicher, blasser Haut verheilt, die sich von der spröden, umbradunklen Haut auf dem restlichen Arm abzeichnet. Sie hocke sich auf ihre Fersen und legt den schmutzigen Verband neben sich. Er berührt die verheilte Wunde, drückt fest mit de: Daumen darauf, springt auf die Füße, schreit, schnippt mit den Fingern und klatscht in einem Freudentanz in die Hände. Serroi setzt sich benommen vor Erschöpfung hin. Sie hört einen Aufschrei der Zuschauer, dann drängt sich eine Frau mit Kind, an dessen Kehle sich ein Knoten abzeichnet, vor sie, und schon fühlt sie wieder dieses fordernde, unausweichliche Ziehen. Sie streckt die Hände aus und legte ihre Handfläche das Geschwür. Irgend etwas in dem Gewebe ist bösartig und unnatürlich. Ihr wird fast übel. Sie müht sich, es zu berichtigen und wundert sich vage, weil ihr Körper offensichtlich in vom Heilen versteht, als er eigentlich dürfte. Sie empfindet eine Spur Angst, weil es Zauberei ist, Zauberei, die sie ganzen Jahre ihres Erwachsenenlebens bekämpft hat. Während diese Gedanken sie beschäftigen, wirkt ihre heilende Kraft

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