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Dunkle Flut

Dunkle Flut

Titel: Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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ihren Sitzen nach vorn, R6 piepte fragend, und Khedryn verlieh dem Ausdruck, was ihnen allen durch den Kopf ging.
    »Was ist das ?«
    Mutter spürte Seherin und die beiden anderen, als sie sich in ihrem Gefährt näherten. Instinkte, die sie nicht kontrollieren konnte, brachten ihr Gefängnis dazu, ihr Schiff zu umschließen, ihren Körper damit zu verbinden. Sie erschauderte vor Entzücken, als sie die Schritte ihrer Füße auf ihrem Käfig spürte.
    Ich bin hier, Seherin , übermittelte sie und schwelgte in ihrem Band zu Seherin, das durch die Nähe noch stärker geworden war. Ich möchte dich sehen und dass du mich siehst.
    Sie fühlte Seherins Freude bei ihrer mentalen Berührung, eine Gabe des Glücks, die Mutter freudig annahm. Sie übermittelte Richtungsangaben in Seherins beschränktes Bewusstsein.
    Dies ist der Weg , sandte sie ihr, und Seherin hörte sie und folgte ihren Instruktionen.
    Mutter verfolgte ihr Vorankommen, als sie näher kamen. Sie konnte ihre Aufregung kaum zügeln. Sie würde neue Gestalt annehmen, endlich in etwas anderem vergegenständlicht als im Gefängnis dieser Raumstation.
    Dann jedoch fühlte Mutter im nahen Weltraum eine Störung, Emotionen, die ihrem Willen zuwiderliefen. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit von Seherin und ihren Begleitern ab und dehnte ihre Sinne auf die Leere rings um ihr Gefängnis aus.
    Da, sie gewahrte die Präsenz anderer Geister, mit feindlichen Absichten, und sie kamen näher. Sie konnte sie nicht stoppen, noch nicht, aber sie konnte sie hinhalten. Sie konzentrierte ihre Kräfte auf die uralten Überreste, die zusammen mit ihr in der Station weilten, um sie mit Funken ihrer Macht zu erfüllen. Die meisten von ihnen hatte sie schon vor langer Zeit ausgebrannt, doch das wenige, das noch übrig war, konnte für eine Weile ihren Zwecken dienen.
    Sie spürte, wie sie sich erhoben, spürte die schlurfenden Schritte ihrer Füße auf ihrem Gefängnis. Beeil dich, Seherin , sandte sie aus. Beeil dich.

11. Kapitel
    Ein Zylinder, so groß wie ein Sternenkreuzer, hing im geosynchronen Orbit über der felsigen Oberfläche der dunklen Seite des Planeten. Der Zylinder spitzte sich an einem Ende kegelförmig zu, während er an der anderen Seite zu einem abgerundeten Ende hin anschwoll. Von der Form her erinnerte Jaden das Ganze an eine Art Eierschale. Die Oberfläche, vom dunkelgrünen Schwarz ozeanischer Tiefen, war glatt, ohne irgendwelche sichtbaren Fenster oder Andockstationen.
    Das schmale Ende des Zylinders war vom Planeten abgewandt, wies in Richtung des Sterns des Systems, während das breite Ende zur Oberfläche des Planeten zeigte. Vom breiten Ende ging ein dicker Strang aus demselben grünen Material aus, der ganz bis hinunter zur Planetenoberfläche reichte, um dort in einer Grube im felsigen Boden zu verschwinden.
    »Sieht aus, als hätte der verdammte Planet einen Schwanz«, sagte Khedryn, und Jaden stimmte ihm zu.
    Das gesamte Gebilde strahlte dunkle Energie aus. Eine Brise des Bösen waberte durchs All, besudelte das gesamte System. Allerdings fühlte sich diese Energie anders an als sonst, eine Aura der Dunklen Seite, der Jaden noch nie zuvor begegnet war.
    »Ich spüre es ebenfalls«, sagte Marr und blinzelte, als schlüge ihm eine steife Brise entgegen. »Es fühlt sich zornig an, aber gleichzeitig … ist da auch Traurigkeit, Verzweiflung.«
    Marr hatte es auf den Punkt gebracht. Normalerweise fühlte sich die Dunkle Seite für Jaden an wie der manifestierte Zorn, ihre Berührung ein Ansturm der Wut, aber dies hier fühlte sich gedämpfter an, wie durch Enttäuschung und Leid abgeschwächter Zorn. Etwas Ähnliches hatte er bei Soldat gespürt.
    »Seltsam«, sagte Jaden gedankenverloren. Er errichtete einen mentalen Schutzschild, um die Dunkle Seite abzublocken.
    »Weder der Zylinder noch der Strang bestehen aus Metall oder irgendeinem identifizierbaren Kompositstoff«, berichtete Marr, während er beides scannte.
    Jaden studierte das Gebilde, außerstande, das Bild abzuschütteln, dass es sich bei dem Planeten um ein Ei handelte, während der Zylinder und der Strang der Schwanz eines Ungetüms waren, das sich seinen Weg aus der Schale des Planeten freibrach, eine Welt, die ein Monstrum in das Universum gebar.
    »Es ist organisch«, sagte Marr und klang überrascht.
    Jaden überlief eine Gänsehaut.
    »Nun, vielleicht ist es organisch«, sagte Marr.
    »Was meinst du damit?«, fragte Jaden.
    Marr brütete über den Daten, die die Scanner an seinen Bildschirm

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