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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Erinnerungen weiter. Doch wie es scheint, ist ein beträchtlicher Teil ihres hsi zurückgeblieben.«
    Dann war das Bild plötzlich wieder verschwunden. »Ich glaube nicht, dass wir beide gemeinsam den Gyaryu’har erreichen können. Aber mit dem hsi meiner Partnerin … Doch es könnte die Verbindung zerstören, wenn diese Persönlichkeit eingebunden wird. Und es könnte Ihrer Psyche schwere Schäden zufügen, wenn sie Ihnen aufgezwungen würde.«
    »Aber mit ihrer Kraft könnten Sie in der Lage sein, Sergei zu erreichen?«
    »Ja.« Er sah auf seine Krallen, die ein Stück weit aus den Hüllen hervorgekommen waren.
    »Was würde das zur Folge haben?«
    »Sie einzubeziehen? Falls es überhaupt möglich sein sollte … se Jackie. Sie sind keine Fühlende, und Sie verfügen nicht über die notwendigen Fähigkeiten, um sich selbst zu beschützen, falls ihr hsi stark genug sein sollte, um die Verbindung zu übernehmen. Aber mit ihrer Kraft …«
    »Was ist, wenn ich … wenn ich Sie gewähren lasse?«
    Erschrocken hob er den Kopf. »Ich könnte nicht dieses Risiko eingehen, selbst wenn Sie mir so weit vertrauen würden. Die Versuchung …«
    »Die Versuchung? Um sie herzubringen und …«
    »Und um Sie in eine Falle laufen zu lassen.«
    Jackie lächelte ihn an, auch wenn sie fast sehen konnte, welches Unbehagen sie ausstrahlte. Doch sie ging darüber hinweg und redete weiter: »Sie sind zu ehrbar und ein zu guter Freund – Sie wären dazu nicht in der Lage.«
    Ch’k’te sagte nichts.
    »Verdammt noch mal, ich vertraue Ihnen.«
    Er sah auf. »se Jackie, ich …«
    »Sie brauchen meine Hilfe, und ich lege mein Schicksal in Ihre Hände. Nun machen Sie endlich.«
    Der Zor stieß einen von Herzen kommenden Seufzer aus. »Na gut.« Er streckte die Arme aus und hob seine Flügel in eine Position der Demut.
    Während Jackie dasaß und versuchte, sich zu sammeln, spürte sie an ihrem Rücken eine Bewegung. Ihre Schultern begannen gegen ihren Willen herabzusinken, und als sie eine Hand auf den Rücken legte, wurde ihr bewusst, dass ihr Flügel gewachsen waren! Sie nahm die Hand nach vorn und stellte fest, ihre Finger wurden länger und verschmolzen miteinander, bis aus fünf Fingern vier geworden waren. Die Fingernägel waren zu langen Klauen mutiert.
    Doch das waren nicht die einzigen Veränderungen. Vor ihren Augen wurde der Raum extrem deutlich, bis es kaum noch auszuhalten war. Sie musste ihre verwandelten Hände vors Gesicht halten, und dabei merkte sie, dass ihre Metamorphose noch nicht abgeschlossen war. Ihr Mund verformte sich zu einem scharfen Schnabel, ihre Ohren wurden länger und flacher.
    Irgendwo in Ihrem Kopf regte sich etwas, so als würde ein seit langer Zeit schlafender Teil ihres Gehirns zum Leben erwachen. Eine Welle der Angst überspülte sie, während fremdartige Bilder vorüberzogen, die miteinander wetteiferten und Jackies Aufmerksamkeit gewinnen wollten. Jackie verspürte, wie sie fortglitt, dann aber wieder in ihr Bewusstsein zurückgedrängt wurde. Kurz darauf bekam sie nur noch oberflächlich von den Veränderungen etwas mit, die in rascher Folge abliefen. In ihrem Geist nahm sie eine zweite Persönlichkeit wahr, die zuerst überrascht, dann aber feindselig und eifersüchtig reagierte – und die versuchte, Jackie in ihrem eigenen Geist zu fesseln und zu knebeln und sie so sehr zu kontrollieren, dass sie nicht mal schreien konnte.
    Als das Licht auf Ch’k’tes geistigen Befehl hin ein wenig gedämpft wurde, nahm Jackie die Hände vom Gesicht und betrachtete ihr attraktives Gegenüber.
    Die Aura an Gefühlen fiel von ihr ab, und sie hörte sich selbst sagen: »Im Namen von esLi begrüße ich dich, mein Partner.«

 8. Kapitel
     
    Auf dem A’alu-Raumhafen (benannt nach dem Hohen Lord des Zusammenschlusses) herrschte wie immer hektisches Treiben. Auf der Diplomaten-Promenade, die nur offiziellen Vertretern des Sol-Imperiums und des Hohen Nestes vorbehalten blieb, war die Unruhe nicht mehr als ein Hintergrundgeräusch. Arbeiter und Vertreter niederen Ranges blieben respektvoll auf Abstand, als T’te’e HeYen, Hoher Kämmerer des Hohen Nestes, mit seinem Gefolge auf dem Weg zum Liegeplatz seines privaten Shuttles war.
    Tte’e war meist eine beeindruckende Erscheinung – er war größer als die meisten des Volks, und seine Flügel hielt er oft in einer überheblichen Stellung, die zu seiner Position passte. Aber als er an diesem Nachmittag die weitestgehend menschenleere Promenade überquerte,

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