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Ehre sei dem Vater (German Edition)

Ehre sei dem Vater (German Edition)

Titel: Ehre sei dem Vater (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa May
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Unsicherheit
noch auskosten, obwohl sie sich schon fast nicht mehr auf ihrem Sessel halten
konnte. Am liebsten wäre sie sofort hinübergestürmt , um
ihn in ihre Arme zu nehmen und fest an sich zu drücken. Aber noch war nicht
ganz klar, wie er sich weiterhin ihr gegenüber im Büro verhalten wollte.
Wortlos blickte sie ihm direkt in die Augen. „Sprich endlich, “ dachte sie
ungeduldig, „ich möchte nicht wieder davon anfangen müssen!“
    Aber er blieb stumm und wartete seinerseits
auf ihre Reaktion. So saßen sie einige endlos lange Minuten stumm, bis Verena schließlich
doch wieder das Wort ergriff. „Geht der Urlaub nun in Ordnung oder nicht?“,
fragte sie, während ihr bewusst wurde, wie schwachsinnig sich die Frage in
diesem Moment anhören musste.
    „Der Urlaub geht nur unter einer Bedingung in
Ordnung“, sagte er unerwartet dienstlich.
    Verenas Miene versteinerte sich. „Typisch“,
dachte sie, „nun hätte ich wieder einmal eine Bombenchance für eine bessere
Zukunft gehabt und alles verbockt!“ Alexanders Blick ruhte unablässig auf ihren
Lippen. Sie spürte seine unbeugsame Entschlossenheit und wusste, dass er nun
nicht eher etwas von sich geben würde, bis sie nachfragte, obwohl es ihr widerstrebte.
„Und, was wäre das für eine Bedingung?“, fragte Verena deshalb gespielt salopp.
Alexander war inzwischen um den Tisch gegangen und stand nun direkt vor ihr. „Erstens,
wir beide gehen heute Abend ganz schön zum Essen aus und zweitens, wir holen
jetzt sofort deine Kollegin Christine Lang ins Büro und klären sie über uns
beide auf. Damit wäre gesichert, dass in wenigen Minuten das ganze Amt darüber
informiert ist, dass wir zusammen gehören.“
    „Zwei Bedingungen waren zwar nicht ausgemacht,
aber ich akzeptiere!“, erwiderte Verena und fiel strahlend in seine Arme.

David saß neben ihr auf der Couch und legte
tröstend seine Arme um ihre Schultern. „Wie konnte dir dieser Idiot das nur
antun. Der hat dich doch gar nicht verdient.“, sagte er, obwohl er nicht
wusste, um wen es sich handelte. Trotzdem war er überzeugt, dass Liebeskummer
die Ursache für den jämmerlichen Zustand seiner Schwester war. Eva hatte noch
nie ein besonders gutes Händchen in Liebesdingen gehabt. Wenn er genau
überlegte, hatte sie noch keinen einzigen anständigen Kerl mit nach Hause
gebracht. Aber so mies war sie wohl noch nie behandelt worden. Als er sie
aufgefunden hatte, lag sie vor dem Schuhkasten auf dem kalten Fliesenboden im Flur
und war nur schwer davon zu überzeugen, dass sie sich hier eine schwere
Erkältung holen würde. Es sah so aus, als wäre sie gleich nach dem Abstreifen
ihrer ungewöhnlich eleganten, hochhakigen Pumps zu Boden gesunken. Sie sprach
total wirre Dinge, von wegen: “Was ist nur mit ihm los?“, oder „Er hat alles kaputtgemacht!“
und „Ist doch egal, wenn ich krepiere, um mich kräht kein Hahn.“ Bei dieser
Aussage hatte er sie gepackt und ins Wohnzimmer geschleppt. Als sie nun so hilflos
in seinen Armen lag, wurde David schmerzlich bewusst, wie oft Eva schon etwas Ähnliches
für ihn getan hatte. Seit er denken konnte, war sie immer für ihn da gewesen.
Ob es Probleme mit der Mutter, in der Schule oder später in der Liebe gegeben
hatte, sie war immer mit Rat und Tat zur Stelle gewesen. Besonders in den
letzten Wochen war ihr Zuspruch wichtig für ihn gewesen, auch wenn er es ihr
kaum gezeigt hatte. Er wollte endlich einmal etwas selbst auf die Reihe
kriegen, ohne die helfende Hand seiner Schwester. In diese verdammten
Schwierigkeiten hatte er sich auch ganz von selbst und freiwillig
hineinmanövriert. Da wollte er auch ganz allein wieder heraus. Eva hatte ihn
schon viel zu oft aus der Scheiße gerissen. Es war nun endlich an der Zeit für
ihn erwachsen zu werden. Er blickte liebevoll zu ihr hinab. Sie hatte sich für
den heutigen Abend ursprünglich wohl ganz schön herausgeputzt. Ihre Haare
hingen nun wirr in ihr Gesicht, aber es war noch deutlich zu erkennen, dass sie
mit Gel behandelt worden waren. Ihr schwarzes Kleid war anscheinend neu,
zumindest hatte er das vornehme Teil noch nie an ihr gesehen. Es war sogar mit
glänzenden, schwarzen Pailletten bestickt. Er hatte keine Ahnung, wie viel derartige
Kleider kosten, aber es sah zumindest sehr teuer aus. „Schickes Kleid!“, sagte
er, um Eva ein wenig aufzumuntern.
    „ Pfff ,“ zischte sie,
während ihr unablässig dicke Tränen über die Wangen kullerten, „das ist außer
dir allerdings heute noch keinem

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