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Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch

Titel: Düsterbruch - Almstädt, E: Düsterbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Kind.«
    »Ich hoffe, dass es weiterhin klappt«, sagte Pia nüchtern.
    »Natürlich! Mach jetzt bloß keinen Rückzieher!«
    »Es gibt immer wieder Phasen bei uns, da müsste man eigentlich rund um die Uhr im Einsatz sein. Ich weiß nicht, ob das auf Dauer gutgeht.« Pia wunderte sich, dass sie gegenüber einer Frau, die sie kaum kannte, Bedenken aussprach, die sie sonst nicht mal in ihrem Kopf so deutlich formulierte.
    »Ihr habt gerade Stress da oben. Das hab ich auch schon gehört.« Anne trank einen Schluck Mineralwasser. »Aber es kommen auch wieder andere Zeiten.«
    »Vielleicht sollte ich doch die Abteilung wechseln.« »Ihren« Männern gegenüber hätte sie diese Zweifel nie zugegeben, aber bei Anne rutschten ihr die Worte einfach heraus.
    »Untersteh dich!« Annes Augen funkelten. »Weißt du, wie vielen Berufsanfängerinnen du ein Vorbild bist, weil du es überhaupt bis dorthin geschafft hast? Im Fernsehen gaukeln sie den Leuten vor, Frauen würden heutzutage reihenweise Mordkommissionen leiten. Dass ich nicht lache! Wenn du auch nur daran denkst aufzugeben, komme ich nach oben und norde dich wieder ein.«
    »Du bist Landesmeisterin im Jiu-Jitsu, oder?«
    »Ich war es. Aber ich hab’s immer noch drauf.«
    »Dann komme ich gegebenenfalls darauf zurück.«
    Anne warf einen demonstrativen Blick über Pias Schulter. »Achtung, unbekanntes männliches Subjekt auf fünf Uhr.« Die Kollegin straffte ihre austrainierten Schultern.
    Lessing stellte sich neben sie und orderte ein Bier. Während er wartete, sah er erwartungsvoll von Pia zu Anne und wieder zurück. Sie stellte die beiden einander vor.
    »Schutzpolizei – direkt an der Front?«, fragte Lessing. »Ich hab dich unten schon mal gesehen.«
    »Und du bist aus Wiesbaden, nicht wahr? Wie lange bleibst du noch in Lübeck?«
    »Ich stehe kurz davor, meinen Auftrag abzuschließen.«
    »Eine geheime Mission?« Annes Stimme hatte sich verändert. Eine Oktave tiefer, eine Spur rauchiger. Pia grinste in sich hinein.
    »Die Kollegen beim K1 wissen Bescheid, worum es geht«, antwortete Lessing und bedachte Pia mit einem seltsamen Blick.
    »Ich glaube, dein Bier ist jetzt fertig«, sagte Pia.
    »Sie ist reizend, oder?«, fragte Lessing Anne in vertraulichem Ton. »Ich habe mich sofort wohlgefühlt bei der Bande im siebten Stock – jedenfalls nach dem anfänglichen Schock, den Pia mir bereitet hat.«
    Anne zog fragend die Augenbrauen hoch. Sie wurde von einem Hünen mit roten Haaren angerempelt, der schon bedenklich schwankte. Anne warf ihm einen Blick zu, der Godzilla zur Raison gebracht hätte, und trat einen Schritt näher an Lessing heran. Die Feier näherte sich dem Stadium, in dem man entweder mittrank – oder besser ging.
    »Er war den ersten Tag bei uns, da haben bei mir die Wehen eingesetzt«, erklärte Pia trocken. »Das war der Schock.«
    »Ich habe ihr ein Taxi bestellt.« Lessing klang, als erwartete er Beifall für diese Tat
    »Tatsächlich? Dafür ist ja wohl mindestens eine Beförderung fällig.« Anne grinste und warf Pia einen vieldeutigen Blick zu. Sie stellte ihr leeres Glas ab und entschuldigte sich mit der Begründung, sie habe gerade einen früheren Kollegen gesehen, mit dem sie reden wolle.
    »Du bist also kurz davor, deinen Auftrag abzuschließen?«, fragte Pia, als Anne im Gewühl verschwunden war. »Erzähl das doch mal Broders, dann geht’s ihm besser.«
    »Warum sollte ich?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Stehen wir denn kurz vor einer Festnahme? Hab ich heute was verpasst?«
    »Das macht dir wirklich Sorgen, oder?«
    Sie schaute ihn prüfend an. Wollte er sie veralbern? Er sah vollkommen ernst aus. »Manchmal schon«, antwortete sie.
    Er nickte. »Keine Festnahme. Ich habe vorhin erfahren, dass Droski wieder auf dem Weg hierher ist. Wir gehen davon aus, dass er noch eine Zahlung erwartet. Wenn es zur Geldübergabe kommt, haben wir alles, was wir brauchen.«
    »Glaubst du tatsächlich, dass Vadim Droski die beiden Morde begangen hat?«
    »Ja. Es passt alles.«
    »Und wer hat ihn deiner Meinung nach beauftragt?«, fragte Pia mit gesenkter Stimme.
    »Das ist mir fast egal, wenn ich dafür Droski erwische. Such dir jemanden aus.«
    »Dir ging es immer nur um diesen einen Mann, oder?«
    »Ich habe mich schon viel zu lange mit ihm beschäftigt. Er wird langsam zu einer fixen Idee. Es wird Zeit, damit abzuschließen.«
    »Verstehe. Deshalb lässt du die anderen Möglichkeiten außer Acht?«
    »Dafür seid ihr zuständig.«
    »Ich könnte

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