Echos
sich in dem kleinen Park um. Alles wirkte ebenso hübsch wie vorher. Einer der Bäume schien etwas
größer zu sein, aber hatte er zuvor genau genug hingesehen?
»Ist dies ein Resultat der Subraumwelle?«, fragte Chakotay.
»Wir haben schon seit einer ganzen Weile keinen Kontakt mehr mit der Voyager. Vielleicht musste sie aus irgendeinem Grund die Umlaufbahn verlassen.«
»Vor der Subraumwelle befand sich das Schiff im Orbit«, sagte Torres. »Nur genügend Zeit kann eine Warpsignatur verschwinden lassen.«
»Zeit?«, wiederholte Chakotay. »Orten Sie Chrono-ton-
Partikel?«
»Nicht mehr als vorher«, erwiderte die Chefingenieurin.
»Es gibt also welche«, meinte der Erste Offizier.
»Das ist immer der Fall«, sagte Torres. »Ihre Anzahl hat sich nicht erhöht.«
»Es fand also kein Zeitsprung statt«, stellte Paris fest und war aus irgendeinem Grund enttäuscht.
»Weder bei der Voyager noch bei uns«, betonte Torres.
»Etwas anderes ist geschehen.«
»Bestimmt finden wir nicht mehr heraus, solange wir hier im Park stehen«, sagte Chakotay. »Kehren wir zum
Transporterzentrum zurück. Vielleicht gelingt es uns
irgendwie, mit den dortigen Computern zurechtzukommen.
Zumindest wissen wir, dass die Subraumwelle von der Station ausging.«
Paris spürte, wie sich ihm die Nackenhaare aufrichteten, als sie in die Richtung schritten, aus der sie gekommen waren.
Irgendetwas ging nicht mit rechten Dingen zu und es betraf nicht nur das Verschwinden der Voyager. Der Weg war grün und vor der Subraumwelle hatte er blau geglänzt. Daran
zweifelte Paris nicht.
Aber er hatte keine Ahnung, was das bedeutete.
17
Zeit: die neunundachtzigste Verschiebung
Ort: ein Paralleluniversum rechts von unserem
»Verschwunden?«, fragte Chakotay.
Paris nickte.
Der Erste Offizier klappte seinen eigenen Tricorder auf, mit einer so heftigen Bewegung, dass er fast eine in der Nähe stehende Frau beiseite gestoßen hätte. Er nahm eine rasche Sondierung vor.
Keine Voyager.
Sie war nicht mehr da.
Chakotay schloss die Augen und atmete tief durch. Der
Kontrollraum des Transporterzentrums war riesig, aber
trotzdem gewann er plötzlich den Eindruck von stickiger Enge.
Stimmen murmelten um ihn herum und hinderten ihn zunächst daran, einen klaren Gedanken zu fassen.
Verschwunden.
Er hob die Lider.
»Geben Sie Kes Bescheid«, sagte er. »Ich informiere Torres.«
Wie sich herausstellte, war das leichter gesagt als getan. Die Chefingenieurin befand sich auf der anderen Seite des Raums und trotz der recht großen Entfernung spürte Chakotay ihren Zorn. Er fürchtete, dass sie sich vielleicht dazu hinreißen ließ, auf irgendetwas einzuschlagen.
Torres erweckte den Eindruck, sich kaum mehr beherrschen zu können. Chakotay wandte sich von einer Computerkonsole ab – eine hilfreiche Frau hafte ihm zu erklären versucht, wie man die Kontrollen bediente – und bahnte sich einen Weg durch die Menge aus bunt gekleideten, angenehm riechenden Birsibanern. Er konzentrierte sich auf B’Elanna und das half ihm dabei, seine Beklommenheit zu überwinden. Ihr Zorn
konfrontierte ihn mit einem Problem – mit einem lösbaren Problem.
Den Grund für das Verschwinden der Voyager
herauszufinden… Das konnte wohl kaum so schwer sein wie der Versuch, Torres zu beruhigen.
An dieser Hoffnung klammerte sich Chakotay fest.
B’Elannas Stimme übertönte das freundliche Murmeln der
Birsibaner. Sie hatte R’Lee an der silbernen Kette gepackt und fauchte: »Entweder Sie schicken die verdammten Reporter fort, oder…«
»Lieutenant!«, sagte Chakotay scharf, aber diesmal reagierte die Halbklingonin nicht. Er schob sich an weiteren Birsibanern vorbei.
»Was nützen diese Leute? Sie sind doch nur im Weg!«, fuhr Torres wütend fort und sah sich im Kontrollraum um, in dem noch immer dichtes Gedränge herrschte. Eigentlich hätte längst eine Telekonferenz mit den Transporterwissenschaftlern
stattfinden sollen, die sich auf einem anderen Kontinent befanden, aber die betreffenden Bildschirme blieben leer.
Chakotay vermutete, dass die Chefingenieurin deshalb so gereizt reagierte.
Sie wusste noch nichts vom Verschwinden der Voyager.
Chakotay straffte die Schultern und versuchte, möglichst schnell voranzukommen. Eine Frau berührte ihn am Arm, dann auch eine andere – offenbar spürten sie seine Stimmung.
Sie konnten ihn nicht verstehen. Dazu wären sie nicht einmal dann in der Lage gewesen, wenn sie das Ergebnis seiner
letzten Sondierung
Weitere Kostenlose Bücher