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Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition)

Titel: Duke - Ein weiter Weg zurueck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Rachfahl
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daran. Gewaltsam riss ich mich von dem Anblick los. Ich würde mich jetzt nicht in die Knie zwingen lassen von meinen Erinnerungen.
    Melanie wartete mit Lady in der Halle. Ich nahm die Baumwolllonge von einem Haken an der Wand und eine lange Longierpeitsche. Kaum war ich aus der Sattelkammer draußen, atmete ich mehrmals tief ein und aus. Die Sachen lehnte ich an den Eingang zur Halle. Lady stand jetzt bei Melanie und ließ sich kraulen.
    Ich drehte den Wasserhahn erst komplett zu und dann wieder ein wenig auf, schließlich wusste ich noch nicht, wie lange die ganze Aktion dauern würde. In der Box befestigte ich den Spritzschlauch so, dass er auch ohne mich zumindest die Stelle mit dem dicksten Dreck säubern würde. Als Letztes stellte ich den Hochdruckreiniger an.
    Sofort konnte ich den Satz von Lady hören, gefolgt von einer Galoppade. Ich schnappte mir das Halfter von Lady, die Longe und die Peitsche. In der Halle stand Melanie in der Mitte, Lady hatte sich wieder in die hinterste rechte Ecke verzogen. Den Hals lang gestreckt, die Ohren zuckend auf das Geräusch gerichtet, den Schweif hochhaltend. Vor lauter Aufregung äppelte sie. Sie schenkte mir keine Aufmerksamkeit. Ich ließ erst ein bisschen Zeit verstreichen und beobachtete ihr Verhalten. Ich wollte ihre Körpersprache ganz genau verstehen, da sie so mit mir kommunizierte. Dann kontrollierte ich ganz bewusst meine eigene Haltung, bis ich jeden einzelnen Körperteil von mir wahrnahm. Jetzt veränderte ich meine Position gegenüber Lady.
    Ihr Kopf wandte sich zu mir, die Ohren teilten sich auf. Eines ließ sie weiter in Richtung des Geräusches stehen, das andere richtete sie auf mich. Ich richtete meinen Körper so aus, dass ich in eine Treibhaltung zu dem Pferd kam. Wie eine Leitstute, die ihre Herde vor sich hertreibt. Allerdings verband mich und das Pferd bisher keine Beziehung. Sie blieb stehen, ließ mich näher kommen. Ich legte mehr Spannung in meinen Körper, erhöhte den Druck. An der Bewegung ihres Schweifes, dem Abdrehen des Kopfes und der Art, wie sie mich im Augenwinkel beobachtete, spürte ich, dass sie mich sehr wohl verstand, aber sich mir verweigerte. Ich machte eine schnellere Schrittfolge und zuckte energisch mit den Armen nach oben. Jetzt lief sie weg und blieb in sicherer Entfernung von mir stehen, bis sie bemerkte, dass sie sich selber dem Geräusch genähert hatte. Sie trabte erschrocken einen Halbkreis, der von mir wegführte, sie aber noch ein Stück näher an das Geräusch brachte. Ich stand ihr schlicht und ergreifend im Weg.
    Sie fiel in Galopp und kam diesmal in der Ecke gegenüber ihrer ersten Ecke zum Stehen. Das war von der Quelle des Geräuschs aus gesehen wieder weiter weg. Inzwischen befand sich Lady in einem Zwiespalt, das sah ich ihr an. Einerseits war da der seltsame Mensch, der sich wie eine Leitstute verhielt und Druck auf sie ausübte. Doch sie hatte kein Vertrauen zu mir, außer dass ich mich in ihren Augen korrekt mit ihr unterhielt. Auf der anderen Seite war da das Geräusch, welches mich anscheinend nicht weiter störte und das gleichmäßig blieb, ohne dass etwas Gruseliges in ihren Augen geschah. Es war nur ein Geräusch, sonst nichts.
    Die Halle war jetzt für mich zu groß, um weiter mit dem Pferd zu arbeiten. Ich wollte sie nicht ständig hin und her hetzen oder gar ihren Konflikt erhöhen. Sie sollte sich mit mir beschäftigen und das Geräusch einfach als gegeben hinnehmen, wie das Rauschen des Winds oder das Zwitschern der Vögel. Also ging ich zu Melanie zurück, die mich schweigend beobachtete. Ich hob das Halfter und die Longe auf, ließ die Peitsche aber erst mal liegen. Ganz normal ging ich diesmal auf das Pferd zu. Es ließ sich brav das Halfter aufziehen. Ich befestigte die Longe, drehte mich weg, sodass ich Lady den Rücken zuwandte, zupfte an dem Band, das uns verband, und sie folgte mir. Doch dann, als wir uns der Mitte der Halle näherten, blieb sie wieder mit einem Ruck stehen. Ich musste lächeln. Dieses Pferd war wirklich kapriziös. Sie erinnerte mich stark an Nobless, die auch immer wieder die Führung infrage gestellt hatte. Es gab Reiter, die denken, ein Hengst wäre schwer zu reiten. Ich fand Stuten wesentlich schwerer zu reiten, vor allem, wenn sie das Potenzial einer Leitstute besaßen oder sogar die Leitstute in einem Herdenverband waren wie Nobless in der Stutenherde auf dem Hof.
    Ich ließ die Longe aus der Hand gleiten, aber Melanie kam mir zuvor. Sie ahnte, dass ich die Peitsche

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